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Das geheimnisvolle Gesicht

Das geheimnisvolle Gesicht

Titel: Das geheimnisvolle Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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nachdenklich den Karton mit dem Namen Claire Burton und den mit dem der Madame Bloyer... und er kreuzte auch die Karte Möglichkeit 3 durch...
    Eine weitere halbe Stunde verging...
    „Nehmen wir mal die Möglichkeit Nummer 5 an“, sagte Perry laut, besann sich jedoch, stand auf, schaltete das Radio an, suchte nach Musik und setzte sich wieder. „Nehmen wir mal an, James Pieter Burton plant einen großen Versicherungsbetrug...“Er legte Burtons Karte ganz oben hin.
    „Nehmen wir weiter an, daß seine Schwägerin einverstanden ist. Sie schließen eine Lebensversicherung ab auf Gegenseitigkeit.“ Die Karte Claire kam neben die von Burton.
    „Jetzt brauchen sie Hilfe! Sie brauchen einen Augenzeugen, und sie brauchen eine entlegene Stelle, an der es nicht von Fuß- und Spaziergängern und sonstigen Wanderern wimmelt. Sie kennen jemanden, der einen solchen Augenzeugen an der richtigen Stelle besorgt!“ John Aston war der Augenzeuge, seine Karte wanderte unter die von James und Claire Burton.
    Clifton fuhr fort: „Zum Beispiel könnte der Butler Henry Overgaty den Kontakt zwischen den dreien hergestellt haben
    Die Karte Overgaty rutschte neben die von John Aston. „Der Unfall wird konstruiert, der Augenzeuge sagt aus, die Tote verschwindet im Meer! Und da sie ja nicht mehr zum Vorschein kommen wird, muß sie verschwinden! Aber wohin?“
    Perry Clifton hörte von draußen leises Gemurmel Vorübergehender und senkte unwillkürlich seine Stimme. „Soll sie nach London? Zuviel Risiko! Überhaupt in England bleiben? Vielleicht nach Irland? Nein, ich hab’s: War der Schwager nicht gerade im schottischen Edinburgh gewesen, als das „furchtbare Unglück“ geschah? Warum also sollte Claire nicht zunächst in Schottland untergetaucht sein?
    Oder?
    War vielleicht ein Land naheliegender, in dem man ihre Muttersprache sprach: Französisch? Es mußte ja nicht direkt Frankreich sein... Es gab ja Länder mit französischen Landesteilen...“ Perry Clifton nickte sich selbst zu: „Belgien zum Beispiel...
    Die Schweiz zum Beispiel... Nur — in Basel sprach man Deutsch, und wenn nicht das, dann Rätoromanisch.“
    Perry Clifton starrte auf die fünf Karten vor ihm. Auf die Karte mit der „Möglichkeit 5“, der des großangelegten Versicherungsbetruges, und auf die Karten mit den Namen
    James Pieter Burton
    Claire Burton
    John Aston
    Henry Overgaty.
    Laut rekapitulierte er den Fall weiter: „Alles klappt. Burton läßt seine Schwägerin für tot erklären, bekommt die Versicherungssumme, zahlt die Schweigegelder aus und teilt mit der ,lebenden’ Schwägerin den Rest... Claire nimmt einen anderen Namen an, nennt sich jetzt Bloyer und verschwindet aus London, aus England, ja, aus Burtons Leben... Der Fall wäre geklärt!
    Warum also sollte Burton jetzt hergehen und einem Gesicht nachlaufen, welches das Gesicht seiner Schwägerin ist? Warum?
    Welches Interesse könnte er haben, seiner Schwägerin wieder zu begegnen?“
    Plötzlich verstummte Clifton, beendete er das laute Selbstgespräch. Nur sein Verstand sprach weiter. Angst vielleicht! sagte dieser Verstand.
    Burton könnte Angst haben, daß Claire auch von jemand anderem entdeckt und somit entlarvt werden könnte. Ihre Entlarvung aber wäre auch seine eigene...
    Ja, so könnte es sein!
    James Pieter Burton lebte, seit er das Gesicht Claires gesehen hatte, in der ständigen Furcht, sie könne den großangelegten Schwindel durch leichtsinniges Herumreisen zum Platzen bringen.
    Das hieße für ihn, den angesehenen Grundstücksmakler James Pieter Burton, nicht nur Ruin, das hieße auch — Gefängnis!
    Deshalb hatte er ihn und gleichzeitig die anderen engagiert! Er, Clifton, sollte Claire Burton ausfindig machen, und die anderen sollten sie...
    Perry stockte der Atem... Würde das stimmen, dann wäre Claire Burton alias Madame Bloyer in allergrößter Gefahr. Ja, würde das stimmen...
    Aber — konnte es überhaupt stimmen?
    Schon wieder nagten Zweifel an ihm. Und diese Zweifel kamen nicht allein. Sie kamen in Begleitung neuer und alter Einfälle, Möglichkeiten und Ideen.
    Vielleicht gab es wirklich eine Zwillingsschwester? Unsinn!! Davon hätte ja in erster Linie der eigene Bruder, dieser Albert Lamatin, wissen müssen. Aber... Hatte man nicht schon von Fällen gehört, wo Eltern, sehr, sehr arme Eltern, einen Zwilling schon kurz nach der Geburt fortgegeben haben? Mußte man eine solche Möglichkeit nicht auch in Betracht ziehen?
    Was war das für eine Familie, aus der

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