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Das Geheimnis von Turtle Bay

Das Geheimnis von Turtle Bay

Titel: Das Geheimnis von Turtle Bay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Harper
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das Gemälde betrachtete.
    „Wieso muntert es dich nicht auf, dass du Bree jetzt so oft siehst?“ , fragte Ben Amelia, die beide am Rand ihres Swimmingpools saßen und auf die Jungs aufpassten, die am flachen Ende mit kleinen Segelbooten aus Holz spielten. „Ich will damit nicht sagen, dass Darias Tod eine Sache ist, über die du schnell hinwegkommen wirst, vielleicht sogar nie. Aber du bewegst dich regelrecht auf einer Abwärtsspirale. Selbst Bree scheint gefasster zu sein als du, und sie hat mehr verloren als …“
    „Wie kannst du so etwas sagen?“ Sie legte das Buch über Trauerarbeit weg, in dem sie gelesen hatte, während Ben einen Stapel eidesstattliche Erklärungen durchging.
    „Ich wollte damit sagen, dass sie ihre Zwillingsschwester war, mit der sie sich eine Wohnung teilte … Honey, ich werde den Arzt anrufen und ihn etwas verschreiben lassen, damit du morgen die Beerdigung durchstehst.“
    „Nein“ , widersprach sie, griff nach seinem Handgelenk und versuchte, nicht lauter zu werden. „Ich lasse mich nicht mit Medikamenten vollpumpen und am Ende irgendetwas sagen, was ich besser nicht sagen sollte.“
    „Was denn zum Beispiel?“
    „Ich will damit sagen, dass deine Freunde dort sein werden, und sicher auch viele wichtige Leute. Die Austins, vielleicht sogar Marla Sherborne. Es wird ein Medienereignis werden, und ich will nicht von allen angestarrt werden, nur weil ich aussehe, als wäre ich ins Koma gefallen.“
    Ben legte seine Arbeit zur Seite und stellte die Beine zwischen die beiden Liegestühle, dann kniete er sich hin und beugte sich in dem Moment nach vorn zu Amelia, als Jordan ihm vom Pool zurief: „Dad, mein Boot hat das Rennen gewonnen. James sagt, das stimmt nicht, aber es stimmt!“
    „Ihr zwei fangt nicht an zu streiten, sonst kommt ihr sofort aus dem Wasser!“ , entgegnete Ben. „Ich versuche mich mit eurer Mutter zu unterhalten.“
    „Du versuchst es“ , wiederholte sie. „Aber du bist nicht sehr erfolgreich.“
    „Lass uns jetzt nicht streiten. Ich weiß, du stehst unter Stress, und ich verstehe …“
    „Nein, das tust du eigentlich nicht. Ben, du bist Anwalt und du bist mein Ehemann. Ich muss dir etwas sagen, was zum Teil damit zu tun hat, warum mir Darias Tod so nahegeht.“
    Augenblicklich veränderte sich sein Gesichtsausdruck. Sein besorgter Blick erschien ihr verhaltener, die Schultern wirkten verkrampft. Aber sie musste jemandem wenigstens teilweise erzählen, was sie bedrückte, sonst würde sie noch wahnsinnig werden. Und so würde sie die Beerdigung ganz sicher nicht überstehen.
    „Ich traf mich mit Daria an dem Tag, an dem sie starb“ , platzte sie heraus.
    „Und das hast du nicht gesagt? Wieso nicht?“
    „Sei so gut und deute nicht mehr hinein, als in Wahrheit da ist. Du weißt, bei ihrer Geburt starb meine Mutter …“
    „Ja, aber daran kann man Daria wohl kaum die Schuld geben.“
    „Könntest du mir bitte zuhören?“ , zischte sie ihn an. Am liebsten hätte sie es ihm ins Gesicht gebrüllt, doch dann hätten die Jungs es gehört. „Ich weiß, es ist dein Job, andere Leute mit Fragen zu bombardieren, aber hör mir einfach zu.“ Er nickte und machte nun einen neugierigen Eindruck, schien zugleich aber den Atem anzuhalten.
    „Ich hatte mich an jenem Morgen mit ihr zum Frühstück im Grog Shop am anderen Ende des Hafens verabredet. Ich bat sie, Bree nicht mitzubringen und ihr von dem Treffen auch nichts zu sagen. Ich glaube, ich wollte versuchen, einen Keil zwischen die beiden zu treiben. Als wir uns auf dem Dock trafen, erklärte ich ihr, ich sei es leid, immer ausgeschlossen zu werden. Dad schloss mich stets von allem aus, vielleicht weil ich Mutter so ähnlich sah – so als könne er es nicht ertragen, durch mich an sie erinnert zu werden.“
    „Und weiter?“ , fragte er, als sie schwieg und die Hände verkrampft faltete.
    „Sie sagte, wenn ihn jemand an Mutters Tod erinnerte, dann wären es ganz bestimmt sie und Briana gewesen, und sie beide hätten sich mit Dad sehr gut verstanden.“
    „Das ist alles?“ , hakte er nach, als sie abermals verstummte.
    „Ich … ich weiß nicht, was in mich gefahren war, aber ich warf ihr vor, sie sei egoistisch und ich sagte, dass ich sie hassen würde. Dann sagte sie mir ins Gesicht: ‚Amelia, du musst dich endlich mal von diesem bescheuerten Gedanken verabschieden, dass Dad dich nicht geliebt hat, und erwachsen werden.’’ Einen bescheuerten Gedanken nannte sie es. Dann … dann schubste ich

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