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Das Geheimnis von Turtle Bay

Das Geheimnis von Turtle Bay

Titel: Das Geheimnis von Turtle Bay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Harper
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Casino-Großkotz Dom Verdugo. Ihn muss nur ein Hauch von organisiertem Verbrechen umgeben, dann steht er auf meiner Liste ganz oben. Ich wollte ihm unter vier Augen sagen, er solle sich lieber nichts zuschulden kommen lassen. Er hat mich zur ersten Fahrt seines Casino-Boots eingeladen, um mir zu zeigen, dass bei ihm alles sauber abläuft, aber ich wollte nach dir sehen, ob mit dir alles in Ordnung ist. Nicht nur deinetwegen, sondern auch für Daria und Amelia.“
    Er umarmte sie kurz, dann ließ er sie los und schloss die Tür hinter sich ab. „Bree, mir ist klar, wie aufgewühlt du bist, aber du hast deiner großen Schwester Sorgen bereitet, weil du heute einfach aus dem Krankenhaus verschwunden bist.“
    „Komm mit rauf, dann kannst du sie anrufen und ihr sagen, dass es mir gut geht“ , schlug sie ihm vor und deutete auf die Treppe. Nach einem kurzen missbilligenden Blick in den Laden folgte er ihr nach oben.
    Heute Abend hatte Ben auf das übliche Jackett ebenso verzichtet wie auf seine Krawatte, und von seiner Lederaktentasche war auch nichts zu sehen. Und trotzdem wirkte er immer wie einer Anzeige für gehobene Immobilien aus dem Magazin Gulfshore Life entsprungen, ganz gleich ob er zu Hause oder im Gerichtssaal war. Er war ein zielstrebiger Mann, begabt und ehrgeizig, ein Kreuzritter, der es mit jedem aufnahm, der gegen Gesetze verstieß. Je hochkarätiger und je grausiger ein Fall war, umso besser für ihn. Bree erschrak bei dem Gedanken, dass eine solche Einstellung sich als nützlich erweisen konnte, sollten sie Daria nicht unversehrt wiederfinden.
    „Das ist genau das, wovor ich euch beide immer gewarnt habe“ , redete er weiter und setzte sich auf die äußerste Kante des Sofas. „Bei den Risiken, die ihr ständig eingeht, musste ja mal irgendwann etwas passieren.“
    „So? Du hast uns davor gewarnt, dass Daria mitsamt dem Boot in einem Unwetter verschwinden wird?“ , konterte sie sarkastisch, legte die Hände auf die Hüften und blieb stehen, damit sie nicht das Gefühl hatte, ihm gegenüber in der Defensive zu sein. Bei Ben kam es ihr immer so vor, als säße sie im Zeugenstand und werde von ihm in die Mangel genommen. Ihre beste Verteidigung gegen ihn bestand darin, in die Offensive zu gehen.
    „Nein, das nicht“ , musste er irritiert einräumen. „Aber ich habe euch beide vor einem Verhalten gewarnt, das nicht zu eurem Verstand und eurer Schönheit passt.“
    „Danke für dieses zweifelhafte Kompliment.“
    „Ich sage das nicht gerne, Bree, aber du mutest dir zu viel zu. Du musst noch ein paar Tage von den Ärzten beobachtet werden, und du solltest jetzt auch nicht allein sein. Abgesehen davon hättet ihr euch nie für eine Branche entscheiden sollen, die so viele Gefahren in sich birgt.“
    „Es war völlig ungefährlich, zum achtundfünfzigsten Mal nach unserer Wiese zu sehen!“ , fuhr sie ihn an. „Ich weiß zu schätzen, dass Amelia im Krankenhaus war und dass du um mich besorgt bist, aber …“
    „Hör mir einen Moment lang zu. Du musst hier kühlen Kopf bewahren, darum habe ich der Küstenwache und der Air Patrol gesagt, sich bei mir zu melden, wenn sie etwas zu berichten haben.“
    „O nein! O nein!“ , schrie sie, schlug die Hände vors Gesicht und sank aufs Sofa. „Und sie haben dich angerufen? Haben sie Daria gefunden? Oder das Boot?“
    „Nein, aber die Tatsache, dass sie nicht fündig geworden sind, macht einem nicht unbedingt Mut. Jetzt beruhig dich erst mal“ , fuhr er fort, drehte sich zu ihr um und legte eine Hand auf ihre schlaffe Schulter. „Amelia und ich wollen dir nur helfen. Dieser Traum vom eigenen Bergungsunternehmen ist was für Leute wie Sam Travers. Du weißt, er nahm letztes Jahr mit mir Kontakt auf, weil er euren Laden aufkaufen wollte. Ich hatte euch dazu geraten, das Angebot anzunehmen.“
    Jetzt wurde sie wütend. Ben jagte ihr nicht nur Angst ein – und das womöglich mit voller Absicht –, sondern er erteilte ihr wieder mal Ratschläge, die sie nicht benötigte und von denen sie auch nichts wissen wollte. Zu allem Überfluss machte er sich jetzt auch noch zum Mittelpunkt der Suche nach Daria, damit sich hier ebenfalls alles nur um ihn drehte.
    Sie zwang sich, langsam und tief durchzuatmen.
    „Ben, ich weiß, dir gefällt nicht, wozu Daria und ich uns entschieden haben, doch das ist ganz allein dein Problem. Aber dieses Geschäft ist genauso ganz allein meine Sache wie die Suche nach Daria, auch wenn ich dir für deine Unterstützung

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