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Das geheimnisvolle Gesicht

Das geheimnisvolle Gesicht

Titel: Das geheimnisvolle Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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er noch keine Sekunde lang nachgedacht. „Ich habe keine Ahnung, Jack, ob die beiden Geschäfte zum Hotel gehören. Und ich habe auch keine Blicke in diese Richtung verschwendet!“
    „Das sind keine Geschäfte“, ereiferte sich McButton, „das sind Restaurants!“
    „Restaurants?“
    „Wir müssen unbedingt herausfinden, ob sie zum Hotel gehören!“
    Jack McButton strich sich über seine falsche Haarpracht und stieg aus. Er überquerte die Straße, dann verschwand er im Hotel.
    Fünf Minuten später tauchte er wieder auf. Sein Gesicht sprach Bände, und seine Stimme grollte: „Da haben wir den Salat. Beide Restaurants gehören zum Hotel und können von dort aus betreten werden. Mit anderen Worten: Unser Mann kann ebensogut das Hotel durch eines der beiden Restaurants erreichen oder verlassen!“
    „Tut mir leid!“ Forster zuckte mit den Schultern. „Das konnte ich nicht wissen. Mußt es Püttely ja nicht aufs Brot schmieren!“
    Jack McButton boxte Mike Forster aufmunternd in die Seite: „Nimm’s nicht tragisch. Wenn du nichts sagst, von mir erfährt er nichts, dieser Mister Zahncreme!“
    In diesem Augenblick fuhr vor dem Hoteleingang ein Taxi vor. Zwei Männer stiegen aus.
    „Bis später, Jack!“ rief Forster und spurtete über die Straße. „Hotel Loderer!“ sagte er wenig später zu dem Fahrer.
     
    Nach dem Kommerz hatte sich Perry Clifton noch den Münchner Hof vorgenommen: mit dem gleichen negativen Ergebnis. Niemand kannte die Frau auf den Fotos. Im Hotel Alexander geschah zunächst das gleiche: Geschichte erzählen, Bilder vorzeigen, Kopfschütteln und Bedauern. Doch dann fiel dem Empfangschef ein, daß an jenen beiden Tagen der gegenwärtig Nachtschicht habende Portier Tagdienst gemacht hatte, und er empfahl Perry Clifton, gegen 22 Uhr noch einmal vorbeizukommen.
    So kehrte der Detektiv gegen 17 Uhr 15 zum INTERNATIONAL zurück und beschloß, im Steinen-Pick eine kleine Zwischenmahlzeit einzunehmen.
    Er hielt sich bis kurz vor 19 Uhr im Restaurant auf und ging dann hinauf in sein Zimmer. Er duschte, wechselte die Hemden und meldete zwischendurch zwei Ferngespräche nach London an.
    Bromptom viermal die Vier kam zuerst!
    Noch bevor Perry Clifton zur Begrüßung ansetzen konnte, tönte Julie Youngs Stimme durch den Draht. „Ich schwöre“, rief sie, „daß es das erste Mal in meinem Leben ist, daß man mich aus Basel anruft!“
    Und Perry erzählte ihr, was er bisher alles erlebt und daß sich bis auf eine Taxifahrt noch nichts Gefährliches ereignet habe. Er berichtete von der langen Theres und ihren Kochkünsten und natürlich von der schicken Einrichtung seines Hotelzimmers... Er vergaß nicht den „Traum von Bad“ und nicht den Fernsehapparat. Und dann fiel ihm noch eine Frage ein, die Julie zwar schon beantwortet zu haben schien, doch Perry Clifton wollte sichergehen, daß es sich nicht nur um einen Zufall handelte.
    „Julie, als eben das Telefon klingelte, nahmen Sie ab und meldeten sich. Was geschah dann?“ Julie Young grübelte nicht lange, sie ließ sich nicht einmal ihre Verwunderung anmerken.
    „Eine sehr sympathische Stimme sagte sehr freundlich und in bestem Englisch: Hier ist das Hotel International, Basel, bitte bleiben Sie am Apparat, ich verbinde weiter! Zufrieden mit der Auskunft?“
    „Zufrieden, Julie! Wie geht’s dem Altertum?“
    Sie unterhielten sich noch gute zwanzig Minuten, in denen vor allen Dingen Julie sprach. Temperamentvoll und äußerst bildhaft schilderte sie die Auktion in Windsor, bei der es ihr gelungen war, zwei Rokokokommoden zu ersteigern. Und sie richtete herzliche Grüße aus von Tom und Jenny Harder. Am Schluß vergaß sie nicht, noch einmal zu erwähnen, daß er, Perry, gut auf sich aufpassen solle, da ja die Welt voller Strolche, Banditen, Gauner und Betrüger sei. Dazu lachte sie fröhlich...
    Als das zweite Gespräch, Chelsea 4781, auf seinem Apparat ankam, war es zehn Minuten vor 20 Uhr.
    „Hallo, Mister Clifton, sind Sie es?“
    „Ja, Mister Burton!“
    „Es tut mir leid, daß wir uns gestern verfehlt haben. Ich bin ziemlich spät aus dem Büro nach Hause gekommen. Haben Sie Neuigkeiten?“
    „Sie scheinen mich mit einem Zauberkünstler zu verwechseln, lieber Mister Burton. Im Augenblick bin ich dabei, mir einen Plan zurechtzulegen. Heute habe ich gewisse Örtlichkeiten besichtigt und Erkundungen über Daten eingeholt. So weiß ich inzwischen, daß der Tag, an dem das Zeitungsfoto geschossen wurde, entweder Montag, der 21., oder

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