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Das geheimnisvolle Tuch

Das geheimnisvolle Tuch

Titel: Das geheimnisvolle Tuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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hat seine Aufgabe.“ Marxusta versuchte Lombard Tun zu rechtfertigen.
    „Lasst mal gut sein. Wir nehmen ja nur den Reichen etwas weg und außerdem, so komisch das klingt, wir stehlen auch das wieder, was anderen gestohlen wurde. Oft bekommen wir den Auftrag, das zurückzuholen, was von ehrenwerten Bürgern ihrem Nachbarn geklaut wurde. Die bringen unsere Gewerbe in Verruf. Diese untauglichen Stehler.“
    Vanessa sagte nur „Robin Hood oder Schinderhannes.“ Sie musste, obwohl voller Bewunderung und Ehrfurcht vor ihrem neuesten Schwarm, lachen. Seine Ausführungen waren zu drollig. „Ein Dieb, der das zurückholt, was andere gemopst haben.“ Sie prustete bei den Worten, die sie gedehnt wiederholte, noch einmal los.
    „Wie muss sich denn da der Dieb, der den anderen beklaut, sich fühlen, wenn der richtige Dieb den anderen Dieb beklaut, um das Diebesgut dem Beklauten wiederzubringen. Vielleicht klaut er diesem dann wieder das Diebesgut und der muss wieder den Dieb anheuern, um…..“
    „Nun lass mal gut sein“, sagte Lombard und unterbrach Zubla, der diesmal das Ganze ausschlachtete, aber er selbst konnte sich dem Kreis der Belustigung nicht ausschließen. Selbst Marxusta konnte ein Lachen nicht unterdrücken, doch beendete er es mit den Worten: „Genug der Heiterkeit. Wir vergeuden nur kostbare Zeit damit. Obwohl eine Stimmung des Frohsinns die Angst etwas dämpft. Wir müssen aber überlegen, wie wir ohne Gefahr an das Buch kommen.“
    Sie standen davor, aber ohne Lösung.
    „Könnte es nicht sein, dass es nur verborgen liegt und weiter nichts?“, fragte Lombard und hoffte, damit die Lösung zu haben.
    „Schicke doch einmal deine fliegenden Hände dorthin.“
    Lombard konzentrierte sich und schickte die Hände zum Buch.
    Sie sollen es liegen lassen, wollte Marxusta noch warnend sagen, als sie es schon hochhoben. Eine Tat mit verheerenden Folgen.
    Überall in den Wänden öffneten sich Nischen, es kamen Gestalten aus ihnen hervor. Wie mechanisch schritten sie auf die Abenteurer zu. Sie hörten Lärm über sich. Es flogen kleine Wesen in der Luft, die aussahen wie überdimensionale Wespen.
    „Schnell zurück in den Gang!“, befahl der Magier.
    Sie hasteten, gefolgt von den Monstern, auf die Öffnung des Gangs zu.
    Von links und rechts kamen diese Wesen näher. In den klauenartigen Händen hielten sie Schwerter, Keulen und Äxte.
    „Schnell hinein.“ Da Marxusta noch aufrecht vor dem Eingang stand, sauste knapp an seinem Kopf eine Axt vorbei. Die Übermacht kam näher. Dann schlug etwas vor ihm den Angreifer nieder, so dass sich Marxusta auf den Boden werfen konnte und in den Gang gelangte.
    Die fliegenden Hände waren seine Rettung, nur gerieten sie nun auch selbst in Bedrängnis, sie mussten sich ebenfalls in Sicherheit bringen.
    Marxusta hatte geistesgegenwärtig das Buch ergriffen und verbarg es jetzt schützend unter sich.
    Der erste Angreifer versuchte in den Gang zu gelangen, aber er war zu groß und nicht beweglich genug.
    Marxusta erkannte es und beruhigte die hinter ihm Liegenden. Aber er sah auch zugleich eine neue Gefahr, die er vorerst verschwieg. Er erblickte andere Wesen, die im Sturzflug auf sie zu kamen, wegen ihrer Größe konnten sie in die Höhle kommen.
    Marxusta fiel plötzlich ein, was er als Zaubererlehrling gelernt hatte. Der Schutzspruch. Es war der gleiche, den einmal Rexina anwandte, in der Stadt, in der Kneipe, um sich vor den Seelenräubern zu schützen. Er sprach ihn schnell und nicht zu spät. Gerade als sich der Mantel des Schutzes um sie legte, kam eines der fliegenden Wesen in den Gang und prallte ab. Es fiel genau vor Zubla, der vorne stand. Dieser wich zurück, doch der Schutz hielt stand.
    Marxusta wusste, dass der Mantel des Schutzes nur begrenzt war. Das Gute aber war, dass dies fliegende kleine Monster den Eingang versperrte und damit keine weiteren Angriffe zuließ. Marxusta bat Zubla, er möge an dem Monster vorbeisehen und berichten, was er erblicke.
    „Die anderen versuchen das Ding vor uns zu erreichen, um es wegzuziehen, aber ihre Arme sind zu kurz, sie kommen nicht dran“, sagte er mit zitternder Stimme, die dadurch noch zarter wurde, als sie ohnehin schon war.
    „Das ist gut so“, meinte Marxusta. Er zog das Buch unter sich hervor und legte es vor sich. Um darin lesen zu können, entzündete er durch das Pulver ein Licht und beleuchtete die Seiten.
    Anfangs war ein eigenartiges Bild gemalt, wie er feststelle. Ein Denkmal mit einem Engel mit

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