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Das geheimnisvolle Tuch

Das geheimnisvolle Tuch

Titel: Das geheimnisvolle Tuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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Sie konnten ihn nicht, wenn sie vorwärts krochen, neben sich herziehen.
    Lombard bot sich an, rückwärts zu kriechen und das Seil mit einer Hand fassen, um es zu ziehen. Denn Drialin, Zubla und Trixatus würden wohl nicht die Kraft haben, die Schnüre über den Boden schleifen zu können.
    Marxusta legte sich als erster flach auf die Erde, die ihnen beim Kriechen keinerlei Schwierigkeiten machte, da sie eben und glatt war.
    Dann, nach einigen Metern, blieb Marxusta stecken. Er konnte weder vor noch zurück. Vanessa, die direkt hinter ihm glitt, bemerkte es und sah, wie der Magier am Bauch eingeklemmt war. Eine schwierige Situation für die Beteiligten. Was nun?
    „Warum geht es nicht weiter?“, fragte Lombard, der an die Füße von Vanessa angestoßen war. Er konnte natürlich die Ursache nicht sehen. Sie erklärte die Misere.
    „Hat gerade noch gefehlt.“ Sein knapper Kommentar, aber seine Betroffenheit und die der anderen war tief. Es gab weder ein Vorwärts noch ein Zurück. Das Vorwärts verhinderte Marxusta durch seine Statur, das Zurück die Seile und die Sachen.
    Lombard konnte sich die Lage von Marxusta nicht erklären, denn er war ein schlanker Mann. „Hast du wirklich alles abgelegt?“
    „Natürlich“, hörten sie die matte Stimme des alten Mannes, der es anzumerken war, dass diese Prozedur an den Kräften zehrte.
    „Wirklich alles?“, fragte noch einmal der Meisterdieb misstrauisch.
    „Außer meinem Gürtel mit den Zauberbeutelchen.“
    „Nicht zu glauben, dass so ein weiser und erfahrener Mann wie du so dumm sein kann“, kam es erbost von den Lippen des so sonst beherrschten Diebes. „Ist nicht so gemeint“, fügte er aber gleich entschuldigend hinzu.
    „Ist schon gut. Ist schon richtig, dass du mich tadelst.“ Marxusta wusste um seinen Fehler und er nahm Lombard die Rüge nicht übel.
    „Ich kann und darf sie nicht abschnallen. Sie verlieren die Zauberkraft, wenn sie nicht in der Nähe meines Körpers sind. Die Pulver werden wirkungslos. Sie müssen stets die Nähe und Wärme des Leibes haben.“ Der Mann hielt wieder erschöpft inne.
    „Du solltest dich entscheiden. Wir oder deine Zauberpülverchen.“
    Marxusta wusste, dass er natürlich die Freiheit und das Leben nicht wegen seiner Zutaten auf das Spiel setzen durfte. Nur wie sollte er sich von dem Gurt befreien und wie sollte er ihn zurücklassen, zumal die anderen auch nicht an ihm vorbeikämen? Und da besann er sich wieder seiner Macht des Zaubers und er wusste, er könne sich selbst helfen.
    „Ich kenne einen Spruch der Erweiterung, aber den habe ich seid Monden nicht mehr benutzt. Eigentlich war ich da noch Schüler, damals, als ich in den engen Schacht gefallen und festgeklemmt war. Wie geht der nur noch?“ Er schwieg und überlegte.
    „Wastasi nalardo it bron ken… ken was?“, flüsterte er zu sich. „Wenn ich den falsch sage, kann es zu einer Katastrophe kommen.“
    „Inwiefern?“, keuchte Lombard hinter ihm.
    „Es könnte der Einsturz oder Verengungsspruch sein...“
    „Dann überlege gründlich oder denke an eine andere Möglichkeit, dich zu befreien.“ Lombard versuchte mit Verrenkungen des Kopfes einen Blick nach hinten zu werfen, aber die Enge ließ ihm kaum einen Spielraum.
    Der Magier enttäuschte ihn mit den Worten: „Wie denn? Ich kann nicht mit den Armen an den Gürtel. Ich habe fast keine Bewegungsfreiheit. Außerdem dürfen wir Magier den Gürtel nicht ablegen, so wie die Zauberer ohne Didranaperle keine Zauberer mehr sind, sind wir ohne Gürtel keine richtigen Magier mehr. Das habe ich dir doch schon erklärt.“
    „Das wollte ich schon längst einmal fragen. Braucht ihr denn keine Didranaperle?“ Vanessa konnte ihre Neugier trotz der komplizierten Situation nicht unterdrücken.
    „Ich bin ja mehr Magier als Zauberer. Meine Zauberfähigkeiten sind daher beschränkt. Ich benötige die Perle nicht. Aber jeder Magier bekommt nach bestandener Prüfung einen Gürtel mit Pülverchen. Der Gürtel ist mit unserem Körper eins, schnallen wir ihn ab, dann entweicht von uns die Magie und wir müssen Monde warten und nach erneuter Prüfung bekommen wir die Fähigkeiten der hohen Kunst wieder, aber bis wir wieder Meister sind, gehen viele Monde in das Land.“
    Lombard ging die Unterhaltung zwischen Vanessa und Marxusta an die Nerven: „Wie wäre es mit einem schönen Trunk und etwas zu essen?“
    „Wozu?“, fragte Marxusta.
    „Zu eurem Plauderstündchen. Wir wissen nicht mehr weiter und ihr redet über

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