Das geheimnisvolle Gesicht
Zimmer ab 11 Uhr reserviert haben.“
„Ich soll Ihnen ausrichten, daß er sich etwas verspäten wird, da die Konferenz länger als erwartet dauert. Aber er ist für 12 Uhr im Hotel mit Dr. Tonin verabredet. Er bittet Sie, Herrn Dr. Tonin auszurichten, daß er sich bereits in sein Zimmer begeben und alle Verträge vorbereiten möge!“
„Hm“, sagte der Mann vom Hotel, „ich habe es notiert!“
„Vielen Dank!“ sagte McButton, legte auf und wischte sich die dicken Schweißperlen von der Stirn. Im Auto nickte er Püttely zu: „Alles okay! Er wird es Dr. Tonin ausrichten!“
„Dann wollen wir zuerst etwas essen gehen!“ Er startete den FIAT und reihte sich in den Sonntagsverkehr ein. „Kennst du dich hier denn aus?“ staunte Forster.
„Ich war noch nie in München. Aber um zum nächsten Restaurant zu finden, muß ich die Stadt nicht kennen!“
„Und wie geht es weiter?“ wollte McButton wissen.
„Das Hotel liegt im Stadtzentrum. Da ich es hasse, wie eine blinde Kuh in einer Stadt nach Schildern zu suchen, werde ich mir dann ein Taxi nehmen und mich zum Hotel am Hofgarten kutschieren lassen. Ihr fahrt hinter dem Taxi her und sucht euch in der Nähe des Hotels einen Parkplatz!“
„Was tun wir, wenn Clifton auftaucht?“ Forster schien sich schon längere Zeit mit dieser Frage zu beschäftigen.
„Da Clifton diesen Uhrmacher nicht vor 13 Uhr antreffen wird, kann er folglich auch nicht vor heute abend in München sein. Ich rechne damit, daß er fliegt. Und da kommt er erst um 20 Uhr 30 auf dem Flughafen an. Es bleibt für uns also eine Menge Zeit. Es sei denn...“
„Es sei was?“
„Es sei denn, Madame Lamatin ist ausgegangen und kommt erst spät ins Hotel zurück. Aber auch das ist kein Problem für uns...“
Jack McButton, dem die Denk-Feinarbeit noch nie besonders gelegen hatte, beschäftigte sich mit dem für ihn Näherliegenden: „Was machen Mike und ich während der ganzen Zeit?“
„Das gleiche, was ihr schon in der Pension Pohlmann getan habt: warten. Nur daß euch diesmal kein Bett zur Verfügung steht. Seht, dort drüben ist ein Restaurant.“
Basel...
15 Uhr 10.
Perry Clifton stopfte gerade seinen Pyjama in den Koffer, als es klingelte.
Er stürzte zum Telefon und riß den Hörer von der Gabel. „Ja, bitte?“
„Hier kommt Ihre zweite Anmeldung London. Auf der anderen Nummer meldet sich leider noch immer niemand.“
„Danke, Fräulein! Versuchen Sie es später trotzdem noch einmal. Sagen wir vor 16 Uhr!“
„Wie Sie wünschen, bitte melden Sie sich jetzt!“
„Hallo?“
Es knackte zweimal, dann war plötzlich Julies Stimme in der Leitung. Das heißt, sie war fast im Zimmer, so gut war die Verständigung.
„Hallo, Perry!“ rief sie fröhlich. „Das ist nun schon das dritte Mal in meinem Leben, daß ich aus Basel angerufen werde.“
„Es hätte schon das vierte Mal sein können, aber immer wenn ich Brompton viermal die Vier verlangt habe, wurde mir gesagt, daß sich auf dieser Nummer niemand melde.“
„Ich bin untröstlich, daß Sie Geld gespart haben, Perry!“ lachte sie. „Aber dafür freue ich mich jetzt doppelt, daß ich zu Hause bin.“
„Hat Sie dieser Archie Genter wieder belästigt?“
„Sie meinen Mister Overgaty... Nein, hat er nicht. Ich habe ihn nicht mehr zu Gesicht bekommen..." Sie kicherte fröhlich: „Ich höre direkt, wie Sie ,denken’... Woher weiß die wohl, daß Genter nicht Genter sondern Overgaty heißt und in Wirklichkeit Butler ist? Scott Skiffer hat es mir gesagt!“
Perry hatte gleich gewußt, daß sie es nur von Scott haben konnte, und damit hatte sie ihm unabsichtlich auch gleich ein Stichwort gegeben.
„Hören Sie, Julie, ich habe eine große Bitte. Seit Stunden versuche ich Scott zu erreichen, doch er ist nicht zu Hause.“
„Ach, so ist das!“ unterbrach ihn Julie mit gespielter Gekränktheit. „Ich soll nur den Briefträger spielen. Und dabei hatte ich wirklich geglaubt, Sie wollten sich nach meinem Befinden erkundigen.“
„Aber das wollte ich ja auch, Julie!“ versicherte Perry lebhaft. „Ich habe immer beide Rufnummern zugleich angemeldet.“
„Sie sollten nicht alles so ernst nehmen, wie ich es sage. Was macht Ihr Fall, Perry?“ Clifton stutzte. Einen Augenblick lang hatte er es durch die Leitung tuscheln gehört. „Es geht vorwärts, Julie. Ich fliege in zweieinhalb Stunden weiter!“
„Weiter?“
„Ja, nach München. Mein Fall hat sich sozusagen nach Deutschland verlagert.“
„Und
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