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Das Geheimnis von Summerstone - Die furchtlosen Vier

Titel: Das Geheimnis von Summerstone - Die furchtlosen Vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gitty Daneshvari
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kein Thema mehr sein, wenn das Testament erst einmal verlesen ist. Garrison, könntest du bitte anfangen«, unterbrach sie Schmidty.

    Sowohl Munchhauser als auch Schmidty betrachteten Garrison mit dem größten Vertrauen, als dieser rasch die komplizierte Verschnürung des rosaroten Umschlags löste und ein einziges Blatt Papier herauszog. Dass das Testament handgeschrieben war, überraschte niemanden, da Mrs Wellington technischen Geräten wie Computern misstraute.
    »Ich, Edith Wellington, beneidenswert elegant und mit umwerfendem Charisma ausgestattet, erkläre hiermit das Folgende als meinen letzten Willen und mein Testament und widerrufe damit ausdrücklich alle Testamente und deren Zusätze, die ich bisher gemacht habe. Meiner verarmten Stiftung für die Schönheitspflege hinterlasse ich meine sämtlichen Perücken, Zahnprothesen, Hüftgürtel, falschen Wimpern, künstlichen Fingernägel, Make-up-Artikel, Kronen, Schärpen und Vaselinevorräte. Dem Institut der Kahlen Brüder und dem Verband der Glatzenverdecker hinterlasse ich 500 000 Dollar im Namen meines verstorbenen besten Freundes, Schmidty. Kein anderer Mann hat die Gefahren des männlichen Haarverlustes so diskret offenbart. Meinem Rechtsanwalt, Leonard Munchhauser, hinterlasse ich die Summe von einem Dollar, um die Sie, wie Sie sich vielleicht erinnern, bei unserer ersten Begegnung mit mir gewettet haben. Sie waren damals absolut sicher, als Erster zu sterben. Aber Sie haben sich geirrt. Und ich darf hinzufügen: Hätten Sie recht gehabt, wäre niemand da, dem ich das Geld
bezahlen könnte, da Sie ja tot wären. Alles übrige Bargeld und alle sonstigen Vermögenswerte, einschließlich Summerstone, der Aktien, der festverzinslichen Wertpapiere und CDs vermache ich meinem geliebten Hund Makkaroni.«

22
    Jeder hat vor etwas Angst: Somniphobie ist die Angst vor dem Schlaf
    G arrison und die anderen waren schon lange vor dem Abendessen eingeschlafen, völlig ausgelaugt von den schrecklichen Ereignissen des Tages. Die Ankunft Munchhausers, die Abernathy-Prozession durch das Haus, Mrs Wellingtons Tod und schließlich noch die Testamentseröffnung waren mehr, als die meisten in einem Jahr verdauen konnten, geschweige denn an einem Tag. Um elf Uhr abends hatten sich sowohl Munchhauser als auch Schmidty zurückgezogen und Summerstone lag in völliger Dunkelheit.
    Garrison hatte schon immer einen leichten Schlaf gehabt und erwachte daher sofort, als er ein Kitzeln am Unterarm spürte. Ohne die Augen zu öffnen, schlug er auf die Stelle, an der er eine Fliege vermutete. Sekunden später spürte er noch einmal dasselbe leichte Kitzeln am Arm und setzte sich im Bett auf.

    »Garrison«, wisperte eine Stimme.
    »Schmidty?«
    »Pssst … wir müssen leise sein.«
    »Was machen Sie denn da auf dem Fußboden?«, fragte Garrison und spähte über den Bettrand. Dort lag Schmidty auf dem Rücken. Er trug einen gestreiften Schlafanzug und eine Zipfelmütze. Und als wäre das noch nicht merkwürdig genug, hielt er einen Staubwedel in der Hand. Garrison lächelte den alten Mann freundlich an.
    »Vielleicht sollte ich Madeleine oder Theo wecken«, bot Garrison an, denn er glaubte, dass beide besser mit Schmidtys Trauer umgehen konnten als er.
    »Nein, nein. Ich muss mit dir sprechen. Du bist der Einzige, dem ich zutraue, dass er mir helfen kann.«
    »Okay«, stimmte Garrison zu. »Damals als mein Onkel Spencer starb, dachte ich, ich würde nie darüber hinwegkommen, aber mit der Zeit …« Garrison brach ab und suchte nach den richtigen Worten, um Schmidty zu trösten.
    »Bitte, Garrison. Wir haben keine Zeit für eine Psychoanalyse. Ich habe die letzten 25 Minuten damit verbracht, wie eine sehr dicke Schlange auf dem Boden den Flur entlangzukriechen.«
    »Was? Wieso denn?«
    »Weil ich nur so sicher sein konnte, nicht gegen etwas zu stoßen und Munchhauser zu wecken. Ich sehe am Tag nur mit Mühe und nachts gar nichts.«

    »Was ist denn los?«
    »Munchhauser führt etwas im Schilde. Nachdem ihr Kinder ins Bett gegangen wart, hat er den Kran unbrauchbar gemacht. Ich habe ihn durch das Fernrohr gesehen. Er hat den großen Haken den Berg runtergeworfen. Er weiß nicht, dass ich es mitbekommen habe, denn als er ins Haus zurückkam, tat ich so, als hätte ich die ganze Zeit die gnädige Frau zurechtgemacht.«
    »Das ist eine Menge Make-up, selbst für Mrs Wellington.«
    »Aber Garrison!«, schnaubte Schmidty.
    »Entschuldigung.«
    »Als Munchhauser zurückkam, hat er den

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