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Das Geheimnis von Turtle Bay

Das Geheimnis von Turtle Bay

Titel: Das Geheimnis von Turtle Bay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Harper
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danke.“
    Er lehnte sich auf dem Sofa nach hinten, schlug die Beine übereinander und tat so, als hätte er sie gar nicht gehört. Seine Stimme hatte etwas Beschwichtigendes, als würde er mit einem kleinen Kind reden, was Brees Verärgerung nur noch steigerte.
    „Ach, komm schon, Bree. Warum packst du nicht eine Tasche und kommst für ein paar Tage mit zu uns? Das würde dir und Amelia guttun, und die Jungs hätten auch was davon. Allerdings wäre ich dir dankbar, wenn du ihnen keine von deinen Taucherlebnissen schildern und ihnen auch nicht versprechen würdest, ihnen das Tauchen beizubringen. Jedenfalls nicht, solange sie dafür noch nicht bereit sind.“
    „Was erst dann der Fall sein wird, wenn du und Amelia dafür bereit seid, was vermutlich nie passieren wird. Ich weiß, du hast einflussreiche Freunde, und ich kann nur wiederholen, dass ich dir für jegliche Hilfe bei der Suche dankbar sein werde. Aber ich werde für alle der Ansprechpartner sein, und ich werde auch als Einzige mit den Medien sprechen. Kann ich dir jetzt einen Kaffee bringen? Er ist schon aufgebrüht“ , sagte sie und stand auf.
    „Trinkst du den, um wach zu bleiben? Du brauchst deinen Schlaf, du siehst nämlich schrecklich aus.“
    Bree drehte sich abrupt zu ihm um. „Das liegt daran, dass ich nicht zur Ruhe komme, solange ich meine Schwester nicht gefunden habe.“
    „Solange du sie nicht gefunden hast?“ Er setzte sich wieder gerade hin. „Genau das ist Amelias Sorge.“
    „Ich mache das nicht allein. Morgen kommen Freiwillige her, die mir helfen werden.“
    „Du solltest besser nicht den Profis in die Quere kommen, die genau wissen, was zu tun ist. Ich habe eine Menge Vermisstenfälle bearbeitet, und mein bester Ratschlag für dich ist, Ruhe zu bewahren und dich herauszuhalten. Natürlich kannst du dich auf dem Laufenden halten, aber lass die Behörden …“
    „Die Behörden brauchen meine Hilfe. Ich kenne da draußen jedes Sandkorn, und ich kenne Daria so gut wie mich selbst. Natürlich hast du in deinem Job viele schlimme Dinge gesehen, und wenn jemand ihr etwas angetan haben sollte, dann wirst du der Erste sein, an den ich mich wende. Ich weiß, du bist für die Strafverfolgung in der gesamten County zuständig. Dir ist doch klar, dass ich mich dann an dich wenden werde, oder?“
    „Schon gut, ich habe verstanden. Wenn ihr etwas angetan wurde, verspreche ich dir, dass wir den Schuldigen finden und ihn mit aller Härte bestrafen, die das Gesetz zulässt. Und Amelia und ich werden mit dir in Verbindung bleiben.“
    Bree nickte, obwohl sie ihn am liebsten angeschrien hätte, dass ihr das Gesetz völlig egal war und sie nur Daria wiederfinden wollte.
    Es war fast neun Uhr abends, als Cole nach Hause kam, duschte und einen Hamburger verschlang. Sein Handgelenk war mit sechs Stichen genäht worden, aber das hielt ihn nicht davon ab, noch einmal zum Yachthafen zu fahren. Er stellte den Wagen am Dock ab und sah zu Brees hell erleuchtetem Apartment hinüber. Nur zu gern hätte er bei ihr geklingelt, doch er zögerte. Von der Klinik aus hatte er sie angerufen, und vielleicht sollte er es auch dabei belassen. Sie brauchte ihren Schlaf, obwohl er sich nicht vorstellen konnte, dass sie ein Auge zumachen würde.
    Während er gegen den schmiedeeisernen Lampenmast gelehnt stand, konnte er durch die große Terrassentür sehen und erkennen, dass Bree Besuch von einem grauhaarigen Mann hatte.
    „Wieso auch nicht?“ , murmelte er und stieß sich ab. „Sie hat Freunde, und die braucht sie jetzt auch.“ Er wusste, sie hatte für morgen befreundete Taucher zu sich gebeten, damit sie an verschiedenen Stellen des Golfs die Suche fortsetzen konnten. Zusammen mit Manny würde er bei Tagesanbruch zur Stelle sein, um ihr zu helfen. Dennoch störte es ihn, dass heute Abend ein anderer Mann bei ihr war.
    Aber er war nicht wegen Bree hergekommen, sondern um mit Dom Verdugo zu reden. Der „Pate des Offshore-Glücksspiels“ , wie die lokale Tageszeitung ihn getauft hatte, war bislang nicht mit seinem über fünfzig Meter langen Casino-Boot in den Hafen eingelaufen, um es am vorgesehenen Liegeplatz am Ende des Hauptdocks vor Anker gehen zu lassen. Dort lag derzeit nur seine Privatyacht Xanadu , die von einem ganzen Trupp Leibwächter umschwärmt wurde.
    „Hallo, alles klar?“ , sprach ihn ein stämmiger junger Mann an, der offensichtlich nahe der Gangway Wache hielt. Sein rasierter Kopf saß ohne jeden Halsansatz direkt auf den Schultern auf, und

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