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Das Genesis-Unternehmen (German Edition)

Das Genesis-Unternehmen (German Edition)

Titel: Das Genesis-Unternehmen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Anderson
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bewegte sich wieder zu einer anderen Markierung: »Kommen wir nun zu den Aussichten …«
    Er erläuterte vor der Kamera die Prognosen für die nächsten Tage. Hierfür hatte er sich nicht lange vorbereiten müssen.
    Puerto Rico , Arecibo-Observatorium
Im grünen Norden Puerto Ricos arbeitete David Carter seit vier Jahren an der Erforschung der Sonne. Als Wissenschaftler der Princeton Universität genoss er hier unbeschränkten Zugang. Und das ließ sich sehen. Ein dreihundert Meter großes Radioteleskop und topmoderne Messinstrumente ließen hier das Herz jedes Astronomen höher schlagen.
    David hatte in den letzten Jahren so einiges an der Sonne untersucht. Und dabei auch neue Erkenntnisse gewonnen. Die meisten seiner Freunde zu Hause meinten, dass es doch langweilig sein musste, die Sonne zu erforschen. Schließlich schien sie ja einfach Tag für Tag vor sich hin.
    Er erklärt e ihnen bei solchen Gelegenheiten aber immer wieder mit Leidenschaft, dass es dort oben drunter und drüber ging wie kaum irgendwo sonst im Weltall. Sonnenflecken, Eruptionen, Sonnenwinde, zyklische Sonnenaktivität mit einer Periode von 11 Jahren, Gasausbrüche, Protonenschauer, Nordlichter und, und, und.
    Crash, Boom, Bäng ! Wie bei einem Jerry Bruckheimer Film. So präsentierte sich ihm sein Forschungsalltag. Was wollte man da mehr?
    David saß vor einem Terminal in einem der Forschungsgebäude. Fasziniert schaute er sich die neuesten Messdaten von der Sonne an. Gasdruck, Strahlungsintensität, Sonnenflecken … Für die meisten von uns eine Sammlung von nichtssagenden Daten. Aber David erkannte daraus jeweils auf Anhieb eine ganze Geschichte.
    Aber die Geschichte, die er heute sah, passte nicht.
    »Mist«, sagt e er laut vor sich hin, als er die Daten der letzten vierundzwanzig Stunden durchging. Er rief auf seinem Notebook die Daten der letzten zwei Wochen auf, um sie mit den aktuellen zu vergleichen.
    »Dass ich das übersehen konnte ... «, meint e er weiterhin zu sich selber. »Die müssen die Antenne mal neu kalibrieren.«
    Er griff zum Telefonhörer und wählte die Nummer eines Kollegen, der am gleichen Institut in Princeton angestellt war wie er. Zum Glück ertönte das Freizeichen. Bei den Orten, wo sie als Astronomen in der Regel so arbeiteten, war man da nie so ganz sicher.
    Sein Kollege forschte derzeit bei einem Radioteleskop in New Mexico und beschäftigte sich dort mit Asteroiden.
    Nach dem vierten Klingeln nahm sein Kollege den Anruf entgegen.
    » George Fitch am Apparat«, meldete er sich.
    »Hi George«, begrüßte ihn David. »Lange nichts mehr gehört.«
    »Ja so ei ne Überraschung. David Carter! Noch immer im Arecibo-Observatorium?«
    »Solange ich keine bessere Anlage finde ... «, erwiderte David. »Klar. Aber genau das ist der Grund, wieso ich Dich anrufe. Ich glaube, wir haben hier einen Fehler in der Kalibrierung.«
    »Wie den das?«, fragt e George verwundert.
    »Ich habe heute wie jeden Morgen die Daten der Sonne für die letzten vierundzwanzig Stunden angeschaut. Und dachte zuerst, jemand wolle einen Scherz mit mir machen. Der Durchmesser der Sonne hatte zugenommen.«
    »Ha. Das wäre ja ein Hit«, meint e George lachend. »Und? Wo liegt der Fehler?«
    » Nun ja. Ich habe dann die Daten der letzten zwei Wochen aufgerufen und gesehen, dass der Durchmesser bereits seit zehn Tagen zugenommen hat. Und das jeden Tag ein bisschen mehr.«
    »Das ist ja ein krasser Fehler«, meint e George erstaunt. »Wie kann eure Anlage denn so einen Mist produzieren?«
    »Das versuche ich ja herauszufinden«, antwortete David darauf. »Aber als erstes wollte ich Dich bitten, mir über euer Teleskop die letzten Sonnendaten zu schicken. Damit ich für die Fehlersuche die korrekten Soll-Daten haben. Vielleicht stimmt neben dem Durchmesser, der sich ja seit Millionen von Jahren nie verändert hat, auch mit den übrigen Messdaten etwas nicht.«
    »Klar«, sagte George. »Kein Problem. Ich lade die Daten gleich mal runter. Nur einen Moment.«
    David hört e, wie George im Hintergrund wild in die Tasten griff. Etwa fünfzehn Sekunden vergingen so. Und dann – Stille.
    »Ähmm ... David?«, meint e George fragend vor seinem Terminal in New Mexico.
    »Was ist? Hast Du die Daten?«
    »Ähh , ja. Willst Du zuerst die gute oder die schlechte Nachricht hören?«
    »Fang mal mit der Guten an«, meint e David sich ab der Frage wundernd.
    »Also ... mit eurem Teleskop ist alles in Ordnung ...«
    Washington D.C., USA
Zwei Wochen später ging

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