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Das Geheimnis von Turtle Bay

Das Geheimnis von Turtle Bay

Titel: Das Geheimnis von Turtle Bay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Harper
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veränderte sie immer wieder ihre Position. Sie war sich sicher, dass Cole das Gleiche tat, auch wenn er sich offenbar bemühte, die Leine etwas lockerer zu lassen.
    Brees Atem, das Geräusch der Sauerstoffflasche bei jedem Atemzug, das Klopfen ihres Herzens und ihr Puls hallten in ihren Ohren laut wie ein Trommelwirbel wider. Jetzt konnte sie nicht mal ihre eigenen Luftblasen, geschweige denn Cole sehen.
    Auf einmal packte jemand ihren Oberarm und drückte sie nach oben. Cole. Das musste Cole sein. Richtig, sie mussten auftauchen und dann abwarten, wer sonst noch aus der Tiefe emporkam. Aber sie wollte dieses Beweisstück nicht hier zurücklassen, da sie fürchtete, es könnte genauso spurlos verschwinden wie ihre Seegraswiese. Sie versuchte, das Metall noch einmal zu berühren, doch da zog Cole sie bereits mit sich.
    Einen Moment lang fürchtete sie, es könnte vielleicht nicht Cole sein, aber auch wenn sie ihn nicht sehen konnte, fühlte sie seine Gegenwart. Zu ihrer Verwunderung drückte er ihre Finger gegen seinen Mund, bis sie verstand, dass sein Mundstück und ein Stück Schlauch fort waren und die Luft in einem Zug aus dem Rest des durchtrennten Schlauchs entwich.
    Seine Ausrüstung musste von einem Pfeil getroffen worden sein. Sie atmete tief ein, dann nahm sie ihr Mundstück heraus und presste es gegen seine Lippen. Während er einatmete, zog er sie näher an sich heran. Sie konnten sich zwar den Sauerstoff teilen, aber selbst unter guten Bedingungen war das keine leichte Übung. Sie mussten an die Oberfläche – und zwar schnell. Zum Glück waren sie nicht so tief, dass sie auf dem Weg nach oben eine Pause hätten einlegen müssen. Ein Grund mehr, das Wasser so schnell wie möglich zu verlassen.
    Doch als Cole ihr eben das Mundstück zurückgab, wurden sie von einem grellen Licht geblendet. Nachdem sie mit ihren eigenen Lampen nicht mehr ihre Position verraten konnten, war ihr Angreifer gezwungen, seine Lampe zu benutzen.
    Cole drückte sie zu einer Seite weg, als er sich in die entgegengesetzte Richtung entfernte. Ihre Verbindungsleine zerriss bei dem Manöver – oder hatte Cole sie durchgeschnitten? Jemand näherte sich ihr, aber es war nicht Cole.
    Auftauchen! Auftauchen! ermahnte sie sich und versuchte, das Mundstück wieder zwischen die Lippen zu drücken, aus dem der Sauerstoff entwich.
    Der Taucher griff nach ihr und bekam eine Schwimmflosse zu fassen. Sie trat nach ihm und traf mit dem Knöchel seine Lampe, die daraufhin ausging. War sie mit ihrem Widersacher hier unten allein?
    Bree zog sich zusammen, dann trat sie mit beiden Beinen nach dem Unbekannten und traf ihn an der Brust. Nachdem sie ihren Bleigürtel abgestreift hatte, stieg sie auf, so schnell sie konnte. Sie tauchte nicht an der erhofften Stelle auf, konnte aber nicht mehr als zwanzig Meter von Manny entfernt sein.
    Cole! Wo war Cole?
    Hektisch schaute sie sich um, konnte ihn aber nirgends entdecken. Wie sollte sie ohne Lampe nach ihm tauchen? Wo überhaupt nach ihm suchen?
    Plötzlich schoss Cole dicht neben ihr aus dem Wasser und sog gierig Luft ein.
    Sie nahm ihr Mundstück heraus. „Cole! Hier bin ich!“
    „Raus aus dem Wasser! Ich habe ihn aus den Augen verloren!“
    Ja, das mochte sein, dachte sie, als sie in Richtung Ufermauer schwammen, wo ihnen Manny entgegenkam. Aber der Angreifer hatte sie auch aus den Augen verloren.
    Manny griff ihr unter die Arme und half ihr aus dem Wasser. Obwohl sie wie ein Fisch an Land nach Luft schnappte, versuchte sie ihm zu erklären, was geschehen war. „Ein Taucher … da unten … schoss auf uns … mit einer Harpune. Hat Coles Schlauch getroffen … mussten auftauchen … aber Loch im Rumpf entdeckt … Sprengladung am Heck … unter der Wasserlinie …“
    Cole schnappte ebenfalls nach Luft, als er neben ihr an Land kam, sich dann aufrichtete und seinen Blick über den pechschwarzen Abschnitt im Wasser wandern ließ. Auch Bree sah sich um, aber kein Boot, kein Taucher, der an die Oberfläche kam, rein gar nichts.
    „In dieser Dunkelheit sehe ich nicht mal Luftblasen aufsteigen“ , murmelte Cole.
    „Das muss der gleiche Kerl sein, der mich am Gator Watering Hole angegriffen hat. Und der gleiche Kerl, der für Sam Boote und Brücken sprengt. Dann kennen wir Darias Mörder! Ich frage mich nur, ob Ric auch der Vater ihres Kindes ist.“
    Bree hörte Manny etwas brummen, dann fluchte er leise. Allem Chaos zum Trotz hätte sie ihrem neuen Partner davon erzählen können, doch jetzt hatte

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