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Das Geheimnis von Summerstone - Die furchtlosen Vier

Titel: Das Geheimnis von Summerstone - Die furchtlosen Vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gitty Daneshvari
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auf dem Boden des Jungenschlafzimmers und hatte eine Hand auf ihr linkes Auge gelegt. Theo fragte sich, wo Garrison war, aber er war noch viel zu erschüttert, um seine Stimmbänder zu aktivieren.
    Als Theo noch weitere Veränderungen bedachte, die die Welt ohne Mrs Wellington durchlaufen würde, begann er an all das zu denken, was ihm entgangen war. Theo würde jetzt nie den Titel ihres Lieblingsbuches, den Namen ihrer besten Freundin oder den ihrer Mutter erfahren. Hatte sie Kinder? Enkel? Urenkel? Ururenkel? Wie war es dazu gekommen, dass sie diese Schule auf dem Berg führte, wie unzulänglich auch immer? Natürlich konnte er Schmidty fragen, aber das war nicht dasselbe. Er würde es nicht mehr von Mrs Wellington hören. Traurig und vor Schrecken stumm fühlte er sich unwohl. Er wollte nach Hause.
    Garrison war bei Schmidty geblieben, während dieser liebevoll Mrs Wellingtons Fingernägel lackierte, ihr Make-up auflegte und ihre Perücke bürstete. Er fühlte sich einfach nicht wohl bei dem Gedanken, den alten Mann mit Munchhauser allein zu lassen. Mrs Wellingtons lebloser Körper erschreckte Garrison weniger als das seltsame Grinsen auf Munchhausers Gesicht.
    »Ich wette zehn Dollar, dass sie bei ihrer Beerdigung
am liebsten alles in Rot hätte«, sagte Munchhauser, als Schmidty eine dicke Schicht rosa Lippenstift auftrug.
    »Es ist jetzt nicht die Zeit für Wetten«, sagte Schmidty wütend, »und abgesehen davon: Wie sollen wir denn entscheiden, wer die Wette gewonnen hat, wenn sie nicht mehr sagen kann, was sie am liebsten gehabt hätte …«, würgte er heraus.
    »Das habe ich nicht bedacht«, sagte Munchhauser, während er vor der Leiche auf und ab ging. »Aber natürlich können wir eine andere Wette abschließen.«
    »Berührt es Sie denn gar nicht, dass die gnädige Frau tot ist? Sie ist von uns gegangen! Hat uns für immer verlassen!«
    »Natürlich berührt es mich, Alterchen. Aber ich bin Geschäftsmann und daher muss ich meine Gefühle in den Hintergrund stellen, bis alles geregelt ist. Dazu gehört auch das Verlesen des Testaments und unsere freundschaftliche Wette darüber, wem sie mehr hinterlässt.«
    »Diese Wette habe ich nie angenommen, Sie widerlicher Kerl.«
    »Aber Sie haben sie nicht eindeutig abgelehnt, also zählt sie für mich. Welly hat ihren letzten Willen und ihr Testament im Safe aufbewahrt. Also wickeln wir das hier jetzt ein und machen uns an die Arbeit.«
    »Wenn Sie ›das hier‹ sagen, meinen Sie dann etwa die gnädige Frau? Erwarten Sie, dass ich sie in Zeitungspapier
einwickle und sie wie einen welken Blumenstrauß hinauswerfe?«, brüllte Schmidty.
    »Nein, natürlich nicht. Wir lassen sie auf dem Polofeld, bis wir ein Grab ausheben können. Und keine Sorge, ich habe die Klimaanlage kühler gestellt.«
    Garrison beobachtete die zwei Männer, die beide von heftigen Gefühlen bewegt wurden, und fragte sich, wie sich diese Situation auf ihn und seine Gefährten auswirken würde.
    »Hier ist eine Decke«, sagte Munchhauser und schnappte sich einen rosaroten Kaschmirüberwurf von einem Eimer an der Seite des Polofelds. »Decken Sie sie zu und lassen Sie uns anfangen.«
    »Ihr Mitgefühl ist wirklich überwältigend«, schäumte Schmidty, als er seine gnädige Frau zudeckte.
    Dann legte Schmidty den Kopf auf Mrs Wellingtons Brust und schloss die Augen. Seine linke Hand tastete nach Mrs Wellingtons Hand, die er dann fest drückte. Obwohl er die Augen geschlossen hatte, waren seine Gefühle so unerträglich stark, dass Garrison wegschauen musste.
    »Ich werde bald wieder bei Ihnen sein, gnädige Frau«, sagte Schmidty mit sanfter, beinahe kindlicher Stimme.
    Die Sentimentalität von Schmidtys Abschied irritierte Munchhauser, als störte sie ihn bei seinen Plänen.
    »Können Sie sich das bitte für die Beisetzung aufsparen? Ich habe hier eine Menge zu tun. Sie haben
keine Ahnung, welche Pläne ich mit diesem Anwesen habe«, sagte Munchhauser. Die Vorstellung, das große Haus zu übernehmen, weckte sichtlich gierige Gelüste in ihm.
    »Sie sind ebenso dumm wie verrückt. Die gnädige Frau hat Ihnen vielleicht etwas Bargeld hinterlassen, damit Sie einen Hautarzt aufsuchen können, und auch einen Spezialisten für Laser-Haarentfernung. Aber glauben Sie mir, Summerstone und alles, was darin ist, wird sie mir vererben. Sie wusste, dass ich ihr Vermächtnis bewahren würde.«
    Schmidty wandte sich von Munchhauser ab, weil er offensichtlich von dem Streit genug hatte.
    »Garrison, ist mit

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