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Das Geheimnis von Turtle Bay

Das Geheimnis von Turtle Bay

Titel: Das Geheimnis von Turtle Bay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Harper
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bezahlte ihn, damit Ric für ihn die Drecksarbeit erledigte und Bree einschüchterte, um sie davon abzuhalten, Darias Tod aufzuklären. Wenn sie aussagte, was sie soeben gehört hatte, würde das vor Gericht verwendet werden können? Nein, wohl eher nicht. Aber das war jetzt auch egal. Sie und Cole mussten unter Wasser stichhaltige Beweise finden, und diesmal wussten sie, wonach sie Ausschau halten mussten.

22. KAPITEL
    Sie tauchten bei Anbruch der Dämmerung. Der Schiffsverkehr im Marco Pass ließ allmählich nach, doch es kamen noch immer Boote aus dem Golf zurück, die in der einsetzenden Dunkelheit die Positionslampen eingeschaltet hatten. Es wehte ein sanfter Wind, der Wellengang war schwach.
    Manny hatte Brees Truck auf einem Besucherparkplatz einer Wohnanlage abgestellt, den halben Block bis zum Meer legten sie zu Fuß zurück. Er wirkte nervöser als sie und Cole, als er die Sauerstoffflaschen und die übrige Ausrüstung auf einer Sackkarre hinter sich herzog.
    Jeder von ihnen nahm zwei Tauchlampen mit nach unten, die sie am Handgelenk befestigten, damit sie sie im trüben Wasser nicht verloren. Bree trug die Sicherungsleine, die sie am Wrack festbinden und die ihnen den sicheren Weg zurück garantieren würde.
    Die Strecke bis zur Ufermauer hatten sie schweigend zurückgelegt. Dort angekommen erklärte Bree schließlich: „Ich betrachte die Mermaids II immer noch als mein Eigentum, und ich werde alle Beweise für eine Explosion, die wir finden können, an Land bringen. Deswegen habe ich auch zwei Hebesäcke mitgenommen.“
    „Du hättest deinen Schwager fragen sollen, ob solche Beweise vor Gericht überhaupt Bestand hätten“ , meinte Cole. „Vor allem, wenn wir die Polizei dazu bewegen können, das Ganze als Mord einzustufen und dementsprechend zu ermitteln.“
    „Damit würde ich ihn ja wissen lassen, was wir vorhaben. Ich habe genug von seinen Belehrungen und seinen ständigen Versuchen, sich in Angelegenheiten einzumischen, die ihn nichts angehen. Er sollte sich besser um Amelia kümmern, nicht um mich.“
    „Aber ich merke Amelia an, dass sie sich um dich sorgt. Sie möchte, dass ihr beide euch näherkommt.“
    „Ich weiß, und ich halte das auch für möglich. Aber jetzt muss ich erst mal das hier erledigen. Anfangs dachte ich, Daria könnte nicht in Frieden ruhen, solange ich ihren Mörder nicht überführt habe, aber inzwischen weiß ich, dass ich diejenige bin, die keine Ruhe findet.“
    „Ich habe die Flaschen zweimal überprüft“ , sagte Manny, als er ihnen half, die Gurte umzulegen, und fügte murmelnd an: „Ihr solltet lieber bei Sonnenaufgang tauchen. Dann sind weniger Boote unterwegs.“
    „Bei Sonnenaufgang“ , erwiderte sie und zurrte ihren Bleigürtel fest, „klopfe ich hoffentlich schon beim Naples Police Department an und lege einen Beweis für den Mord an Daria vor.“
    Seite an Seite stiegen sie in das trübe Wasser, eine drei Meter lange Leine verband sie über ihre Bleigürtel miteinander. Weiter würden sie sich nicht voneinander entfernen, wie sie sich gegenseitig versprachen, als sie sich zum Abschied küssten und sich Glück wünschten. Aber von nun an wurde nicht mehr gesprochen, und die einzigen Geräusche kämen von den Luftblasen und ihren Atemzügen. Sie hatten nicht mal Plastiktafeln mitgebracht, um sich gegenseitig etwas mitzuteilen. Handzeichen und das Wissen darum, wonach sie suchten, sollten ihnen genügen.
    Je tiefer sie tauchte, desto erdrückender empfand Bree das trübe Wasser, das ihr die Luft zum Atmen zu nehmen schien, so wie die Wände eines Sarges, die immer näher und näher kamen. Dennoch war ihr Sehvermögen nach wie vor exzellent, und im Schein der Tauchlampen konnte sie in einem Umkreis von mehr als einem Meter ihre Umgebung wahrnehmen. Jeder von ihnen hatte einen Kompass eingesteckt, der sie möglichst schnell zu dem gesunkenen Boot führen sollte.
    Diesmal stießen sie zuerst auf den Schiffsrumpf selbst, ehe sie das Heck erreichten. Bree war sich inzwischen sicher, dass die Heckpartie herausgesprengt worden war. Wie seltsam es wohl für Ric gewesen sein musste, die Auswirkungen seiner Sprengladung begutachten zu können, als er mithalf, Darias Leichnam zu bergen. Wäre sie selbst nicht so aufgewühlt gewesen, hätte sie vielleicht eine verdächtige Reaktion mitbekommen. Cole hatte mit Ric und Lance nur kurz vor dem Tauchgang gesprochen, als sie ihre Harpunen reinigten und luden.
    Aus der dunklen Tiefe ragte das Wrack wie ein Geisterschiff

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