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Das Generationenschiff

Das Generationenschiff

Titel: Das Generationenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
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Aber die EM-Projektoren und die optischen Systeme waren zu gebrauchen, und die Schlösser der Geschoß- und Munitionsdepots ließen sich so herrichten, daß sie abgeschlossen aussahen.
    »Admiral Coromells Büro«, sagte Sassinak und trat vor den Identifikationsbildschirm. Sie hatte keine Ahnung, wo auf diesem Planeten sich der Admiral aufhielt, aber darum würde sich der Kommunikationscomputer kümmern. Sicher war nur ein Admiral Coromell auf einmal hier.
    »Admiral Coromells Büro, Leutnant Commander Dallish am Apparat.« Dallish sah wie die meisten Leutnant Commanders aus, die in einem Bodenposten festhingen: leicht gelangweilt, aber wachsam. Als er einen Moment Zeit gehabt hatte, Sassinaks Rang zur Kenntnis zu nehmen, erstrahlte sein Blick. »Commander Sassinak! Es ist mir ein Vergnügen. Wir haben von Ihrer aufregenden Reise gehört!«
    Sassinak gestattete sich ein Lächeln. Sie hätte natürlich ahnen können, daß Gerüchte sich bis hier herumgesprochen hatten. Die Flotte behielt keine Geheimnisse für sich. »Ich sehe die Sache etwas anders. Ist der Admiral zu sprechen?«
    Dallish wirkte aufrichtig enttäuscht. »Nein, Commander, tut mir leid. Er ist drüben auf Sechs zur Rhuch-Jagd und wird erst in einigen Wochen Standardzeit wieder hier sein. Sie könnten vielleicht …«
    Sassinak schüttelte den Kopf. »Dafür bleibt leider keine Zeit. Ich habe Befehl, den Gefangenen abzuliefern und mich für Vorverhandlungen und Anhörungen zur Verfügung zu halten.«
    »Bei Kipling! Tut mir leid, Commander. Wirklich schade. Das ist kein Raumhafen für einen Kreuzer.«
    »Sie sprechen mir aus der Seele! Hören Sie, können Sie einen Ort empfehlen, wo die Mannschaftsmitglieder Urlaub machen können, die mit dem Fall nichts zu tun haben? Wo sie sich ohne großen Ärger amüsieren können?« Der neue Ausdruck in Dallishs Gesicht, eine plötzliche kühle Wachsamkeit, entging ihr nicht. Hatte sie ihn hervorgerufen oder etwas in seinem Büro, das von den Kameras nicht erfaßt wurde?
    »Commander, vielleicht sollte ich besser an Bord kommen, und Sie können mir die Nachricht für Admiral Coromell persönlich übergeben.«
    Ganz korrekt, ganz förmlich und völlig falsch; Sassinak hatte nichts von einer Nachricht erwähnt. Ihre Nackenhaare sträubten sich. »Gern«, sagte sie. »Wann dürfen wir Sie erwarten?«
    »Äh … sechzehn Uhr nach Flotten-Standardzeit. Das ist dreiundzwanzig Uhr fünfzig Lokalzeit.«
    Mit anderen Worten: sehr spät. Spät genug nach Flottenzeit, daß er hinterher nicht mehr ins Büro des Admirals zurückkehren würde; sehr spät nach lokaler Zeit.
    »Einverstanden. Mit einem Flottenshuttle oder …«
    »Mit einem Shuttle des Insystem-Sicherheitsdienstes der Föderation, Commander. Die Flotte verfügt über keine dezidierten planetaren Shuttles.«
    Oho, dachte Sassinak. Das Flottenpersonal auf dem Planeten ist also isoliert, wenn der Sicherheitsdienst es nicht fliegen läßt? Sie verlangte und erhielt ein Identifikationsprofil und beendete das Gespräch. Als sie in die Runde blickte, stellte sie fest, daß ihre Brückenmannschaft offenbar zugehört hatte.
    »Das gefällt mir nicht«, sagte sie zu Arly. »Wenn – und falls – ich mich auf den Planeten begebe, will ich, daß mir für alle Fälle eines unserer Shuttles zur Verfügung steht.«
    Arly nickte, und ihre Augen funkelten. Sassinak wußte, daß sie an die letzte Shuttleexpedition dachte. Und die unerwartete Tollkühnheit der jungen Timran, die noch einmal Glück gehabt hatte.
    »Die Lahmlegung der Waffensysteme umfaßt gewöhnlich auch die Lahmlegung der Shuttles«, mahnte Arly.
    Sassinak sparte sich eine Antwort. Arly hatte ihre Befehle. Sie verstanden sich. Sassinak hoffte, daß ein unautorisierter Shuttleflug nicht nötig sein würde. Aber wenn doch, verließ sie sich darauf, daß Arly es irgendwie arrangieren würde.
    Als Leutnant Commander Dallish wenig später mit dem Shuttle des Sicherheitsdienstes eintraf und in ihrem Büro erschien, entschuldigte er sich für seine Weitschweifigkeit vorhin.
    »Der Admiral sagte mir, er sei der Ansicht, daß sie in einer einzigartigen Position sind, um Beweise gegen die Planetenpiraten zu liefern«, sagte er. »Aus diesem Grund hat er mich gebeten, alle erdenklichen Vorkehrungen zu treffen, wenn Sie mit seinem Büro Kontakt aufnehmen. Ich glaube eigentlich nicht, daß dort ein Verräter sitzt, aber bei dem ganzen ein und aus … und weil ein Ratsbürokrat darunter ist … Da wollte ich keine Risiken

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