Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das geheimnisvolle Gesicht

Das geheimnisvolle Gesicht

Titel: Das geheimnisvolle Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
Vom Netzwerk:
und es sah aus, als ahne er, worauf Püttely abzielte. McButton aber sagte: „Du hast behauptet, sie wollten mit diesem Scheißtrick unsere Adresse herauskriegen!“
    „Ja, das habe ich zuerst auch wirklich gedacht. Aber das war ein Irrtum. Der Hauptgrund war ein ganz anderer...“ Püttely legte die Spitze seines linken Zeigefingers auf die Tischplatte und begann damit hin- und herzufahren. „Das ist Clifton gestern vormittag! Er machte sich auf den Weg! Auf den Weg zu einem Hotel!“
    Jetzt ließ Püttely Zeige- und Mittelfinger seiner rechten Hand hinter dem linken Zeigefinger hergleiten. „Und das seid ihr! Ihr verfolgt ihn!“
    Alle Finger stoppten. „Clifton verschwindet in dem Hotel... Ihr wartet! Und er weiß, daß ihr wartet!... Ihr habt gesagt, er sei in diesem Hotel ziemlich lange gewesen. Stimmt’s?“ Forster und McButton bejahten.
    Der einzelne Finger setzte sich wieder in Bewegung, später die beiden anderen. Püttely fuhr fort: „Clifton verließ das Hotel wieder, und ihr bliebt ihm weiter auf den Fersen! Und dann passierte plötzlich was ganz Komisches: Clifton verschwand in einem Café! Und in diesem Café blieb er über eine halbe Stunde lang sitzen! Und das am Vormittag! Dann ging er weiter — und was geschieht? Unser Freund McButton wird vorübergehend festgenommen! Na, McButton, merkst du was?“
    „Was soll ich merken?“
    Püttely schlug sich mit der Hand vor die Stirn. „Natürlich, er merkt nichts! Sag’s ihm, Forster!“
    „Püttely will sagen, daß sie dich nicht wegen unserer Hoteladresse aus dem Verkehr gezogen haben, sondern um zu verhindern, daß wir Clifton weiter folgten!“
    Hier nahm Püttely den Faden wieder auf: „Und warum wollte Clifton verhindern, daß wir weiter dranbleiben? Weil er in dem Hotel einen heißen Tip bekommen hatte!“
    „Deshalb war der also so lange dort!“ Jetzt ging auch dem Rotschopf ein Licht auf.
    „Wahrscheinlich hat er von dort aus den Expolizisten Gaitner angerufen, und der hat ihm gesagt: Geh in das Café, ich werde was vorbereiten! Und das hat er dann ja auch getan. Während sie dich zur Polizei geschleppt haben, konnte dieser Schnüffler in aller Ruhe seinem heißen Tip nachgehen!!“
    „Verdammt!“ fluchte McButton.
    „Ja, und inzwischen muß Clifton was erfahren haben, was ihm erst morgen oder am Montag hilft, sonst wäre er nämlich heute nicht in aller Seelenruhe spazierengefahren. Kapiert, McButton?“
    „Kapiert! Und was hilft uns das?“
    „Du hast doch meinen Kopf“, höhnte Püttely. „Mein Kopf hat schon für dich mitgedacht! Ich habe inzwischen die Spur wieder dort aufgenommen, wo ihr sie verloren habt!“
    „Vor dem Café?“
    „Nein, du Idiot, in dem Hotel!“ Entweder hatte McButton das „Idiot“ wirklich überhört, oder er war von der Vorstellung, Püttely könnte einfach in das Hotel gegangen sein, um sich nach Clifton zu erkundigen, so beeindruckt, daß ihm die Worte fehlten. Forster fragte statt seiner: „Was hast du dir denn dazu einfallen lassen?“
    Roger Püttely griff in die Innentasche seines Jacketts. „Bevor ich dort auftauchte, war ich noch woanders...“
    Er warf eine dunkelbraune Lederhülle auf den Tisch. McButton ergriff sie blitzschnell und schlug sie auseinander. Seine Augen weiteten sich, als er den Inhalt überflog. Dann reichte er den Ausweis stumm an Forster weiter, und sein Blick drückte das aus, was er neidvoll dachte: Ja, wenn man solche Beziehungen hat, kann man gut angeben. INTERNATIONALE POLIZEI—
    INTERPOL-ZENTRALE — PARIS
    — Commissaire Dr. Albert Tonin —
    las Forster leise. Und laut: „Sieht verdammt echt aus. Hoffentlich glauben die anderen das auch.“
    Püttely winkte ab. „Bisher hat es Wunder gewirkt! Ich habe den Anfang der heißen Spur gefunden, und die werden wir jetzt aufnehmen!“ Er griff zum zweiten Mal in die Tasche und warf eine zweite Lederhülle auf den Tisch. Dazu sagte er: „Das ist der Dienstausweis des Londoner Scotland-Yard-Beamten Mike Forster! Du bist ab sofort Detektiv-Inspektor.“
    Forster klappte die Lederhülle auf und starrte auf seinen Namen. „Die Ausweise haben kein Paßbild, Roger!“ sagte er.
    „Dafür haben wir ja unsere normalen Reisepässe!“ entkräftete Püttely den Einwurf. „Das hier“, er tippte auf die falschen Polizeipapiere, „sind nur sogenannte Legitimationen.“
    „Aber du hast doch einen Paß auf den Namen Püttely?“ Der grinste. „Was du von mir denkst... Ich habe einen Paß auf den hübschen Namen Dr.

Weitere Kostenlose Bücher