Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Geheimnis von Turtle Bay

Das Geheimnis von Turtle Bay

Titel: Das Geheimnis von Turtle Bay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Harper
Vom Netzwerk:
empor, das geradewegs auf sie zu segelte. Doch das war nur eine optische Täuschung, die durch die von ihren Lampen beschienene Strömung verursacht wurde. Sie warfen einen Blick in das Ruderhaus, in dem sie Darias Leichnam gefunden hatten.
    Bree fiel auf, dass die Scheiben unversehrt waren. Hätten sie nicht bei einer Explosion zersplittern müssen? Nein, Sam oder Ric wussten ganz bestimmt, welche Sprengkraft notwendig war, um ein Loch in den Rumpf zu reißen und dabei weitere verräterische Beschädigungen zu vermeiden. Nicht umsonst hatte Sam schließlich einen so guten Ruf als Sprengmeister.
    Über ihnen fuhr ein Boot in den Kanal, sie konnte das leise Brummen der Maschine hören. Ihr Gehör war immer noch sehr empfindlich, seit sie vom Blitz getroffen worden war.
    Eben wollten sie das Ruderhaus hinter sich lassen, da blitzte in dem Lichtkegel etwas auf und Bree drehte sich noch einmal um. Cole merkte den Widerstand an der Verbindungsleine und machte ebenfalls kehrt. Es war jedoch nur ein Barsch, der sich in der Nähe des Ruderhauses aufhielt. Von der Größe her konnte es ihr alter Liebling Gertie sein, und Bree stellte sich vor, dass Gertie hergekommen war, um die Totenwache für Daria zu halten.
    Sie gingen noch etwas tiefer und bewegten sich weiter in die Richtung, in der sich das Trümmerstück ihres Bootes befinden musste.
    Ja, da war es! Das gräuliche Schimmern von Metall, die geschwungene Reling aus Aluminium, die auf das herausgerissene Heck wies. Bree war sich sicher, dass das weiße Metallstück jeden Moment von ihren Lampen erfasst werden musste. Aber wo war es? Hatten Sand und Schlick es bereits unter sich begraben?
    Bree gab Cole ein Zeichen, dass sie an dieser Stelle suchen mussten, woraufhin er nickte und mit beiden Händen den Sand beiseiteschob. Normalerweise wäre dadurch die Sicht erheblich eingeschränkt worden, doch die war ohnehin bereits so schlecht, dass es nichts weiter ausmachte.
    Dann endlich hatten sie es entdeckt, das eine Stück von der Mermaids II , auf dem nur der Rest des Namens zu lesen war: MA D I . In aller Eile legten sie es weiter frei, um sich die Ränder genauer ansehen zu können.
    Ja! Etwas hatte von außen ein Loch von der Größe einer Wassermelone in den Rumpf gerissen. Als sie das Teil ursprünglich entdeckten, war es zum größten Teil von Sand und Schlick bedeckt gewesen, und selbst die Polizei hatte geglaubt, dass die Beschädigung von der Kollision mit der aus Beton gegossenen Ufermauer herrührte. Jetzt dagegen würden sogar die Cops einsehen müssen, dass die Ursache für dieses Loch eine Explosion war.
    Ihr lief ein eisiger Schauer über den Rücken, und Bree kämpfte gegen die Tränen an. Vielleicht hatte der Täter den Sprengsatz bereits im Hafen angebracht und darauf gehofft, dass niemand darauf aufmerksam wurde. Oder die Bombe war in der Zeit von einem Taucher befestigt worden, als Bree zur Wiese getaucht war. Hatte sich an dem Tag ein anderer Taucher in ihrer Nähe aufgehalten? Oder war die Sprengladung erst angebracht worden, als das Boot bereits wegtrieb oder weggeschleppt wurde? Wenn Letzteres der Fall gewesen wäre, warum war Bree dann nicht der Motor des anderen Boots aufgefallen?
    Sie sah zu Cole, der verstehend nickte. Endlich hatten sie die Antworten gefunden. Dieser Beweis würde geradewegs zu Sam Travers und seinen Leuten führen. Alle Puzzlestücke fügten sich nun zusammen, aber zunächst mussten sie dieses Trümmerstück an Land bringen. Es war so schwer, dass sie es selbst zu zweit nur schwer würden heben können und bei dem Manöver Gefahr liefen, von einem einfahrenden Schiff gerammt zu werden und …
    Plötzlich prallte ein Pfeil mit Widerhaken nur Zentimeter von ihrer Hand entfernt von dem Trümmerstück ab. Cole zuckte zusammen und zog Bree weg, indem er an der straffen Leine zwischen ihnen riss. Während er ihr folgte, huschte ein weiterer Pfeil aus Edelstahl an ihnen vorbei.
    Jemand war ihnen gefolgt? Der Mörder?
    Sie konnten niemanden sehen, doch sie waren im Gegensatz deutlich zu erkennen. Waren vielleicht zwei Schützen hier unten unterwegs, nämlich Ric und Lance? Möglicherweise bewirkte die starke Strömung, dass die beiden Geschosse von ihrer vorgesehenen Bahn abgekommen waren.
    Sofort schalteten sie die Lampen aus, die sie zur lebenden Zielscheibe machten, und im gleichen Augenblick waren sie von völliger Schwärze umgeben, die wie eine Todesfalle wirkte. Während sie die Leine zwischen ihr und Cole gespannt hielt,

Weitere Kostenlose Bücher