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Das geheimnisvolle Tuch

Das geheimnisvolle Tuch

Titel: Das geheimnisvolle Tuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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einen Gürtel!“
    „Hast ja recht“, gab Marxusta zu und er ächzte. Er versuchte erneut, sich von der misslichen Lage zu befreien.
    „Hilft nichts. Ich muss nachdenken, wie der Spruch geht.“ Er wiederholte die vorherigen Worte, sich nicht wagend, das maßgebende letzte Wort auszusprechen. „Wastasi nalar do it bro kentas erweitar.“
    Es entstand ein Rumpeln, sowie ein leichtes Beben, als wollte alles einstürzen, dann, es mochten nur Augenblicke vergangen sein, verbreiterte sich der Gang und gab den Eingeklemmten frei.
    Sie konnten weiter kriechen und erreichten glücklich die neue Höhle.
    Ihnen war es im Moment egal, ob sich da ein Abgrund befand und ob sie ihn überqueren konnten, sie wollten nur wieder geradestehen und das beklemmende Gefühl der Enge von sich abschütteln. Die Seile mit ihren Sachen konnten sie ohne Mühe zu sich heranziehen.
    Nach einer Verschnaufpause sahen sie sich um.
    Es war keine Höhle in dem üblichen Sinne, sondern wie von Drialin beschrieben, blankes Metall und wie aus einem Guss geformt, hoch und unüberschaubar.
    Eine eigenartige Helligkeit breitete sich aus und beleuchtete die Umgebung matt, aber erkennbar.
    Sie wagten zunächst keine Schritte, es war zu riskant, sie zu begehen. In der Höhe sahen sie ein funkelndes Etwas hin und her schwingen, gleich dem Pendel einer Uhr. Es wippte auch auf und ab und kam fast in ihre Nähe. Sie erkannten eine gigantische scharfe Klinge am unteren Ende. Es war so, als bewege sich ein Halbmond im stetigen Takt nach unten.
    „Das hat gerade noch gefehlt“, stellte Lombard fest, nicht gerade zur Beruhigung der anderen. „Hoffentlich hat dieses Ding einen gleichmäßigen Rhythmus und pendelt nicht ohne Berechnung hin und her.“
    „Wie meinst du das?“, wollte Vanessa genauer wissen.
    „Wenn der zu berechnen ist, dann können wir die Bewegungen voraussagen, aber wenn nicht, dann …“ Er unterbrach sich. Er wollte nicht noch eine Panik verbreiten. Aber sie wussten auch ohne weiteres Wort, was er damit meinte.
    „Ich glaube, zunächst müsste uns etwas anderes Kopfzerbrechen machen. Ich meine, wie wir diese Untiefe überwinden können.“ Marxusta trat an den Abgrund und sah in das Schwarze hinunter. Er holte ein Pülverchen aus einem der Beutel, blies es, ein paar Worte murmelnd, hinab.
    Sie konnten den erleuchteten Schlund sehen. Und sie entdeckten etwas, was ihnen nicht noch mehr Mut machte. Ziemlich weit unten sahen sie ausgebreitet Spieße.
    „Na schön“, sagte Lombard und sprang zurück aus Angst, er könne das Gleichgewicht verlieren. „Oben ein Ding, das uns den Bauch aufschlitzt und unten eins das darauf wartet, uns aufzuspießen. Ach Welt, wie bist du doch so schön“. Seine Worte waren voller Sarkasmus.
    Unter anderen Umständen hätten die Anwesenden geschmunzelt, denn dies kam mit einem komischen Ton aus seinem Mund, aber angesichts dieser Todesfalle blieben ihre Gesichter ernst.
    Marxusta lächelte und meinte: „Wir werden zusammen unseren neuen Aufenthaltsort genauer untersuchen. Keiner macht etwas anderes und erforscht etwas alleine. Ich traue diesem Ort nicht. Es kann kaum sein, dass hier das Ende vorgegeben ist. Wer solche Höhlen baut, hat nicht umsonst solche Sicherheitsvorrichtungen getroffen, wenn hier sowieso der Abschluss wäre. Es muss eine Möglichkeit geben, über diesen gefährlichen Abgrund zu kommen“, folgerte er weiter. Er ordnete an, zunächst nach links zu gehen.
    Aber so sehr sie suchten, sie fanden nichts. Auch nach rechts zogen sich nur glatte Wände.
    Da kam ihnen der Zufall zur Hilfe.
    Vanessa trat aus Versehen auf irgendeinen Mechanismus. Sie hatten alles genau untersucht, nur den Boden nicht, der aus einzelnen Metallblättchen bestand. Eines davon, wahrscheinlich der Auslöser, ließ eine Nische öffnen, in der sie eine Mulde in der Wand mit einem goldenen Buch sahen.
    Lombard wollte es nehmen, aber Marxusta hielt ihn zurück.
    „Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieses Buch ohne Absicherung dort liegt. Es sieht zu kostbar aus, als dass man es dem Diebstahl preisgeben würde. Ist nicht persönlich gemeint“, sagte der alte Mann, als das Wort Diebstahl über seine Lippen kam.
    „Ist schon gut“, Lombard sah die Anwesenden verstohlen an. „Ich bin nun mal Herr der Diebe und ich bin stolz darauf.“
    „Ist ja auch eine Berufung wieder jede andere auch“, meinte Zubla und sah verlegen weg, da er sich innerlich schalt, dies verlautet zu haben.
    „Richtig. Es ist eine Berufung. Jeder

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