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Das geheimnisvolle Gesicht

Das geheimnisvolle Gesicht

Titel: Das geheimnisvolle Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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zeigte eine Luftaufnahme von Basel, auf der man die ganze Rheinschleife übersehen konnte.
    Auf der zweiten war das Hotel abgelichtet, und die dritte zeigte die Totalansicht des Internationalen Flughafens Basel-Mühlhausen. Perry schrieb auf jede Karte einen Teiltext, so daß die Karten mehr einem Kartenbrief als drei verschiedenen Kartengrüßen gleichkamen. Das hieß: Erst alle drei Karten zusammen ergaben einen Sinn.
    Er wollte sich gerade erheben, als es ihn siedendheiß durchfuhr.
    Langsam wendete er die letzte Karte um und starrte auf das Bild: das Flugfeld,
    die Gebäude des Hangars, die Start- und Landebahnen, das große Rollfeld, die Maschinen,
    Maschinen der SWISSAIR mit dem weißen Balkenkreuz auf rotem Grund... SWISSAIR...
    London, New Coventry Street...
    das SWISSAIR-CENTRE...
    und darin das Büro der SWISSAIR.
    Das Lockenköpfchen aus Basel... Wie hatte sie gleich gesagt: „Bitte, Sir, wenden Sie sich doch an meine Kollegin, sie ist frei!“ Und der junge, dunkelhaarige Mann hatte sich an jene Kollegin gewandt...
    Woher war er gekommen? Was tat er hier in Basel?
    Gut, er war wie er im Büro derselben Luftfahrtgesellschaft... Natürlich, warum sollte er nicht wie er in die Schweiz fliegen... Perry Clifton konzentrierte sich, begann die Zufälle wie die Teile eines Puzzles zusammenzuschieben:
    Ein Mann bucht in London
    am selben Tag,
     zur selben Stunde,
    im selben Büro,
    bei derselben Luftfahrtgesellschaft!
    Derselbe Mann taucht am nächsten Tag,
    in derselben Stadt,
    desselben Landes,
    in derselben Straße,
    vor demselben Hotel auf!
    Zehn Zufälle! Waren zehn Zufälle wirklich nur noch Zufälle? Nein!!
    Es konnte keine Zweifel daran geben, daß man seine Spur wieder aufgenommen hatte. Oder korrekter ausgedrückt: Man hatte sie nie verloren!
    Vom elften Zufall ahnte Perry Clifton in diesem Augenblick noch nichts!
    Was ihm jedoch jetzt klar wurde, war, daß die Sache mit dem Brief in seinem Fach kein Versehen des Nachtportiers gewesen war! Er ging in sein Zimmer zurück und nahm das Telefon ab.
    Diesmal meldete sich Theres. „Ich bin’s, Clifton! Guten Morgen, Theres!“
    „Guten Morgen, Herr Clifton!“ sagte sie und dann noch: „Moment! Er ist schon unterwegs!“ Clifton hörte zuerst etwas Getuscheltes, dann Sekunden später Gaitners Stimme: „Guten Morgen, Herr Kollege! Theres sagt, daß etwas geschehen sei?“
    Einen Moment lang verschlug es Clifton die Sprache. „Ich hatte ihr nur guten Morgen gewünscht, Kommissar!“
    „Meine Theres ist nicht nur eine gute Köchin, sie kann auch eine gute Psychologin sein. Es waren wohl ihre Zwischentöne, die sie stutzig gemacht haben. Was ist passiert?“ Perry Clifton antwortete zunächst mit einer Gegenfrage: „Glauben Sie, daß es zehn Zufälle auf einen Schlag gibt?“
    „Kaum!“
    „Heute morgen, sozusagen als Nachfrühstücks-Überraschung, ist mir eingefallen, wo ich den jungen Mann von gestern schon gesehen habe. Es war im Büro der SWISSAIR in der Londoner Coventry Street. Er stand dicht hinter mir, obgleich es freie Schalter gab!“
    „Das ist eindeutig!“ stimmte Gaitner zu.
    „Noch gestern abend, als ich vom Alexander zurückkam, hätte ich jeden Betrag gewettet, daß man mich nicht beschattet hat... Es muß mindestens noch einen zweiten Mann geben, Kommissar. Und zwar einen Mann, der mich bisher noch nicht persönlich kannte. Da ist gestern morgen etwas geschehen, dem ich zunächst keine Bedeutung beigemessen habe, weil ich es für ein Versehen hielt. Ein Boy brachte mir einen Brief an den Frühstückstisch, auf Veranlassung des Rezeptionschefs; den hatte der Nachtportier am späten Abend zuvor in mein Fach gelegt. Ich öffnete den Brief und las... Aber er war an einen gewissen Max gerichtet. Ich ging also zur Rezeption und brachte den Brief zurück!“
    Da fiel Gaitner ein: „Das war der Augenblick, auf den Ihr Schatten gewartet hatte. Er saß irgendwo im Foyer, wahrscheinlich mit einem Stadtplan oder einer Zeitung beschäftigt, und konnte Sie so in aller Ruhe besichtigen. Ein raffinierter Trick. Ich nehme an, daß sich die beiden ablösen.“
    „Auf alle Fälle brauchen sie einen Wagen.“
    „Sie haben gestern nicht zufällig auf die Nummer des Taxis geachtet, in das Ihr Schatten aus London vor dem Hotel eingestiegen ist?“
    „Leider nein!“
    „Schade! Es wäre eine Kleinigkeit gewesen, den Weg zu ihrem hiesigen Hauptquartier zurückzuverfolgen.“
    „Ich werde die Augen offenhalten, Kommissar. Wie heißt es doch so schön:

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