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Das Geheimnis von Turtle Bay

Das Geheimnis von Turtle Bay

Titel: Das Geheimnis von Turtle Bay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Harper
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mit an Bord zu haben“ , meinte er mit einem gezwungenen Grinsen.
    „Wie gesagt, ich möchte mir erst ansehen, welchen Umfang dieser Auftrag hat.“
    „Sicher, das ist ja auch einer der Gründe, weshalb ich hier bin. Ich werde die Führung persönlich erledigen. Ach, glauben Sie eigentlich, dass sich der Bericht über die Wasserqualität im Golf durch den Tod dieser Frau verzögern wird?“
    Verdugo war ein kluger Kerl, und jemand wie er würde dieses Thema nicht so offen ansprechen, wenn er etwas mit Darias Tod zu tun hatte. Oder dann vielleicht erst recht? Oder war er der Ansicht, dass er Cole bereits auf seiner Seite hatte? Vermutlich ja. Es gab nicht viele Menschen, die Dom Verdugo eine Absage erteilten. Aber der Gedanke daran, dieser Mann könne das Glücksspiel nach Turtle Bay bringen und auf Jahre hinaus Menschen in den finanziellen Ruin stürzen, machte Cole krank vor Wut. Warum sollte er den luxuriösen Spielsalon vertäfeln, wenn er doch viel lieber das Boot auf der Stelle versenkt sähe?
    „Ich frage nur“ , fuhr Verdugo fort, „weil ich gehört habe, dass Sie zur Kommission für einen sauberen Golf gehören. Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, als würde ich Ihnen für den Auftrag so viel Geld zahlen, um Sie auf diese Weise zu bestechen, damit Sie sich auf meine Seite stellen. So läuft das bei mir nicht.“
    Mit einem Mal war Cole auf sich selbst wütender als auf Verdugo. Er war so sehr davon besessen gewesen, Bree zu helfen, dass er gar nicht überlegt hatte, welchen Eindruck andere von ihm bekamen, wenn er diesen lukrativen Auftrag annahm. Aber selbst wenn er letztlich doch noch ablehnte, konnte er vielleicht zuvor herausfinden, ob Verdugo etwas mit Darias Tod zu tun hatte. Wenn er das beweisen konnte, würde das Glücksspiel in Turtle Bay einen schweren Rückschlag erleiden. Erinnerungen an seine Eltern überkamen ihn, wie sie sich wegen der Schulden stritten, die seine Mutter angehäuft hatte und die er heute noch abbezahlte …
    „Sind Sie noch interessiert?“ , unterbrach Verdugo seine quälenden Gedanken, als sie den Spielsalon betraten.
    Cole nickte nur. Ja, er war interessiert, auch wenn er seinen Ruf aufs Spiel setzte, sobald er den Auftrag annahm. Aber seltsamerweise zählte für ihn nur, dass er Bree helfen konnte. Entweder war er verrückt … oder verliebt.
    Mit Entsetzen stellte Bree fest, dass sie in Darias Bett eingeschlafen war. Die Sonne schien durchs Fenster herein, und Bree stand sofort auf. Es gab noch so viel zu erledigen. Falls Manny wegen Lucinda angerufen hatte, dann war sie über das Klingeln nicht aufgewacht. Oder war er unten im Geschäft und wartete auf sie? Sie war so hundemüde gewesen … wie spät war es eigentlich?
    Sie drehte sich zur Seite und stöhnte, als sie sah, dass der Radiowecker auf dem Nachttisch schon fast zehn Uhr zeigte. Zugegeben, seit dem Unwetter hatte sie sich die ganze Zeit über erschöpft gefühlt, dennoch konnte sie nicht fassen, dass sie fast zehn Stunden geschlafen hatte.
    Sie lief in ihr Zimmer, duschte in aller Eile und bürstete sich dann die Haare. Nachdem sie Shorts und ein Mermaids II -Shirt angezogen hatte, rief sie bei Darias Zahnarzt an, um sicherheitshalber zu erklären, wieso sie ihren kurzfristig vereinbarten Termin nicht wahrgenommen hatte.
    „Tut mir leid, Ms Devon“ , sagte die Helferin, nachdem sie Bree ihr Beileid ausgesprochen hatte, „aber das war kein kurzfristiger Termin. Den hatte sie schon vor einer Weile vereinbart, weil sie sich die Zähne bleichen lassen wollte.“
    „Daria Devon? Sie wollte sich die Zähne bleichen lassen?“
    „Ja, ganz sicher. Ich habe den Anruf selbst entgegengenommen.“
    „Danke.“ Sie kam sich albern vor, als sie den Hörer auflegte. Vielleicht hatte Daria beschlossen, diesen Termin zu nutzen, um sich wegen ihrer Zahnschmerzen behandeln zu lassen. Aber so hatte sie es Bree nicht gesagt. Es passte so gar nicht zu Daria, sich die Zähne bleichen zu lassen. Sie hatten beide ein tadelloses Lächeln – zumindest fand Bree das, und Daria hatte nie etwas Gegenteiliges von sich gegeben.
    Wie benommen ging sie nach unten. Manny war nicht da, alles war ruhig. Nur die Anrufbeantworter auf ihrem und auf Darias Schreibtisch blinkten. Auf sie warteten zwölf Anrufe, auf Daria nur einer. Einen Moment lang stellte sich Bree vor, die einsame Nachricht könnte von Daria selbst stammen. Hol mich ab, ich möchte nach Hause .
    „Bin ich jetzt etwa verrückt?“ , ermahnte sie sich. „Hör auf

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