Das Geheimnis von Summerstone - Die furchtlosen Vier
Baseball und Football zurück. »Wie die meisten großen Sportler.«
»Hier hat aber jemand eine hohe Meinung von sich«, sagte Lulu halblaut.
»Halt den Mund, Fliegenschiss-Gesicht«, fauchte Garrison zurück.
»Na, super. Immerhin kann ich schwimmen.«
»Seid still«, sagte Theo laut. »Ich muss erfahren, was es mit den Gehirnerschütterungen auf sich hat. Wird einem von der Farbe schwummerig, sodass man stolpert und hinfällt?«
»Oh nein, es ist viel einfacher. Wenn ich die kleinen Pulte nach den Teilnehmern werfe, bekommen sie manchmal eine Gehirnerschütterung«, sagte Mrs Wellington aufrichtig.
»Sie werfen uns Pulte an den Kopf?«, fragte Theo ungläubig. »Dorthin, wo wir unser Gehirn haben?«
»In England ist es strengstens verboten, Pulte nach Kindern zu werfen«, erklärte Madeleine.
»Ich bezeichne meine Methoden lieber als ›äußerst unkonventionell‹ denn als ›strengstens verboten‹«, sagte Mrs Wellington sachlich.
»Also haben Sie die kleinen Pulte nur, um sie nach uns zu werfen?«, fragte Garrison.
»Ein bisschen mehr wissenschaftliche Methode steckt schon dahinter. Die Größe und das Gewicht eines Kindes beeinflussen seine Angst. Beispielsweise fühlen sich kleine Kinder zwischen großen Möbeln wie Zwerge. Kleine Pulte erlauben ihnen, sich groß und stark zu fühlen. Dadurch können sie Selbstvertrauen einüben.«
»Außer, wenn Sie ihnen die Pulte an den Kopf werfen«, ergänzte Lulu.
»Du bist wirklich ein helles Köpfchen«, sagte Mrs Wellington zu Lulu und schien es ehrlich zu meinen.
»Ich weiß«, sagte Lulu offensichtlich sehr zufrieden mit sich.
Diesmal war es Madeleine, die die Augen verdrehte.
»Bitte setzt euch, aber trefft eine kluge Wahl, denn
ich hasse Platzwechsel. Mein Gedächtnis kommt da immer durcheinander. Offen gesagt, wäre es mir am liebsten, wenn ihr jeden Tag dieselben Kleider anziehen würdet«, fuhr sie an ihr kunstvolles Lehrerpult gelehnt fort, »aber das hat in der Vergangenheit schon zu sehr üblen Gerüchen geführt. Deshalb bitte ich euch einfach, den Sommer über am gleichen Pult sitzen zu bleiben.«
»Wir könnten doch Namensschildchen tragen«, schlug Madeleine vor.
»Namensschildchen sind noch schlimmer, als wenn ich euch mit dem falschen Namen anspreche. Das hier ist doch kein Kongresszentrum«, schnaubte Mrs Wellington.
Wäre der Vorschlag von Lulu gekommen, wäre Mrs Wellington begeistert gewesen. Da war sich Madeleine sicher. Ärgerlich beschloss sie, sich dem Besprühen ihres Pultes in der rechten hinteren Ecke zu widmen. Garrison hatte inzwischen genug von dem Geruch des Insektensprays, der in der Nase stach. Er entschied sich für einen Platz in der Reihe vor Madeleine. Theo setzte sich neben Madeleine und Lulu neben Garrison.
»Fiona? Errol?«, rief Mrs Wellington munter.
Die Katzen schenkten ihr keine Beachtung und rührten sich nicht weg von dem sonnenbeschienenen Fleck auf dem spiegelblanken Parkettboden.
»Unglaublich, nicht wahr! Solch eine gelungene Dressur!«, sagte Mrs Wellington theatralisch. »Ich möchte mit
einer leichten Übung beginnen - erzählt mir von euren Ängsten. Fangen wir bei der Imkerin dort hinten an.«
Madeleine starrte Mrs Wellington verständnislos an und war sich offenkundig in keiner Weise bewusst, dass ihre Kleidung an eine Imkerin erinnerte.
»Komm, Schätzchen, du in der Safari-Ausrüstung, fang an.«
»Meinen Sie mich? Ich bekomme Panik, wenn ich Spinnen, Käfer und Insekten jeglicher Art sehe.«
»Mrs Wellington, ich möchte die Gruppe darüber informieren, dass im Jahr 2003 über 20 Menschen an Insekten-Stichen und Spinnen-Bissen gestorben sind«, erklärte Theo.
»Ja, das dürfte ungefähr stimmen. Ich habe tatsächlich in jenem Jahr einen Cousin verloren, der von einer Schwarzen Witwe gebissen wurde«, erzählte Mrs Wellington.
»Ihr Cousin ist gestorben?«, sagte Madeleine erschrocken.
»Natürlich ist er gestorben. Hast du gedacht, ich hätte ihn bei einem Spaziergang im Park verloren? Also wirklich, Madeleine«, sagte Mrs Wellington und schüttelte den Kopf. »Mein beleibter Freund, du bist an der Reihe.«
Theo antwortete ohne Zögern.
»Ich habe Angst, dass meine Angehörigen sterben. Oder ich sterbe. Vor dem Tod im Allgemeinen. Und folglich versuche ich, allem Gefährlichen und Beängstigendem,
so gut ich kann, aus dem Weg zu gehen. Ich würde mich aber eher als sicherheitsbewusst bezeichnen.«
»Also, nur um das mal festzuhalten, ich habe fürs Sterben auch nicht viel
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