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Das Geheimnis von Summerstone - Die furchtlosen Vier

Titel: Das Geheimnis von Summerstone - Die furchtlosen Vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gitty Daneshvari
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zwar schlecht sehe, aber meine Ohren völlig in Ordnung sind. Zurück zur Geschichte: Die gnädige Frau aß schon immer gerne Forellen, deshalb ging ich oft am Ufer des Moon River angeln.«
    »Schmidty, ich hoffe doch, Sie wollen damit nicht indirekt sagen, das Ganze sei meine Schuld gewesen?«
    »Natürlich nicht, gnädige Frau. Ich deute nur an,
dass es Ihre Schuld war. Das ist doch wohl das Mindeste, was ich nach Ihrem Kommentar über meine Frisur tun sollte.«
    »Also gut, fahren Sie bitte fort.«
    »Wie schon gesagt, angelte ich am Flussufer und stand dabei auf etwas, das wie ein großer Stein aussah. Leider reichte meine Sehkraft nicht dafür aus, alles genau zu sehen. Alle paar Minuten bewegte sich der Stein unter dem Druck der Strömung, aber ich achtete nicht darauf. Das leichte Ziehen an meiner Angelrute fesselte meine Aufmerksamkeit, während der Stein sich weiter bewegte. Ich stellte meine Füße anders hin und konzentrierte mich weiter auf die Angelrute. Da schwamm der Stein plötzlich unter mir weg und warf mich kopfüber in den Fluss. Mein Körper wurde unter Wasser gedrückt und die Strömung ließ mich nicht wieder hochkommen. Ich war dem Ertrinken nahe.«
    »Das ist eine grässliche Geschichte«, beschwerte sich Theo und tupfte sich Tränen aus den Augen, »noch schlimmer als das Sandwich.«
    »Er ist ja ganz offensichtlich nicht umgekommen. Ein wenig Beherrschung würde dir nicht schaden«, sagte Mrs Wellington fest.
    »Ich weiß dein Mitleid zu würdigen, Theo. Es geschieht nicht oft, dass die Menschen so viel Gefühl für mich zum Ausdruck bringen«, sagte Schmidty und starrte dabei Mrs Wellington an. »Also, wo war ich stehen geblieben?«

    »Sie waren dem Ertrinken nahe«, sagte Madeleine hilfsbereit. Dann fiel ihr auf, dass Garrison ein ganzer Bach von der Stirn lief. Sie überlegte, ob sie dem alten Mann nahelegen sollte, seine Geschichte abzubrechen, hielt es aber für unhöflich. Stattdessen starrte sie sehnsüchtig zu Garrison hinüber, um ihr tiefes Mitgefühl auszudrücken.
    »Unter Wasser gefangen, erblickte ich einen großen grünen Stein, der auf mich zu schwamm. Er schwamm um mich herum, bis ich nach ihm griff. Dann zog er mich an Land. Ich war unglaublich dankbar, fragte mich allerdings, ob ich Halluzinationen hatte, besonders, weil der grüne Stein mir nach Hause folgte. Als die gnädige Frau den Stein sah, erfuhr ich, dass er in Wahrheit eine Schildkröte war …«
    Mrs Wellington unterbrach Schmidty aufgeregt: »Ich habe sie Grace getauft, und als ich ihr erst einmal die große Badewanne gezeigt hatte, verließ sie uns nie wieder. Mir machte das nichts aus, schließlich hatte sie Schmidty gerettet. Wenn er gestorben wäre, wer hätte dann mein Essen so gekocht, dass es nach Casu Frazigu schmeckt, und meine Kleider gewaschen?«
    »Vielen Dank, gnädige Frau. Ihre Anteilnahme ist überwältigend.«
    Mrs Wellington warf einen Blick auf Schmidty, ehe sie die Hand nach der Dekoration in der Mitte des Tisches ausstreckte. »Wir haben ihren Panzer als hübsche
Erinnerung an die Schildkröte aufgehoben, die im unteren Badezimmer gewohnt hat.«
    »Wir haben also an den Panzer einer toten Schildkröte geklopft?«, fragte Lulu Mrs Wellington.
    »Jawohl, meine Liebe.«
    »Manche Schildkröten haben Salmonellen. Haben Sie eine Vorstellung davon, was das für uns bedeuten kann? Ich glaube, ich bekomme Fieber«, sagte Theo und griff sich an die Stirn.
    »Grace hatte keine Salmonellen«, sagte Mrs Wellington ruhig. »Schmidty musste ihren Panzer abschlecken, um sicherzugehen.«
    »Das stimmt, Theo. Nie eine Erkältung, Fieber oder Übelkeit.«
    »Wir lernten daraus übrigens, dass Speichel ein guter Ersatz für Möbelpolitur ist«, sagte Mrs Wellington mit unbewegter Miene.
    Garrison versuchte verzweifelt, alle Gedanken an Flüsse und Speichel aus seinem Kopf zu verbannen und konzentrierte sich auf den zugewucherten Garten draußen. Sein Blick ruhte gerade zwischen einer Ulme und einem Ahorn, als er eine Bewegung wahrnahm. Vielleicht war es der Gärtner. Er kniff die Augen zusammen, um die Gestalt zu erkennen, und fragte dann: »Gibt es hier oben sonst noch jemanden?«
    »Wir sind hier oben vollkommen allein, nicht wahr, Schmidty?«, antwortete Mrs Wellington mit einem wehmütigen Lächeln.

11
    Jeder hat vor etwas Angst: Peladophobie ist die Angst vor kahlen Menschen
    D ie Kinder folgten Mrs Wellington und Schmidty in die Küche und stellten ihre Teller auf die pinkfarbene Arbeitsfläche. Die

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