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Das geheimnisvolle Tuch

Das geheimnisvolle Tuch

Titel: Das geheimnisvolle Tuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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rollte bei ihr eine kleine Träne die Wange hinunter, aber das konnte Lombard nicht mehr sehen, denn Vanessa hatte sich schnell von ihm abgewendet.
    Marxusta und seine Begleiter begaben sich in das weitere Innere dieses seltsamen Berges.
    Da es immer finsterer wurde, wendete Marxusta den magischen Lichtzauber an.
    Es dauerte eine Weile, bis sie an Abzweigungen kamen, wobei durch ihre Fülle die Bestimmung des richtigen Weges äußerst schwierig war.
    „Seht ihr nicht auch dieses Zeichen?“, fragte Marxusta und deutete auf die Wand von einem Gang.
    Vanessa sah in Richtung des weisenden Fingers: „Ich sehe keins.“
    Auch die Kobolde verneinten es.
    „Merkwürdig, ich sehe eine Eule abgebildet. Aber das kann wohl nicht sein. Die Höhle mit ihr wurde ja zerstört. Die Symbole sind nie aus diesem Bereich herausgekommen, aber trotzdem sehe ich sie ganz deutlich.“
    Vanessa dachte nach und es fielen ihr die letzten Worte des Goldenen ein. Sie wiederholte sie laut: „Wir sehen durch deine Augen.“
    „Was sagst du da?“, fragte Marxusta in Gedanken.
    „Der Mann in dem goldenen Anzug sagte doch: wir sehen durch deine Augen.“
    „Ja“, sagte Marxusta nach kurzem Überlegen und strich sich über den Bart. „Allerdings hörte auch ich es. Vermutlich maß ich dem nicht große Bedeutung zu. Vielleicht war es auch die Aufregung, dass ich sie mir nicht so einprägte. Wenn sie durch meine Augen sehen, dann können sie bestimmt auch mein Sehvermögen beeinflussen. Sie zeigen uns den Weg.“ Marxusta sprach erregt. Er wusste, dass es eine hohe Ehre war, von dieser Gottheit benutzt zu werden. Dass es eine war, überzeugte ihn immer mehr.
    Der vermeintlich richtige Weg entpuppte sich an manchen Stellen als sehr schwierig und kaum begehbar.
    Er schlängelte sich weiter abwärts. Sie sahen keine Abgründe, denn sie schienen wie in einer Röhre zu gehen. Aber dann verbreiterte sich nach unten der Abstieg, sie kamen in einen unüberschaubaren unförmigen Felsdom.
    Ihr Pfad wendelte sich an der Wand entlang und sie mussten sich eng an die Felswände schmiegen, um nicht in die Untiefe zu fallen.
    Als Marxusta wagte, näher an den Abgrund zu gehen, um nach unten zu sehen, bröckelten einige Gesteinsbrocken ab und drohten ihn mit hinab zu reißen. Mit einem rettenden Sprung rückwärts entkam er dem tödlichen Fall.
    Zuvor konnte er etwas sehen, wenn auch nur kurz, was nicht zur Beruhigung beitrug. Er erblickte ein rotes Etwas, das in ständiger Unruhe zu sein schien. Er konnte aber in dem knappen Augenblick nicht erkennen, um was sich es handelte. Er ahnte Böses. Einen zweiten Blick in die Untiefe wagte er nicht mehr, da die Gefahr des Absturzes doch zu groß war.
    Um seine Begleiter nicht zu beunruhigen, teilte er seine Beobachtung nicht mit.
    Vorsichtig kletterten sie nach unten weiter. Es wurde einige Male so steil und glatt, dass sie nur rutschen konnten.
    Irgendwann waren sie am Ende des Weges angelangt. Der Schlund vor ihnen sah aus, wie das Maul eines Ungeheuers, das nur darauf wartete, sie zu verschlingen.
    Marxusta wollte am Rand hinuntersehen, doch Zubla zupfte ihm am Bein: „Lass mich das machen. Ich bin leicht. Bei mir bröckeln die Steine nicht so schnell.“
    Er trat vorsichtig vor das Ende und sah hinunter. „Ich sehe da unten festen Boden. Ich denke, dass unsere Seile reichen.“
    Drialin konnte sich auf die Einschätzung ihres Freundes verlassen, aber sie fragte dennoch: „Bist du da auch ganz sicher? Du weißt ja, wegen des Endes.“
    „Ja, sie werden reichen“, antwortete er mit Bestimmtheit. Er nahm das Seil von der Schulter und warf es hinab. „Ich werde als erster klettern.“ Der Kleine ließ keine Widerrede zu, denn ehe jemand nur den Ansatz eines Widerspruches machen konnte, befand er sich am Seil und schwebte nach unten, von wo er ein Zeichen gab, das alles in Ordnung sei.
    Sie setzten ihren Weg fort.
    Seit einiger Zeit hörten sie an der rechten Seite des Abganges Blubbern, auch kleine Explosionen. Um kein Risiko des Absturzes einzugehen, banden sie Zubla an ein Seil und schickten ihn an den Rand, damit er hinab sehen und berichten konnte. „Unten ist eine rote Flüssigkeit, die bläst immer was hoch, das dann platzt und einen Knall von sich gibt.“
    „Das ist Lava“, stellte Vanessa fest. „Das ist flüssiges Gestein. Die Blasen, die verpuffen, sind Gase.“
    Marxusta sah Vanessa begeistert an „Ihr werdet in euern Schulen schlau gemacht. Lernt ihr da auch Magie?“
    „Nein. Wir glauben,

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