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Das Generationenschiff

Das Generationenschiff

Titel: Das Generationenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
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Piraterie falsch sind und daß wir nicht alle Leichtgewichte zu unseren Feinden erklären dürfen, aber ich wünschte, daß die Föderation gewisse Tatsachen über uns zur Kenntnis nehmen würde. Wir sind keine dummen Tiere, so wie Sie sagen, daß die nichtmenschlichen Geschöpfe, die früher jeder gegessen hat, keine dummen Tiere sind. Wir soll ich meine Kinder davon überzeugen, daß sie ihre Kinder verhungern lassen müssen, nur um auf die Empfindlichkeiten, den philosophischen Standpunkt‹ jener Rücksicht zu nehmen, die kein Fleisch brauchen, aber unsere Kraft ausbeuten wollen?«
    Lunzie war so erschüttert, daß sie ihm nicht in die Augen sehen konnte. Sie war sich so lange Zeit sicher gewesen, daß Zebara das beste Beispiel für einen guten Schwerweltler war: vertrauenswürdig, idealistisch, selbstlos. Hatte sie sich geirrt?
    »Verstehen Sie mich nicht falsch«, sagte Zebara, als habe sie ihre Bedenken laut geäußert. War ihr Gesichtsausdruck so offenkundig? Aber er sah sie überhaupt nicht an. Er starrte durchs Zimmer. »Sie können sich gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich damals, als ich Sie kennengelernt hatte, darum bemühte, andere von meinem Standpunkt zu überzeugen. Aber Sie wissen nicht, was ich seitdem, in all den Jahren, die Sie geschlafen haben, erleben mußte. Ich will keinen Krieg, Lunzie. Nicht nur weil mein Volk ihn verlieren würde, sondern weil ich es für verkehrt halte.« Er seufzte schwer und tätschelte ihren Arm wie ein Großvater ein Enkelkind. »Und es gefällt mir nicht, daß ich so bin. Es gefällt mir nicht, daß ich so denke.«
    »Es tut mir leid«, sagte Lunzie. Mehr fiel ihr nicht ein. Sie hatte Zebara vertraut. Er war ein guter Mann gewesen. Wenn etwas ihn verändert hatte, dann mußte es etwas sehr Mächtiges gewesen sein. Sie fragte nicht, ob sie heute nicht genauso denken würde wie er, wenn sie dem ausgesetzt gewesen wäre.
    »Nein, mir tut es leid«, sagte Zebara und lächelte sie an. »Ich habe mir oft gewünscht, ich könnte mit Ihnen reden, Ihnen meine Gefühle anvertrauen. Sie hätten mich verstanden und mir geholfen, meinen Idealen treu zu bleiben. Und jetzt habe ich mit meinen senilen Zweifeln und Ängsten unser Wiedersehen verdorben, ein Wiedersehen, von dem ich geträumt habe, und Sie zittern wie eine Harfensaite und fürchten sich vor mir. Kein Wunder. Ich habe immer gewußt, daß Sie eine tapfere Frau sind, aber warum kommen Sie nach Diplo, nachdem Sie von Schwerweltlern so mies behandelt worden sind? Das ist unglaublich, Lunzie.«
    »Sie haben mir beigebracht, daß nicht alle Schwerweltler so sind«, sagte Lunzie und brachte ein Lächeln zustande.
    Er tat so, als zucke er zusammen, und grinste. »Das hat gesessen! Wenn Ihr Vertrauen in mich dafür verantwortlich ist, daß andere Sie verletzt haben, dann tut es mir wirklich leid. Aber wenn es Ihnen den Mut gegeben hat, nach Diplo zu kommen und nach allem, was Sie durchgemacht haben, unserem Volk zu helfen, dann fühle ich mich geschmeichelt.« Sein Gesicht wurde ernst. »Aber im Ernst, ich brauche bei etwas Ihre Hilfe, und es könnte gefährlich sein.«
    »Sie brauchen meine Hilfe?«
    »Ja, und das …« Er machte plötzlich einen Satz auf sie zu und drückte sie aufs Sofa nieder.
    »He!« Seine Lippen drückten sich auf ihren Mund. Sie schlug auf eine Tätowierung auf seinem Rücken. Hinter sich hörte sie ein Kichern.
    »Nicht schlecht für den Anfang, Zebara!« sagte jemand, den sie nicht sehen konnte. »Aber beeilen Sie sich etwas. Sie verpassen sonst die Rede des Gouverneurs.«
    »Verschwinden Sie, Follard!« sagte Zebara an ihrem Ohr. »Ich bin beschäftigt, und die Rede des Gouverneurs interessiert mich einen Scheiß.«
    Ein Lachen, das wie ein Schnauben klang. »Die Schlafzimmer sind oben, falls Sie niemandem die Möglichkeit geben wollen, Sie zu erpressen.«
    Zebara blickte auf. Lunzie wußte nicht recht, ob sie schreien oder Einvernehmen spielen sollte. »Wenn ich Ihren Rat brauche, Follard, werde ich darum bitten.«
    »Schon gut, schon gut. Ich gehe ja schon.«
    Lunzie hörte einen dumpfen Laut, als die Tür zuschlug, und zählte bis fünf, während Zebara sich aufsetzte.
    »Ich bin froh, daß Sie mich gewarnt haben. Sonst hätte ich mich gefragt, wofür Sie meine Hilfe brauchen.«
    »Ich brauche wirklich Ihre Hilfe.« Zebara war angespannt und wurde offenbar von Sorgen geplagt. »Lunzie, wir können hier nicht reden, aber wir müssen miteinander reden. Ich brauche Ihre Hilfe, und dafür müssen

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