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Das geheimnisvolle Tuch

Das geheimnisvolle Tuch

Titel: Das geheimnisvolle Tuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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Fingerspitzen kam ein Blitz. Die Wand stürzte ein und gab einen Eingang frei. Dadurch, dass der dahinter liegende Gang einen Knick machte, sahen sie geradeaus auf ein Mauerwerk, auf dem die Fratze des Teufels zu sehen war.
    Sie wussten, sie hatten sie gefunden.
    Die Höhle des Bösen.
    Und sie wussten auch, dass ab jetzt ihr Leben in ständiger größter Gefahr schwebte.
    Und er sah noch etwas, was ihn außer Fassung brachte. Er erblickte in etlicher Höhe rundum einen hervorgehobenen Rand, der durch den Aufstieg der feurigen Masse entstanden sein musste und er erblickte unter sich auf dem Boden einige Schlackestücke, die noch qualmten. Er mutmaße, dass der Anstieg und Fall der Lava noch gar nicht so lange her sein konnte.
    Er schwieg erneut über diese Entdeckung.
    Vermutlich wurde die Masse abgesenkt, um ihnen den Zugang zu gewähren, denn wäre sie am obersten Rand geblieben, dann hätten sie nicht weiter hinab steigen können. Die Angst in Marxusta ließ nicht nach, als er daran dachte, sie könnte wieder emporkommen und dadurch in den Höhlengang fließen, den sie nun betraten.
    Zunächst sah es aus wie die Gänge, die sie schon gewohnt waren, nicht sehr breit und von schroffem Gestein umgeben. Es ereignete sich auch nichts und so konnten sie zügig, jedoch unter größter Vorsicht, ihren Weg begehen.
    Nach nicht allzu langer Zeit kamen sie in eine Erweiterung. Kleine Vulkane spien Feuer, aber sie bedrohten sie nicht und richteten auch keinen Schaden an.
    Die Höhle wurde größer und breiter und auch finsterer.
    „Mach deinen Lichtzauber, damit wir etwas sehen können“, schlug Drialin vor und der Magier versuchte es, aber er gelang ihm nicht.
    „Hier drinnen scheint der Zauber nicht zu funktionieren. Ich werde versuchen, durch einen leichten Blitzzauber die Räumlichkeit kurz zu erhellen.“
    So sehr er sich anstrengte, es kam kein Blitz. „Hier funktioniert wohl keine Magie.“
    Sie waren schockiert über diese Feststellung.
    Die Kleinen wurden wieder auf die Schultern genommen. Vanessa und der Magier fassten sich an der Hand, um sich nicht im Dunklen zu verlieren. Es war gefährlich, in einer Düsterkeit zu gehen, deren Umfeld sie nicht kannten.
    Sie tasteten Schritt für Schritt den Boden vor sich ab, aber sie bemerkten keine Stolpersteine oder Fallen.
    An irgendwelchen Lichtern vor ihnen erkannten sie das baldige Erreichen eines Zieles.
    Sie sahen Treppen, die nach unten führten.
    Nicht etwa unförmig in Stein gehauen, sondern wie aus reinem Marmor, rot wie die Farbe des Blutes. Und da merkten sie, dass eine Flüssigkeit die Stufen hinab floss, die dem Lebenssaft ähnelte.
    Vanessa schüttelte der Ekel, als sie Marxusta fragte: „Ist das Blut?“
    „Das kann ich mir nicht vorstellen. Das wird wohl rotes Wasser sein“, beruhigte er, aber gegen seine innerliche Überzeugung. „Wir müssen da hinabsteigen, vorsichtig, die Flüssigkeit kann die glatten Platten glitschig machen“, warnte er noch.
    Sie traten behutsam auf die Fläche, doch sie glitten nicht aus wie befürchtet, sondern die Füße blieben haften.
    Sie sahen unten kein Ende und der Abstieg wurde immer steiler.
    „Sieht aus, als gingen wir hinab in die Hölle!“ Drialin schlug sich mit der kleinen Hand wieder auf den Mund. „Ist mir nur so herausgerutscht.“ Sie entschuldigte sich erneut. Der Gedanke, in der Höhle des Bösen zu sein und jeden Moment dem Satan zu begegnen, beschäftigte sie so sehr, dass ihr immer wieder ungewollt solche Sätze entglitten.
    „Schon gut. Brauchst dich nicht entschuldigen. Wir müssen auf alles gefasst sein“, pflichtete Vanessa ihr bei.
    „Und wenn wir durch die Hölle müssen, wir wollen und werden Thomas und Vincent finden“, fügte Marxusta trotzig hinzu. Und er wusste, dass es gar nicht so abwegig war. Denn die Höhle des Bösen konnte bereits der Eingang zur Hölle sein.
    Irgendwann aber endeten auch die Stiegen. Sie gelangten in einen wiederum ausgebauten Raum, aus selbem Material wie die Treppen, auch hier diese rote Flüssigkeit, die an den Wänden herunter lief. Sie konnten nicht erkennen, woher sie genau kam und wohin sie floss.
    Der Boden war glatt und plan, sie sahen Spieße, die von der Decke, fast bis auf ihn, herunterhingen. Sie mussten sich auf dem Bauch kriechend vorwärts bewegen.
    Dann kamen sie an ein Feuer, in dessen Mitte ein Dreizack schwebte.
    Rechts sahen sie, wie eine Treppe nach oben ging und links bemerkten sie einen Ausgang.
    „Da kommen wir nie durch, ohne zu

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