Das geheimnisvolle Gesicht
dir beim Zählen der Fenster Clifton nicht entgangen ist. Ich schicke McButton, sobald er hier eintrifft!“
Perry Clifton hatte sich im Restaurant des Hotels einen doppelten Kognak einverleibt und dabei im Geist noch einmal die Fahrt von Gaitner bis hierher nacherlebt. Jetzt, etwas ruhiger, strebte er der Rezeption zu.
Im Foyer saßen einige Leute herum, die alle auf irgendwas zu warten schienen.
Die Dame am Empfang musterte ihn ein wenig eigentümlich. Vielleicht lag es an dem braunen Umschlag, der Perrys einziges „Gepäck“ darstellte.
„Bitte?“ fragte sie, es klang reserviert. Oder kam es Clifton nur so vor? Er zog seinen Paß aus der Tasche, schlug ihn auf und sagte: „Mein Name ist Clifton, ich komme aus London und forsche im Auftrag einer Versicherung nach einer verschollenen Lady!“
Die Reserviertheit der Empfangsdame war echtem Interesse gewichen. Sie reichte den Paß zurück.
„Und wie soll ich Ihnen helfen?“
Perry Clifton zog zuerst die Vergrößerung aus dem Umschlag. „Die Frau könnte in Ihrem Hotel gewohnt haben. Es ist vier Wochen her. Dieses Foto wurde während des Fasnachtumzuges gemacht.“
„Am Montag oder am Mittwoch?“
„Das können wir leider nicht sagen. Es steht nur fest, daß sie beim Zuschauen diese Kleidung und diesen Hut trug.“
Die Frau wendete das Foto unschlüssig in ihren Händen hin und her. „Ich hatte an beiden Tagen Dienst“, sagte sie endlich, und man sah ihr an, wie sie nachdachte.
Der Detektiv holte das Portraitfoto und die Aufnahme vor dem Maserati aus dem Umschlag.
„Bitte sehen Sie sich auch diese beiden Fotos an!“ Sie tat es, dann hatte sie plötzlich einen Einfall.
„Wir brauchen doch nur im Buch nachzusehen. Sagen Sie mir den Namen der Dame, und wir schauen uns die Tage vom 21. bis 23. an.“ Sie schlug bereits die Seiten zurück. Perry Clifton war unschlüssig. Wie sollte er ihr erklären, daß sie (er und Burton) den Namen der Frau nicht kannten... Das würde sie stutzig machen, vielleicht sogar mißtrauisch.
„Sie müßte unter dem Namen Claire Burton eingetragen sein!“ Und pessimistisch fuhr er fort: „Wenn Sie an beiden Tagen Dienst taten, sich aber nicht an ihr Gesicht erinnern können, besteht wohl kaum Hoffnung, daß sie hier logiert hat.“
Die Dame hinter dem Tresen sagte nichts. Sie hatte beim Montag mit der Suche begonnen. Jetzt glitt ihr rotlackierter, spitzer Fingernagel bereits über die Spalten des Mittwochs. „Sie haben recht“, sie nahm die Fotos noch einmal zur Hand, „an sie hätte ich mich bestimmt erinnert. Und eine Frau Claire Burton ist nicht eingetragen.“
Perry Clifton schob die Fotos in den Umschlag zurück. Bei dieser Tätigkeit faßte er den Entschluß, in das nächste Ledergeschäft oder Kaufhaus zu gehen und sich eine schmale Kollegmappe zu kaufen. Der Papierumschlag schien hier doch auf zu große Verwunderung zu stoßen.
Er bedankte und verabschiedete sich.
17 Uhr 30.
Mike Forster saß noch immer in dem VW mit Genfer Nummer und starrte hinüber zum Eingang des INTERNATIONAL.
Wo blieb nur Jack McButton?
Da... der sah nach Perry Clifton aus... nein, ein Kind rannte hinter ihm her. Er nahm es an der Hand. Und dann tauchte auch noch eine Frau auf... Er sah schon Gespenster...
Die Tür des VW öffnete sich, Jack McButton schob sich auf den Nebensitz. „Wenn du auch nur einen einzigen Ton sagst!“ fauchte er, „breche ich dir die Nase!“ Forster musterte seinen Genossen stumm, feindlich. Dann sagte er: „Wenn ihr glaubt, ich spiele hier euren Idioten, dann irrt ihr euch! Es war ausgemacht, daß wir uns nicht alle halben Tage, sondern alle drei Stunden ablösen!“
„Das liegt doch nicht an mir. Der Perückenmann hatte nichts Passendes auf Lager, und ich mußte mit ihm zu einem anderen fahren. Die ich jetzt auf dem Kopf habe, ist auch zu groß!“ Er strich sich eine Strähne seiner dunkelblonden Ersatzhaare aus der Stirn und fluchte: „Jetzt seh ich aus wie unser Gasmann!“
„Da Clifton diesen Gasmann nicht kennt, droht dir von dieser Seite keine Gefahr! Wie bist du hergekommen? Zu Fuß?
„Bist du verrückt? Ich mußte eine Ewigkeit auf ein Taxi warten!“
„Solltest du hinter Clifton herfahren müssen, dann vorsichtig. Denk an den Rechtsverkehr!“
„Auf was muß ich aufpassen?“
„Blöde Frage! Auf das Flotelportal natürlich!“
„Wieso natürlich? Gehören das Steinen-Pick und das Kaffi Mühli nicht zum Hotel?“
Mike Forster erschrak. Über diese Frage hatte
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