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Das Generationenschiff

Das Generationenschiff

Titel: Das Generationenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
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Ford tat so, als bemerkte er es nicht. Schließlich beugte sich Madame Flaubert herüber und legte eine Hand auf Fords Arm. Er beherrschte sich soweit, daß er nicht zusammenzuckte.
    »Sie sind also Lady Quesadas Urgroßneffe?« Ihre Stimme klang rauh, und ihre Resonanz ließ vermuten, daß Madame Flaubert eine Gesangsausbildung genossen hatte.
    »Ihr angeheirateter Urgroßneffe«, sagte Ford glatt und nickte Tante Q. lächelnd zu. »Genaugenommen hat mein Vater in die Familie eingeheiratet.«
    »Ich hab’s dir doch schon erzählt, Seraphine«, sagte seine Tante etwas schnippisch.
    »Entschuldige, aber du weißt doch, daß ich mit den Gedanken immer woanders bin.« Ford kam zu keinem Schluß, ob die Drohung, die in diesen Worten mitschwang, beabsichtigt oder zufällig war. Aber seine Tante setzte sich aufrechter hin; sie wußte etwas darüber. Madame Flaubert lächelte Ford an, und es war offensichtlich ein beherrschtes Lächeln. »Ihr Tante hat Ihnen vielleicht noch nicht erzählt, daß ich ihre spirituelle Beraterin bin.«
    Ford konnte nicht verhindern, daß er die Augen aufriß und zu seiner Tante hinübersah. Auf ihren Wangen waren zwei rote Flecken erschienen. Sie verblaßten langsam, während er hinsah. Madame Flaubert drückte seine Hand, um seine Aufmerksamkeit zu erregen, und er zwang sich, ihrem Blick zu begegnen.
    »Sie halten nichts von spirituellen Führern? Nein. Ich sehe, daß Sie ein praktisch veranlagter junger Mann sind, und ich nehme an, daß … daß Ihre Flotte Sie nicht zu einer spirituellen Lebenshaltung ermutigt.«
    Ford überlegte, was er Unverfängliches erwidern könne. Er hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit, daß er sich bei Tisch in Gegenwart seiner berüchtigten Tante Q. über Spiritualismus unterhalten mußte. Madame Flaubert tätschelte schließlich seine Hand, so wie man ein Kind tätschelte, das sich gerade als Enttäuschung erwiesen hatte, und lächelte traurig.
    »Ob Sie es glauben oder nicht, mein Lieber, ist es von geringer Bedeutung, solang Ihr Herz rein ist. Aber auf Sie, einen Mann, der seinen Lebensunterhalt mit dem Krieg verdient, sehe ich große Probleme zukommen, wenn sie keinen höheren Weg einschlagen.« Ihre Hand rutschte schwer von seiner herunter, ein kleiner Daumen berührte den Tisch, und sie lehnte sich in ihren Stuhl zurück und schloß die Augen. Ford warf seiner Tante, die stocksteif dasaß und die Lippen fest zusammengepreßt hatte, einen Blick zu. Sie sagte nichts, starrte an ihm vorbei auf den Tisch, bis Madame Flaubert stöhnte, sich aufsetzte und (wie Ford schon erwartet hatte) sagte: »Oh! Habe ich etwas gesagt?«
    »Später, Seraphine.« Tante Q. hob die Kristallglocke, und als ihr leises Klingeln ertönte, trat ein livrierter Diener mit einem Tablett voller Speisen ein.
    Was immer Tante Q. sonst noch zu bieten hatte, dachte Ford später am Abend, so arbeitete jedenfalls ein Wunder von einem Koch für sie. Es lag sicher nicht nur am Kontrast zu dem Fraß, den man ihm auf dem Tanker vorgesetzt hatte; auf der Zaid-Dayan und in zahlreichen eleganten Restaurants in verschiedenen Sektoren hatte er gut gegessen. Aber das hier war etwas Besonderes, Delikatessen auf einem Niveau, von dem er nicht zu träumen gewagt hatte. Nichts sah nach dem aus, was es war, oder schmeckte so, wie man es auf den ersten Blick vermutete, und Worte wie ›gut‹ oder ›köstlich‹ waren angesichts dieses Menüs einfach unzureichend. Wenn sein reizbarer Magen an Bord des Tankers nicht so gelitten hätte, wäre er dem kulinarische Himmel nahe gewesen.
    Die Konversation dagegen war spärlich. Madame Flaubert warf Ford immer wieder vielsagende Blicke zu, sagte aber nichts, außer daß sie hin und wieder darum bat, ihr eine Schüssel zu reichen. Spirituelle Beratung machte offensichtlich hungrig; sie aß zweimal so viel wie Tante Q. und sogar mehr als Ford. Tante Q. stellte Ford oberflächliche Fragen über seine Familie und war mit den vagsten Antworten zufrieden. Er hatte das Gefühl, daß sie unter anderen Umständen gefragt hätte, welche Farbe die Strümpfe der Brautjungfern auf der Hochzeit seiner Schwester gehabt hatten und wer was geschenkt hatte, aber etwas lenkte sie ab. Plötzlich stieß Tante Q., während Madame Flaubert noch einen Bissen im Mund hatte, ihren Stuhl zurück.
    »Wir werden uns zurückziehen«, sagte sie, »während du deinen Portwein trinkst.«
    Madame Flaubert rief rot an, verschluckte sich fast und stand auf. Ford war bereits auf den Beinen und

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