Das geheimnisvolle Tuch
verbrennen“, stellte Vanessa fest. Sie traten dicht an die Flammen, sie merkten, dass sie nicht heiß waren.
Vanessa glitt mit den Händen über ihren Anzug „Unsere Anzüge isolieren es.“
Der Magier schüttelte den Kopf. „Nein. In unserem unbedecktem Gesicht spüren wir auch keine Hitze.“
Sie konnten natürlich nicht ahnen, dass sie sich dort befanden, wo einst Vinc sein Abenteuer begann.
Sie wagten es, in die Flammen zu schreiten, die vor ihnen verschwanden, um den Weg freizugeben. Marxusta ging auf die Treppe zu und sah nach oben. „Ich brauche keine Entscheidung zu treffen, wohin wir müssen, die Treppe endet im Nichts. Die Stufen hören irgendwo auf. Ist wohl nur eine Täuschung.“
Sie gingen auf einen Ausgang zu.
Dann kamen sie an die Schlucht, in die Vinc hinabgestürzt war, als er vor die Wand kam, die zu dem Tal der Gräber führte.
Mittelhilfe ihrer Seile konnten sie diese Schlucht überqueren.
Ihr Weg führte wieder in eine Höhle.
Über ihrem Eingang war ein Totenkopf abgebildet, daneben eine Teufelsfratze und das Gesicht eines Menschen, das vor Schmerz verzerrt war.
„Wir befinden uns jetzt wohl vor dem richtigen Eingang zur Höhle des Bösen.“ Nicht gerade ermunternd die Worte Marxustas.
Sie gingen hinein. Die Höhle erweiterte sich und es sah wirklich aus wie der Vorhof zur Hölle.
Wesen saßen umher und sahen nicht einmal auf, als sie eintraten. Die Abenteurer hatten das Gefühl, als seien sie verlorene Seelen. Sie saßen nur da. Ihre Blicke waren flehend auf die Ankömmlinge gerichtet, als würden sie um Befreiung flehen.
Mit einem unheimlichen Gefühl im Nacken durchschritten Marxusta und seine Begleitung schnell diesen unwirtlichen Ort. Sie kamen durch einen schmalen Eingang, in einen Raum, dessen Ausstattung ihres gleichen suchte.
Alles war in Rot gehalten und verziert. An den kostbaren Gesteinswänden glitzerte und funkelte es und man konnte in den gemeißelten riesigen Figuren des Teufels Ebenbild erkennen.
Sie sahen noch eine Gestalt, die ihnen Rätsel aufgab, aber gleichzeitig eine Gänsehaut überkommen ließ: Xexarus neben dem Teufel in Übergröße.
„Das kann doch nicht sein!“, rief Vanessa und die anderen fast wie aus einem Munde, als hätten sie dies geübt.
„Der Teufel im Bund mit Xexarus. Oder ist Xexarus nur eine Tarnung des Teufels, damit er bei uns wandeln kann?“, fragte Marxusta. Zum ersten mal kam in Marxusta eine große Furcht auf. Er hatte Angst, er könne mit seiner Magie nichts mehr ausrichten. Denn einen Kampf gegen den Teufel würden sie nicht überstehen, egal mit welchen Mitteln man ihn führen würde.
21.Kapitel
Im Wechsel der Ereignisse
Der Führer und seine Krieger und auch Lombard beratschlagten, wie sie weiter vorgehen wollten.
„Sie sind gewarnt worden“, sagte Lombard und meinte damit die Eisdrachen. „Wenn sie sich verstreut haben, wird es wohl schwierig, sie zu bekämpfen.“
„So sehe ich das auch“, meinte der Mann von der magischen Zwölf.
Sie waren im Gespräch so vertieft, dass sie Xexarus aus den Augen ließen. Leichtsinnigerweise hatten sie keine Wache aufgestellt. Der schwarze Magier sah mit seinen stechenden Augen auf die Fesseln und sie verpufften. Ohne, dass die Anwesenden es mitbekamen, verschwand er nach hinten in die Höhle und begab sich auf einen Weg, den Marxusta und seine Gefolge vor kurzem gegangen waren.
Erst als ein Soldat sich umdrehte, bemerkte er das Fehlen des Magiers.
Lombard wollte hinterher eilen, doch der Führer hielt ihn zurück und meinte: „Es ist zu spät. Der ist schon längst über alle Berge. Ich bin aber auch ein Trottel. Ich habe geglaubt, der Magier wäre machtlos.“
Der Mann macht sich harte Vorwürfe, wurde aber von Lombard beruhigt, der meinte, dass sie alle Schuld und den Magier doch noch unterschätzt hätten.
Xexarus wollte unbedingt verhindern, dass sie die beiden Knaben befreien. Er sagte sich, dass von Vinc die größte Gefahr ausging und er ihn mehr fürchten müsse als alle anderen, weil er seine Pläne durchkreuzen könnte.
***
Vinc und Tom beobachteten immer noch diese riesige Welle, die sich drohend vor ihnen aufbäumte. Sie sah aus wie ein Monster, das bereit war, sich jeden Augenblick auf seine Beute zu stürzen, um sie zu verschlingen.
„Mensch, denke nach. Was ist eine Kraft und doch keine, aber stärker als alle Kraft?“ Vinc sah Tom nachdenklich an.
„Ich komme nicht drauf“, antwortete er.
Wann würde die Welle sich wieder in Bewegung
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