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Das Geheimnis von Winterset

Das Geheimnis von Winterset

Titel: Das Geheimnis von Winterset Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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ihnen voraus und führte sie durch das Vorderzimmer nach hinten in die Küche. Wegen der dicken Steinwände war es kühl im Innern des Hauses, und die Räume wurden nur vom Licht der Sonne, das durch die Tür und die Fenster einfiel, erhellt. Wie immer war alles sauber und ordentlich, und die Küche war vom würzigen Duft der Kräuter und Blumen erfüllt, die zum Trocknen von der Decke hingen. In diesen Geruch mischte sich das verlockende Aroma eines Eintopfs, der in einem eisernen Kessel über dem Feuer köchelte.
    Perkins bemerkte die Blicke der Jungen, die unwillkürlich zu der Kochstelle hinübergewandert waren, und sagte: „Vielleicht mögt ihr beide ja eine Schale Eintopf. Ihr seht aus, als hättet ihr ganz schön Hunger, nachdem ihr so schwer getragen habt."
    „Oh nein, Sir, wir möchten Ihnen lieber bei der Arbeit zusehen - wenn es Ihnen recht ist", erwiderte Alex höflich und bescheiden.
    Con nickte und fügte hinzu: „Und danach würden wir gerne noch ein wenig Suppe essen, wenn Sie nichts dagegen haben."
    „Natürlich nicht." Perkins lächelte die beiden an und half ihnen, den Hund auf den Tisch zu heben. „Das wird aber keine schöne Angelegenheit."
    „Das wissen wir, Sir. Wir würden trotzdem gerne zuschauen."
    Perkins nickte. „Aber kommt mir dabei ja nicht in die Quere. Miss Anna, holen Sie mir die Wundlösung und ein paar Lappen."
    Anna tat wie geheißen und nahm einen Stapel sauberer, wenngleich schon ein wenig abgenutzter Lappen aus einer Schublade sowie eine Flasche mit einer wässrigen, grünlich schimmernden Flüssigkeit aus dem Regal an der Wand.
    Perkins beugte sich über den Hund und redete beruhigend auf ihn ein, während er vorsichtig sein Fell zurückstrich, um die Verletzungen zu untersuchen. Dann begann er, die Wunden zu säubern, und auch dabei sprach er die ganze Zeit mit dem Tier. Fasziniert standen die beiden Jungen an einem Ende des Tisches, Anna hatte ihnen gegenüber ihre übliche Position eingenommen. Während der Behandlung hielt sie den Kopf des Hundes fest in beiden Händen.
    Die Zwillinge beobachteten alles aufmerksam, aber manchmal wurden sie doch ein wenig blass um die Nase und verzogen mitleidig das Gesicht. Weil Alex gleich am Anfang gefragt hatte, was genau denn jetzt passieren würde, hatte der alte Mann begonnen, jeden seiner Handgriffe zu erklären. Zunächst reinigte er gründlich die Wunden, dann vernähte er sie und rieb Salbe auf die Narben. Als auch die Verletzung am Vorderlauf gesäubert war, richtete er vorsichtig den gebrochenen Knochen, schiente ihn mit kleinen Stöckchen, die Anna ihm reichte, und wickelte dann einen festen Verband um das Bein.
    Sobald er mit allem fertig war, rollte Nick noch einige Kräuter zu einer kleinen Kugel zusammen, steckte sie dem Hund in die Schnauze und streichelte seinen Hals, bis der sie schließlich herunterschluckte.
    „Das wird seine Schmerzen lindern", erklärte er den Zwillingen, bevor er ihnen auftrug, in der Nähe der Feuerstelle mit einer alten Decke ein weiches Lager zu schaffen, auf dem das verwundete Tier bequem liegen könne.
    Danach halfen sie Nick, den Hund behutsam vom Tisch auf die Decke zu tragen, wo die Jungen sich noch einmal über ihn beugten, um Perkins' Arbeit zu bewundern. Nachdem Anna und die Zwillinge beim Aufräumen geholfen hatten, servierte Perkins ihnen etwas von seinem Eintopf, auf den die Jungs sich hungrig stürzten. Trotzdem fanden sie immer noch Zeit, Nick mit allen möglichen Fragen zu bestürmen, die von der Behandlung reichten, die sie gerade miterlebt hatten, bis zur Pflege und richtigen Ernährung einer Boa constrictor. Letzteres, musste Nick Perkins eingestehen, überstieg jedoch auch seine Kenntnisse.
    Sicher wären sie noch eine Weile geblieben, wenn Anna nicht plötzlich aus dem Fenster gesehen und bemerkt hätte, wie niedrig die Sonne bereits stand.
    „Es ist ja schon viel später, als ich dachte!", rief sie erschrocken und sprang auf. Schuldbewusst wandte sie sich an die beiden Jungen: „Und euer Bruder weiß gar nicht, wo ihr seid! Eure Familie wird sich bestimmt Sorgen um euch machen."
    Die Zwillinge überlegten kurz, und Alex gestand ein: „Ja, sie sind wahrscheinlich beunruhigt - aber nicht so sehr, wie Sie vermuten. Sie sind daran gewöhnt, dass wir nicht immer rechtzeitig nach Hause kommen."
    „Wann seid ihr denn losgegangen?", fragte Anna besorgt nach.
    „Irgendwann heute Morgen. Ich glaube, so gegen zehn."
    „Ach je! Dann haben sie wirklich allen Grund,

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