Das geheimnisvolle Tuch
verbundenen Augen und darunter eine Teufelsfratze. Er konnte zu diesem Zeitpunkt nicht ahnen, dass dieses Bild bei Vinc stets auftauchte, denn der Junge hatte mit ihm noch nie darüber gesprochen.
Er blätterte weiter und da sah er ein Land aus Eis, eine Kugel aus Kristall und ein schwebendes Wesen darüber. Auf der gegenüberliegenden Seite erblickte er eine Region aus Feuer und auch eine Kugel und ein Wesen der Hölle.
Er konnte mit diesen Zeichnungen nichts anfangen. So blätterte er weiter. Er sah eine Höhle gleich der, die sich vor ihnen ausbreitete. Aber auf dem Bild war ein Steg über den Abgrund gezeichnet.
Die Zeichnung aber entsprach nicht der Wirklichkeit, denn vor ihnen befand sich kein Übergang.
Der erfahrene Mann vermutete, dieser Plan sei ein Beweis, dass so einer da war.
Ihn durchfuhr ein Schreck. Das Wort ‚war’ fuhr ihn durch den Kopf wie ein Blitzschlag, denn dieses Buch zeugte ja schon von einem gewissen Alter, vielleicht tausende von Monden, und als es erschaffen wurde, befand sich bestimmt dieser Überquerung dort und wurde im Laufe der Zeit zerstört.
Er blätterte gespannt weiter. Alle Seiten des Buches schienen nur aus Malereien zu bestehen und da wusste Marxusta, das zeichnete nur einer, der in die Zukunft sah. Eine Schrift verwandelt sich im Laufe der Epochen. Worte bekommen einen anderen Sinn und können kaum noch gedeutet werden, weil in tausenden von Monden andere Zeichen oder Buchstaben entstehen. Aber Zeichnungen vermitteln mehr als Worte, wenn man sie erkennt und zu deuten vermag, denn sie sind zeitlos. Marxusta wurde von den Anwesenden gebeten, etwas zu sagen, sein Schweigen nagte ihnen an den Nerven.
„Ich sehe Bilder.“ Während er die Zeichnungen erläuterte, blätterte er um.
„Es ist nicht zu fassen, womit wir es zu tun haben.“ Er hatte eine Seite aufgeblättert, in der diese Wesen gemalt zu sehen waren.
„Hier herrschte eine sagenhafte Intelligenz. Das waren wirklich Götter. Sie schufen Wesen aus Metall. Die Wesen da draußen haben keine Seele. Es sind Metallmonster“, sagte er voller Bewunderung. Er erfasste detaillierte Zeichnungen, die das Innenleben dieser blechernen Dinge zeigten.
„Nach der Beschreibung sind es Roboter.“ Vanessa erklärte, was dies bedeutete: „Wir auf Erden versuchen zurzeit solche zu bauen. Nur sind diese noch unbeholfen und schwerfällig.“
Sie dachte wieder an die geliebte Erde und bekam etwas Heimweh.
Ihr gingen die vorher gesehenen Apparaturen nicht aus dem Sinn. Der Mann im goldenen Anzug, auch die Roboter hafteten in ihrem Gedächtnis. „Die können sich nicht ohne Energie bewegen“.
„Ich glaube zu wissen, wo diese Energie herkommt“, mutmaßte Marxusta. „Ihr Ursprung ist dieses Pendel, das sich hin und her bewegt.“
Erneut erkannten sie seine unwahrscheinliche Begabung, Dinge sofort zu erfassen und zu erlernen. Dieser Mann konnte, nur allein durch Vanessas Erzählung, von den Robotern und den Zeichnungen die Mechanik und deren Funktion erkennen. Was mochten noch in diesem Greis für ungeahnte geistige Kräfte sitzen?
Als er weiter blätterte, sah er sich bestätigt. Das Pendel wurde von einem kegelförmigen Behälter gespeist, der ganz oben in der Spitze der Höhle sitzen musste, so jedenfalls deutete es eine Zeichnung im Buch an.
Dann sah er ein rotes Dreieck und einen quer laufenden Balken darin. Er kannte dessen Bedeutung nicht. Er fragte Vanessa danach.
„Das könnte ein Art Vorsicht oder Verbotszeichen sein“, erklärte sie.
Er erblickte die Zeichnung eines pferdeähnlichen Kopfes, so wie er ihn auf den Abbildungen in der vorherigen Höhle sah. Es waren Strahlen eingezeichnet, die offenbar von dessen Hirn ausgingen und vor ihm einer dieser so genannten Roboter. Es schien, als sauge diese blecherne Gestalt Energie, konnte aber auch sein, dass er einem anderen einen Befehl gab. Alles spielte sich vor dem Abgrund ab.
„Das bestätigt meine Theorie, dass zwar eine Brücke vorhanden ist, aber sie erst hinübergezogen werden muss“, schloss Marxusta die Beschreibung.
Er schlug eine Seite auf, auf der eine Zeichnung begonnen, jedoch nicht beendet wurde. Sie zeigte einen Roboter zur Hälfte und einen Pfeil auf der Rückseite und einen Blitz. Sie wussten damit nichts anzufangen.
Lombard wollte Mut machen und sagte, selbst nicht wissend, wie es vonstatten gehen sollte: „Wir müssen versuchen, diese Dinger irgendwie loszuwerden.“
„Ja, wir müssen die Energie ausschalten, wobei meine Magie
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