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Das Generationenschiff

Das Generationenschiff

Titel: Das Generationenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
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Plötzlich wußte sie Bescheid. »Sing ein töricht’ Lied … singe und gib Kunde … bei Gott, es ist ein Mann, so tückisch, daß keine Kugel wagt, ihn zu durchbohren …«
    »Was?« schnauzte Coromell. Seine Geduld war endgültig verflogen, und er sah jetzt seinem ungestümen, herrschsüchtigen Vater sehr ähnlich.
    »Die Nachricht ist da, aber sie … sie steckt in meinem Kopf. Es ist ein Schlüssel … ein Implantat, das an dieses Programmheft gebunden ist. Ich glaube … Noch ein bißchen Geduld!«
    Sie starrte eine Weile ins Leere und überließ ihren Geist den inneren Kräften. Zebara hatte gewußt, daß sie die mentale Disziplin beherrschte. Sie hatte seinen Schmerz erleichtert, sie hatte seinen Geist ein wenig berührt und sein Herz noch etwas mehr. Sie sah das Programmheft durch, ohne genau zu wissen, was sie finden wollte. Aber sie wußte, daß sie es finden würde. Auf der letzten Seite bedeckte die schwungvolle Unterschrift der Künstlerin ihr halbes Gesicht, ihren breiten Busen, ihre Halskette … die Halskette, die Zebara … die Zebara ihr nicht geschenkt hatte. Das hatte er zumindest behauptet. Ein Geschenk vom Sohn des früheren Vizegouverneurs … nein … das war nicht die Verbindung.
    Die Halskette, die Zebara ihr nicht geschenkt hatte … ihr! Er hatte ihr keine Halskette geschenkt, und doch lag die Halskette, die er ihr nicht geschenkt hatte, ganz unschuldig unter ihren Sachen. Sie war zwar billig, aber Lunzie hatte das Design gefallen, und sie hatte sie sich … vor der Reise nach Ireta gekauft, oder? Sie konnte sich nicht mehr daran erinnern. War es wichtig? – Allerdings.
    Sie schreckte aus ihrer Trance, und ohne ein Wort zu Coromell kramte sie noch einmal in ihrem Kleidersack und holte die Halskette hervor. Ein ganz harmloses Schmuckstück, das sie nach Diplo mitgenommen hatte. Sie erinnerte sich daran, daß sie es in die Liste geschrieben hatte. Nicht teuer genug, um damit auf irgendeiner Welt zu protzen, aber ganz passend für offizielle Anlässe, ein Muster aneinandergehängter Blätter aus kupferfarbenem Metall mit Streifen aus blauer und grüner Emaille.
    Sie legte die Kette auf den Tisch und schob Coromells Hand weg, als er danach greifen wollte. Sie widmete dem Stück ihre ganze Aufmerksamkeit. War die Anzahl der Kettenglieder noch dieselbe? Sie war sich nicht sicher. War es derselbe Verschluß? Sie wußte es nicht genau. Sie stocherte mit dem Finger darauf herum und hoffte auf eine Eingebung. Sie hatte die Kette an jenem letzten Tag getragen. Sie war an irgend etwas in Zebaras Haus hängengeblieben. Diesem flauschigen Kissen vielleicht? Zebara hat für sie den Verschluß geöffnet und hinterher wieder geschlossen. Sie wußte noch, daß sie Angst gehabt hatte, seine Hände so nah an ihrem Hals zu spüren, und sich selbst für diese Angst gehaßt hatte. Die beiden Teile des Verschlusses waren jetzt zusammengeschoben und bildeten einen kleinen Zylinder. Vorher war es ein eleganter Haken gewesen, geformt wie eine Ranke der Weinrebe, zu der die Blätter gehörten.
    »Der Verschluß«, sagte sie ruhig, ohne zu Coromell aufzublicken. »Es ist der Verschluß. Es ist nicht mehr der gleiche.«
    »Soll ich?« fragte er und streckte die Hand aus.
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Ich schau selber nach.« Sie spürte eine eisige Furcht, als könne das Ding jeden Moment explodieren, als sie es in die Hand nahm und an dem winzigen Verschluß herumfingerte. Die meisten Verschlüsse dieser Art ließen sich mit zwei oder drei Umdrehungen öffnen. Dieser hier hing fest, war vielleicht mit einem Faden verzurrt. Sie hörte, daß Coromell unruhig auf seinem Stuhl herumrückte. »Ein bißchen Geduld bitte«, sagte sie.
    Mit Hilfe der mentalen Disziplin bündelte sie ihre Aufmerksamkeit. Die eigentliche Verbindung befand sich nicht in der Mitte, wie eine Rille vermuten ließ, sondern am Ende. Sie mußte nicht gedreht, sondern gezogen werden – wobei man das letzte Glied fest zusammenpreßte –, und dabei kam ein zarter Stift zum Vorschein, der mit der Spitze in einem dunklen Klumpen steckte. Sie zog den Stift heraus und hielt den winzigen, wächsernen Zylinder in der Hand.
    »Das muß es sein. Was immer es ist.«
    Was es war, erfuhr sie später. Es handelte sich um ein vollständiges Protokoll sämtlicher Geschäfte Diplos mit den Paradens und den Seti während der letzten hundert Jahre: Namen, Daten, Codes, jede Einzelheit. Alles, was Zebara versprochen hatte, und noch mehr.
    »Genug«, sagte

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