Das Genesis-Unternehmen (German Edition)
in den Schatten der Lobby zurückgezogen hatte.
» Hallo Demetrios«, begrüßte John den Portier.
Der Portier wischt e sich mit einem Tuch den Schweiß von der Stirne.
»Guten Tag, Sir«, sagte er. »Kann ich etwas für Sie tun?«
»Das können Sie, Demetrios«, meinte John. »Sie haben doch gesagt, dass Sie hier in der Stadt aufgewachsen sind.«
»Das ist richtig, Sir«, antwortete der Portier.
»Gut«, fuhr John fort. »Wissen Sie, wir sind auf der Suche nach dem Haus, in dem Aristoteles vor über 2300 Jahren hier in der Stadt gewohnt haben soll. Und wo er auch starb. Sagt Ihnen das etwas? Wurde das hier vielleicht überliefert?«
Demetrios wischt e sich wieder mit dem Tuch über den Kopf. Er dachte ein paar Sekunden lang nach und meinte dann: »Hmm ... da muss ich Sie leider enttäuschen, Sir. Das ist hier in der Stadt nicht bekannt, wo er damals gewohnt hat. Aber man ist sich hier in der Stadt durchaus bewusst, dass er sein Lebensende hier verbracht hatte.«
»Schade«, sagte John und wandte sich den anderen zu.
Der Portier erklärte aber noch weiter: »Es gibt allerdings einen Mann, der scheinbar eine Beschreibung kennt, die zum Haus von Aristoteles führen soll. Aber, so wird es überliefert, soll die Beschreibung in Form eines Rätsels sein. Aristoteles wollte damit bezwecken, dass nur die Würdigen zu ihm finden. Und diese Beschreibung wurde in der Familie des Mannes immer von einer Generation auf die nächste weitervererbt. Sein Vorfahre soll damals ein guter Freund Aristoteles gewesen sein. Nun, der Mann ist ein Emerit, der draußen auf der Insel wohnt. Dort soll er seit Jahren über die Beschreibung nachdenken. So erzählt man es sich.«
»Das klingt nach einer vielversprechenden Spur«, meint e John zu ihm. »Und wo kann man den Mann finden?«
»Das ist nicht so leicht«, antwortete der Portier. »Als Emerit lebt er gerne zurückgezogen. Also hat er es Aristoteles gleich getan und nur ein Rätsel hinterlassen, das zu seinem Haus führen soll.«
»Okay«, sagte John. »Das wird uns hier wohl nicht leicht gemacht. Kennen Sie das Rätsel?«
»Ja«, antwortete er. »Lassen Sie mich kurz nachdenken. Hmm ... ach ja. Es lautet so: ‚Beweise als Erster den Geozentrismus. Nehme an, die Erde wäre kleiner. Dann folge der Induktion’ ... Ja, genau, so lautet es.«
Die Vier schau ten sich fragend an.
»Sind Sie sicher, dass das Rätsel so lautet ?«, fragte Alexis nach. »Sie meinten nicht etwa ‚Heliozentrismus’?«
»Nein«, antwortete der Portier. »Dessen bin ich mir sicher.«
»Haben Sie eine Ahnung, was das genau bedeutet?«, fragt e John weiter.
Demetrios dachte kurz nach und meinte dann kopfschüttelnd: »Nein. Er will wohl nicht, dass ich ihn finde.«
»Gut«, sagt e John zu ihm. »Trotzdem vielen Dank. Sie haben uns weitergeholfen. Auch wenn wir noch nicht so richtig wissen, was wir damit anfangen sollen.«
»Gern geschehen«, erwidert e Demetrios. »Tut mir leid, dass ich Ihnen nicht besser helfen konnte.«
»Schon gut«, meint e John und nickte ihm dankend zu.
Dann wandte er sich den anderen zu und schaute sie an. Alexis zuckte mit den Schultern. Oh, kein gutes Zeichen!
»Kommt, gehen wir nach draußen«, schlug John vor.
Die Vier verließen die Lobby und gingen hinaus zur Uferpromenade. Unter den schattigen Palmen setzten sie sich auf eine freie Bank. Alexis blieb stehen und ging vor der Bank auf und ab.
»Das ist völlig unlogisch«, sagt e er laut und schüttelte den Kopf. »Demetrios muss sich täuschen. Wir können den Geozentrismus nicht beweisen! Das geht nicht!«
»Kann mich einer von euch darüber aufklären, wovon ihr gerade sprecht?«, fragte Rebecca.
Alexis blieb stehen und schaute sie an. »Entschuldige. Ich bin schon mittendrin. Also: Früher ging man davon aus, dass sich die Sonne um die Erde dreht – die Erde also im Mittelpunkt des Universums steht. Deshalb heißt das ‚geozentrisches Weltbild’ oder ‚Geozentrismus’. Wie wir ja heute wissen, stimmt das natürlich nicht. Aber woher sollte man es damals auch besser wissen? Erst Galileo Galilei und später dann Kopernikus konnten beweisen, dass sich die Erde nicht im Mittelpunkt befindet, sondern die Erde sich um die Sonne dreht. Deshalb nennt man das das ‚heliozentrische Weltbild’. ‚Helios’ ist der altgriechische Begriff für ‚Sonne’.«
»Okay«, erwidert e sie. »Jetzt verstehe ich Deine Zweifel. Wie sollen wir als Erster das geozentrische Weltbild beweisen, wenn es doch gar nicht stimmt?
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