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Das geheimnisvolle Gesicht

Das geheimnisvolle Gesicht

Titel: Das geheimnisvolle Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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dorthin, in das Zimmer. Es wird noch eine Weile dauern, ich habe gerade Besuch!“
    Mike Forster und Jack McButton huschten rasch in den angegebenen Raum. Mills kam ihnen nach, zog die Vorhänge zu und schaltete das Licht ein. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, verließ er das Zimmer wieder.
    „Laffe!“ fluchte Forster in sich hinein und sah sich dann, gleich McButton, um. Ihn fröstelte beim Anblick all der furchterregenden, fratzenhaften Masken, die das Zimmer füllten. Dazu Speere, Schilder, Bogen, Steinäxte und dergleichen. Unter einem Glassturz, der mit einem Totenkopf verziert war, lagen mehrere winzige kleine Pfeile mit dicken Federbüschen am hinteren Ende.
    „Ob der mal Forscher war?“ Forster fragte es leise.
    „Glaub ich nicht. Das ist einer, der so was sammelt!“ McButton setzte sich in einen der mit Zebrafell bespannten Safaristühle und orakelte: „Eines Tages wird Jack McButton, Sohn eines ehrlichen Schneidermeisters aus Soho und einer fröhlichen Stiefmutter aus Wales, ebenfalls eine Weltreise machen. So mit allem Drum und Dran.“ Er ließ langsam seine Blicke durch das Zimmer schweifen und fügte hoffend hinzu: „Vielleicht schon nach dieser Sache.“
    Mike Forster schwieg. Auf seinem jungenhaften Gesicht zeigten sich deutliche Spuren von Skepsis, Zweifel und Unzufriedenheit. Ob Unzufriedenheit mit sich oder der Situation, in der er sich befand, war nicht auszumachen.
    Endlich hörten sie Stimmen.
    Sie näherten sich aus einem weiter entfernten Zimmer. McButton sprang auf, flitzte auf Zehenspitzen zur Tür und brachte ein Ohr in Lauscherstellung.
    „Also, nochmals vielen Dank, Sir!“
    „Keine Ursache, Mister Wynham!“
    Die Haustür fiel zu, McButton spurtete zu seinem Klappstuhl zurück.
    War Mills’ Miene schon vorher finster gewesen, so war sie jetzt ausgesprochen kalt und feindlich. Wie seine Stimme: „Ich hatte Sie ausdrücklich darum gebeten, mich hier nicht zu besuchen!“
    „Wir haben es ziemlich oft mit dem Telefon probiert, Mister Mills!“ versuchte Forster zu beschwichtigen. „Es war ständig besetzt!“
    „Mindestens zwanzigmal!!“ übertrieb McButton, der plötzlich die dumpfe Ahnung verspürte, daß es nicht allein ihre Anwesenheit war, die Mills so wütend sein ließ. Wobei er ja noch nicht einmal etwas von ihrem Malheur wußte. Als er sie jetzt gar noch mit den Worten aufforderte: „Zuerst Sie!“ fand er seinen Verdacht bestätigt.
    „Ja, das ist so“, begann McButton herumzudrucksen.
    „Er hat uns abgehängt, Mister Mills!“ erklärte Forster kurz und bündig und ohne große Umschweife den Sachverhalt.
    „Mit einem raffinierten Trick!“ ergänzte McButton.
    Jetzt war Mills’ Blick eisig und höhnisch zugleich.
    „Und dazu engagiere ich Profis! Sie waren also nicht in der Lage, diesen Clifton zu beschatten?!“
    „Wir sind ihm vom Haus in der Bull-Street gefolgt bis zur
    Kreuzung Beak-Lexington-Street. Dort ist er bei Knallrot (was nicht ganz den Tatsachen entsprach) über die Kreuzung!“
    „Mit anderen Worten: Er hat gemerkt, daß er verfolgt wurde!“ konstatierte Mills, doch McButton schüttelte den Kopf. „Glaube ich nicht. Er ist nur ein verrückter Fahrer!“ Forster enthielt sich der Stimme, während Mills bereits Schlüsse aus dieser Schlappe zog: „Er wird also in Zukunft auf einen hellblauen Ford achten. Außerdem besteht die Gefahr, daß er sich die Nummer des Wagens notiert hat.“
    „Konnte er nicht!“ sagte Mike Forster triumphierend. „Die habe ich mit Dreck unkenntlich gemacht. Außerdem war das Licht nicht mehr gut!“
    „Sie glauben also nicht, daß er Sie beide wiedererkennen würde?“
    „Auf keinen Fall!“
    Mills nickte: „Das ist gut. Sie fahren nachher von hier aus direkt in die Midland-Garage in der Cookson-Street. Dort steht ein alter, grauer Morris. Den Schlüssel dazu gebe ich Ihnen gleich. Ich möchte, daß Sie Clifton morgen nicht aus den Augen lassen!“ Mills griff in die Tasche, zog ein Bündel Geldscheine hervor und zählte fünf davon ab. Er reichte sie McButton hin. „Das sind fünfzig Pfund, die sollten reichen!“
    „Wozu?“ wollte Jack wissen.
    „Sobald Clifton morgen seine Wohnung verläßt, folgen Sie ihm. Passen Sie die erste Möglichkeit ab, und folgen Sie ihm dann doppelt. Der eine von ihnen fährt den Morris, der andere läßt ein Taxi hinter Cliftons Wagen herfahren. Der Morris wiederum bleibt hinter dem Taxi!“
    McButton staunte: „Man könnte direkt meinen, Sie seien aus der Branche,

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