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Das geheimnisvolle Gesicht

Das geheimnisvolle Gesicht

Titel: Das geheimnisvolle Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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Mittwoch, der 23. Februar war. Das ging ja bekanntlich aus der Bildunterschrift nicht hervor.“
    „Finden Sie sie!“ stieß Burton auf der anderen Seite so heftig hervor, daß es mehr einem Befehl gleichkam als einer Bitte oder einem Wunsch. Er entschuldigte sich auch sofort: „Tut mir leid, Mister Clifton, wenn ich für einen Augenblick die Beherrschung verloren habe. Aber dieses Gesicht verfolgt mich auf Schritt und Tritt — mehr denn je!“
    „Ich habe eine Frage, Mister Burton..:“
    „Bitte, fragen Sie!“
    „War Claires Bruder...“, er stockte... „Wie hieß er gleich?“
    „Albert Lamatin!“
    „War dieser Albert Lamatin zur Totenfeier seiner Schwester in London?“
    „Nein, warum fragen Sie das?“
    „Ich habe keinen besonderen Grund. Das war eine Frage, die ich schon stellen wollte, als wir uns das erste Mal unterhielten.“
    „Albert kam erst drei Monate später. Er war in Ostasien gewesen. Seine Schwester und er hatten nicht viele Gemeinsamkeiten. Infolgedessen war sein Verhältnis zu meinem Bruder und zu mir auch nicht sonderlich herzlich, wie Sie sich denken können... Und wenn Sie mich fragen, wo er sich jetzt im Augenblick aufhält, dann müßte ich sagen: Ich habe nicht die leiseste Ahnung!“
    „Hatte er keine Forderungen an Sie?“
    „Forderungen welcher Art?“ Burton schien sichtlich irritiert, ja geradezu erschrocken.
    „Ich meine als Erbe oder Miterbe seiner Schwester...“
    „Nein! Ich habe nie mit ihm über Geld gesprochen. Er hat mich auch nie um Geld gebeten. Außerdem hatte seine Schwester kaum etwas zu vererben... Weil Sie gerade von Geld sprechen, Mister Clifton. Wenn Sie Mittel benötigen, sagen Sie es mir. Ich lasse Ihnen dann unverzüglich eine telegrafische Anweisung zukommen.“
    „Okay, Mister Burton. Im Augenblick bin ich noch gut bei Kasse. Ich rufe Sie wieder an, sobald ich etwas weiß!“ Sie tauschten noch einige Höflichkeiten aus und beendeten das Gespräch.
    Den dritten Anruf in dieser Stunde konnte Perry Clifton wieder ohne zentrale Vermittlung führen.
    Johannes Gaitner meldete sich schon nach dem ersten Rufzeichen.
    „Hier spricht Clifton!“
    „Das hat mir mein sechster Sinn signalisiert. Deshalb war ich so schnell an der Strippe. Haben Sie Ihre ersten Konsultationen hinter sich?“
    „Ja. Ich war im Hotel Kommerz, im Münchner Hof und im Hotel Alexander.“
    „Ihrem begeisterten Tonfall nach zu schließen, war das Ergebnis gleich Null!“ meinte der Kommissar.
    „Sie haben recht, soweit es das Kommerz und den Münchner Hof betrifft.“
    „Wollen Sie damit kundtun, daß im Alexander...“ Clifton unterbrach ihn: „Halt, halt, Kommissar, nur keine voreiligen Schlüsse. Den letzten Bescheid erhalte ich um 22 Uhr. Dann nämlich, wenn ich den Portier antreffe, der an den beiden in Frage kommenden Tagen Dienst hatte
    „Aha, der spielt zur Zeit wahrscheinlich den Nachtportier!
    „So ist es!“
    „Haben Sie was zum Schreiben zur Hand?“ wollte Gaitner wissen. Clifton fischte nach seinem Kugelschreiber. „Jetzt!“ sagte er.
    „Dann notieren Sie sich bitte die Namen der Hotels, die ich Ihnen jetzt durchgebe. Es sind drei. Die sollten Sie sich für den morgigen Vormittag vornehmen!“
    „Ich höre, Kommissar!“ Und dann schrieb der Detektiv die Namen der drei Hotels auf den Rand einer Zeitung. Danach sagte er: „Übrigens habe ich vorhin mit meinem Auftraggeber gesprochen. Der Bruder der Verunglückten war zur Totenfeier nicht in London. Er kam erst drei Monate später... Angeblich war sein Verhältnis zur Schwester sowie zu den beiden Brüdern nicht das allerbeste.“
    „Trotzdem wäre es natürlich sehr aufschlußreich zu erfahren, wie der Bruder zum Tod seiner Schwester steht“, brummte der Kommissar. „Und vor allen Dingen, was er zu dem Zeitungsfoto sagen würde!“
    „Mein Auftraggeber hat keine Ahnung, wo er sich aufhält!“
    „Sagt er!“
    „Ja... Sonst... ja, sonst gibt es eigentlich kaum Neuigkeiten.“
    Exkommisar Gaitner schien mehrere sechste Sinne zu haben. „Wie Sie das sagen, klingt es genau nach dem Gegenteil.“
    In Perry Clifton sträubte sich etwas, das zu sagen, was er aber gern loswerden wollte. Trotzdem erwiderte er: „Na gut. Selbst auf die Gefahr hin, daß Sie mich für einen Spinner halten...“
    „Tue ich nicht!“ versicherte Johannes Gaitner.
    „Als ich von meiner Hotelexpedition zurückkam, ging ich gleich ins Steinen-Pick. Ich aß eine Gulaschsuppe und trank ein Bier... Ich hatte einen Fensterplatz, es

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