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Das Geheimnis zweier Ozeane

Das Geheimnis zweier Ozeane

Titel: Das Geheimnis zweier Ozeane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grigori Adamow
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Vielzahl der Flugboote, die täglich riesige Strecken über den Ozean flogen, war seine Maschine die vom Erfolg gekrönte.“
    Einer der Offiziere, die um eine Koje standen, verneigte sich tief.
    „Aber auch anderen haben Sie eine harte Nuß zu knacken gegeben“, fuhr der Offizier, der neben der Koje saß, fort. Ein kaum merkliches, verbindliches Lächeln lag auf seinem gelblichen Gesicht mit den stark hervortretenden Backenknochen. In seinen schräg gestellten Augen hinter einer großen Hornbrille leuchtete für einen Augenblick Genugtuung auf. „Wir mußten Sie aus Ihrer verzauberten Ritterrüstung befreien und Ihnen wieder Leben einhauchen. Jawohl, Leben einhauchen; denn alles sprach dafür, daß Sie schon sehr lange ohne Bewußtsein waren. Zunächst mußte sich unser Elektroingenieur, Major Jasuguro Aidsawa, mit Ihnen befassen. Sie selbst hatten ihm einen Hinweis gegeben, was er tun sollte. In der geballten Faust hielten Sie eine kupferne Nadel direkt vor der Brustnaht des Taucheranzuges. Den Rest besorgte unser Magier und Zauberer, Dr. Sudzuki, der nach zweistündigen Bemühungen, mit Hilfe wunderwirkender Spritzen, Ihr Herz wieder zum Schlagen brachte. Ich freue mich sehr, Mr. Krok, Sie wiederzusehen, und schätze mich glücklich, Sie als Gast auf meinem Schiff begrüßen zu dürfen. Ein Wiedersehen mit einem alten Freund ist, wie man in meinem Lande sagt, vom Duft der Kirschblüte umweht. Ihre erste Meldung habe ich noch gestern an unser Flottenkommando gefunkt. Und jetzt ruhen Sie und sammeln Sie neue Kräfte. Wenn Sie gestatten, werde ich Sie morgen wieder besuchen, und wir unterhalten uns dann über die Einzelheiten Ihrer außergewöhnlichen Heldentat. Wir wünschen Ihnen, Mr. Krok, recht baldige Genesung.“
    Kapitän Majeda erhob sich und streckte Gorelow seine Hand entgegen.
    Seit dem letzten bemerkenswerten Gespräch mit Gorelow und seiner eigenen Verhaftung hatte der Kapitän viel an Selbstsicherheit eingebüßt. Der Marineattaché einer Großmacht, der so unrühmlich von den Sicherheitsorganen der Sowjetregierung verhaftet wurde, war nur aus diplomatischen Gründen wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Die Regierung seines Landes, das sich als Beherrscherin des Fernen Ostens und der asiatischen Meere betrachtete, hatte ihren kompromittierten Marineattaché zurückberufen. Der Befehl über einen Kreuzer, der die Verbindung mit Gorelow aufrechterhalten und das U-Boot beobachten sollte, war, ungeachtet der Wichtigkeit des Auftrages, eine offensichtliche Degradierung Kapitän Majedas.
    Gorelow drückte schwach die Hand des Kapitäns und sagte leise:
    „Ich bin Ihnen unendlich dankbar, Kapitän … ich werde die Namen meiner Retter nie vergessen. Fliegerleutnant Chassegawa … Major Aidsawa … und Dr. Sudzuki danke ich sehr für ihre Mühe …“
    Kapitän Majeda und seine Begleiter verließen das Schiffslazarett. Gorelow lehnte sich in das schneeweiße Kissen zurück und schloß die Augen.
    Von dem Augenblick an, als der bewußtlose Gorelow an Bord des Kreuzers gebracht worden war, wurde er mit außerordentlicher Aufmerksamkeit umsorgt. Kapitän Majeda hatte nicht übertrieben: Es war nicht einfach gewesen, Gorelow zu retten. Aber Kapitän Majeda hatte wohlweislich verschwiegen, daß das Flottenkommando seine weitere Karriere eindeutig von der Auffindung Gorelows abhängig gemacht hatte. Das Gespenst des Harakiri * bedrohte den Kapitän während der zwanzig Stunden, in denen man versuchte, Gorelow aus dem Taucheranzug zu befreien und seinen starren Körper wieder zu beleben. Kapitän Majeda hätte allen Grund, Major Aidsawa und Dr. Sudzuki auch für seine eigenen Retter zu halten.
    Gorelows Pflege ließ nichts zu wünschen übrig. Dr. Sudzuki wandte die modernsten Methoden an, um ihn wieder auf die Beine zu bringen. Nach drei Tagen konnte sein Patient schon ein langes Gespräch mit Kapitän Majeda führen, der ihn zum zweitenmal aufsuchte.
    Dieses Mal kam der Kapitän nur in Begleitung eines Mannes, der neben Gorelows Koje ein Diktaphon aufstellte und sich dann entfernte. Nachdem der Kapitän in gewählten Worten seine Freude über Gorelows fortschreitende Genesung ausgedrückt und noch einmal sein Bedauern über die von seinem Gast erlittenen Leiden ausgesprochen hatte, ging er zur Sache über:
    „Das Flottenkommando wäre Ihnen sehr verbunden, Mr. Krok, wenn Sie uns Einzelheiten über die Konstruktion des U-Bootes, seine Bewaffnung, seine Antriebsart und überhaupt alles mitteilten, was es von

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