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Das Geheimnis von Winterset

Das Geheimnis von Winterset

Titel: Das Geheimnis von Winterset Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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weiter nach ihm suchen, aber ich habe leider nur zwei Augen ... " Etwas unschlüssig zuckte er mit den Schultern.
    „Wir werden Ihnen helfen", versprach Anna.
    „Ich sage Rankin Bescheid", meinte Kit. Der Wildhüter, der regelmäßig Essen zur Hütte hinaufbrachte, war der einzige ihrer Dienstboten, der von Onkel Charles wusste. „Ich glaube, Sie sollten jetzt zurückgehen, Arthur. Wenn Onkel Charles Sie nicht bei der Hütte findet, wird er beunruhigt sein."
    „Ja, Sir, da haben Sie recht."
    Kit wandte sich an Anna. „Und du solltest hierbleiben."
    „Hierbleiben?", wiederholte Anna erstaunt. „Das werde ich nicht tun. Wenn du ihn im Wald finden willst, kannst du jede nur erdenkliche Unterstützung gebrauchen."
    „Nach allem, was geschehen ist, ist es dort nicht sicher. Und du kannst nicht einen der Diener zur Begleitung mitnehmen, ohne dass sie etwas von Onkel Charles erfahren würden", argumentierte Kit. Er zögerte kurz und fügte dann hinzu: „Wenn du unbedingt gehen willst, dann komm mit mir."
    „Es ergibt wenig Sinn, eine weitere Person mit auf die Suche zu nehmen, wenn wir ohnehin zusammenbleiben", bemerkte Anna. „Ich werde ebenso wie du und Rankin einen Teil des Waldes alleine durchsuchen."
    Wenn sie ganz ehrlich war, verspürte sie kein allzu großes Bedürfnis, sich derzeit alleine im Wald aufzuhalten.
    Dennoch konnte sie nicht einfach untätig zusehen, wenn ihr Onkel verschwunden war.
    „Du musst dir keine Sorgen machen", versicherte sie ihrem Bruder. „Ich kenne mich im Wald genauso gut aus wie du - wenn nicht sogar besser. Mir wird nichts passieren. Außerdem ist es noch hell, und der Mörder hat nie bei Tage zugeschlagen. Und du solltest nicht vergessen, dass er es auf dich abgesehen zu haben scheint. Wenn also jemand zu Hause bleiben sollte, dann du."
    Kit schnaubte verächtlich.
    „Ich bitte dich, Kit, mach nicht so ein Theater. Es wird nichts passieren, und sollte ich etwas Verdächtiges bemerken, so werde ich laut schreien, damit du und Rankin mir zu Hilfe eilen könnt."
    „Falls wir dich hören", erwiderte Kit trocken. Er seufzte. „Ich sollte dir wirklich nicht erlauben, mit uns zu gehen."
    „Es mir nicht erlauben?" Annas Augen funkelten aufgebracht.
    „Allerdings weiß ich genau, dass du ein Verbot ohnehin nicht befolgen würdest", schloss er, denn er kannte seine große Schwester nur zu gut. „Also müssen wir uns nicht mehr darüber streiten."
    „Dieser Ansicht bin ich auch."
    Arthur war sehr erleichtert, dass ihm eine so große Last von den Schultern genommen war. Ein wenig beruhigt kehrte er zu der Hütte am Craydon Tor zurück, um auf die Rückkehr seines Herrn zu warten. Kit machte sich auf die Suche nach Rankin, und Anna ging auf ihr Zimmer, um sich ein paar feste Stiefel anzuziehen.
    Kurz darauf schon machten sie sich zu dritt auf den Weg durch den Garten und über die Felder hinter dem Haus, um in den Wald zu gelangen. Nebel war aufgezogen, und Anna war froh, dass sie ihren Hut aufgesetzt hatte, dessen breite Krempe ihr etwas Schutz vor den Tropfen bieten würde, die schwer von den Bäumen fielen.
    Sobald sie den Waldrand erreichten, gingen sie in verschiedene Richtungen weiter. Schon bald hörte Anna ihren Bruder und Rankin nicht mehr, die zwischen den Bäumen verschwunden waren. Sie musste sich eingestehen, dass es doch ein wenig unheimlich war, alleine durch den dichten Wald zu laufen. Das leise Trippeln eines Eichhörnchens, das über einen Ast huschte, ließ Anna erschrocken zusammenzucken, und als ein Vogel bei ihrem Näherkommen hastig aus dem Unterholz aufflog, entfuhr ihr sogar ein leiser Schrei.
    Sie hielt sich rasch die Hand vor den Mund und hoffte, dass weder ihr Bruder noch Rankin sie gehört hatten.
    Entschlossen ging sie weiter und schalt sich dafür, dass sie so schreckhaft war.
    Der Nebel wurde immer dichter, und es dauerte nicht lang, bis der nasse Dunst in Regen überging, der stetig zunahm. Unverdrossen marschierte Anna weiter, wünschte sich aber, sie hätte einen leichten Umhang mitgenommen, damit ihr Kleid nicht völlig durchnässte. Sie versuchte, sich mit dem Gedanken zu trösten, dass zumindest ihre Stiefel dem Wetter angemessen waren und dem Schlamm und dem Regen trotzten.
    Fröstelnd schlang sie sich die Arme um den Oberkörper, um sich ein wenig zu wärmen. Dann rutschte sie unvermutet auf dem nassen Laub aus und hielt sich rasch an einem Busch fest, damit sie nicht hinfiel. In diesem Augenblick wurde sie von der vertrauten Angst

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