Das Genesis-Unternehmen (German Edition)

begann der Bogen nach etwa zehn Minuten plötzlich zu leuchten und dann schoss eine wasserartige Membran heraus.«
    Sie blickt e hinüber zum Torbogen.
    » Es sah so aus, wie dort drüben«, erklärte sie und zeigte zum Metallbogen. »Die wasserartige Membran lag glatt im Bogen drin. Ich streckte zuerst die Hand hindurch und wurde dann zu neugierig, was es sich mit der Membran auf sich hat. Als sprang ich hindurch. Und landete an einem fremden Ort. Zuerst hatte ich keine Ahnung, wo ich war. Erst viel später bemerkte ich, dass ich mich gar nicht mehr auf der Erde befand. Nachdem ich mich dort umgesehen hatte und zum Tor zurück ging, war der Membran aber bereits verschwunden.«
    »Valdini!«, sagte Rebecca verärgert. »Dann wissen wir jetzt, woher er den Torbogen hatte. Er hat ihn von Karnak mitgenommen, damit Du nicht mehr zurück konntest.«
    Ihre Mutter schaut e sie wieder fragend an.
    »Kardinal Valdini«, erklärt e sie weiter. »Leiter des Opus Dei. Wir waren die letzten Wochen auf einer Mission unterwegs. Und der Opus Dei versuchte uns die ganze Zeit davon abzuhalten.«
    » Mission?«, fragte ihre Mutter weiter.
    »Ja«, sagte Rebecca. »Die Kurzfassung. Wir Drei hier haben alle je einen berühmten Vorfahren. Und wir wollten herausfinden, was die damals wichtigste Erkenntnis unserer Vorfahren war. Die Freimaurer waren nämlich der Ansicht, dass sich dadurch ein Wissen ergibt, das bisher unbekannt war. Und so war es auch. Als wir das Rätsel gelöst hatten, sind wir auch auf so einen Torbogen gestoßen. Und wir haben herausgefunden, dass er jedes halbe Jahr eine Verbindung zu einem Schwesterplaneten der Erde herstellen kann.«
    »Wenn die beiden Planten mit ihren Sonnen in Konjunktion stehen«, erklärte John.
    Ihre Mutter nickt e. »Ich weiß«, sagte sie. »Die Bewohner des Planeten haben mir das ebenfalls erklärt. Sie haben auch so ein Tor. Oder besser gesagt, gleich mehrere davon. Sie benutzen sie dort zum Reisen. Als ich mit ihnen Kontakt aufgenommen und ihnen erklärt hatte, woher ich kam, sagten sie mir, dass sie jedes halbe Jahr eine Verbindung zu unserer Erde herstellen könnten. Aber nur, wenn wir auch so ein Tor auf einem bestimmten Ort stehen haben. Und das hatten wir bisher nur, als wir zufälligerweise in Karnak genau zum richtigen Zeitpunkt das Tor aufgestellt hatten.«
    »Und seither nicht mehr«, sagte Rebecca.
    Ihre Mutter nick te. »Genau«, sagte sie. »Also habe ich jedes halbe Jahr vor einem ihrer Tore gewartet, ob sich wieder eine Membran bildet. Aber nichts passierte während drei Jahren. Bis heute!«
    »Ja«, sagt e Rebecca und umarmte sie wieder. Dann blickte sie ihre Mutter ernst an. »Weißt Du, hier ist nämlich vor ein paar Monaten etwas passiert. So dass wir die Übersiedlung auf einen anderen Planeten mittlerweile als echte Option für unsere Zivilisation in Betracht ziehen. Zum Glück warst Du schon dort drüben! Dann kannst Du uns ja erzählen, ob sie uns freundlich gesinnt sind. Ob sie uns aufnehmen würden.«
    Ihre Mutter löst e sich von der Umarmung und schaute sie verwirrt an. »Etwas passiert? Übersiedlung auf einen anderen Planeten? Wovon sprecht ihr?«
    John antwortete darauf: »Wir haben vor ein paar Monaten festgestellt, dass die Sonne laufend größer wird. Aber wir haben keine Ahnung, wieso. Mit unserer Kenntnis der Physik können wir uns das plötzliche Wachstum nicht erklären. Und wir haben keine Ahnung, ob das Aufblähen der Sonne von selber wieder aufhört.«
    Rebecca sah, wie ihre Mutter kreidebleich wurde.
    »Jetzt fällt es mir auf, wie heiß es hier ist«, sagte sie und blickte um sich. »Das ist England oder Skandinavien, oder?«
    »England«, bestätigt e ihre Tochter.
    »Dann haben wir ein Problem«, sagt e sie mit versteinerter Miene.
    Die anderen schau ten sie gespannt an, als sie weiter erklärte: »Auf dem Planeten, wo ich gelandet bin, war die Zivilisation ähnlich wie die unsere. Mit dem Unterschied, dass sie völlig andere Technologien benutzen. Es hat sich dort wohl alles ein bisschen anders entwickelt, als bei uns. Auf jeden Fall war dort damals vor drei Jahren alles „normal“, wenn ich das so sagen kann. Dann, vor ein paar Monaten, begann ihre Sonne plötzlich immer kleiner zu werden. Sie schrumpfte. Und es wurde von Woche zu Woche merklich kühler. Da ich von der Erde kam, haben sie mir für den Fall, dass sich das Tor wieder öffnet, eine Bitte mitgegeben. Nämlich hier bei unseren Regierungen abzuklären, ob sie hierher flüchten