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Das Genesis-Unternehmen (German Edition)

Das Genesis-Unternehmen (German Edition)

Titel: Das Genesis-Unternehmen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Anderson
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übertragen, der verantwortlich für die Entdeckung des uns bedrohenden astronomischen Phänomens ist. Professor John McAllister.«
    Die anderen Ratsmitglieder nick ten zustimmend. Einer begann zu applaudieren und die anderen stimmten in den Applaus ein.
    »So sei es«, schloss der Großmeister. »Viel Glück John. Unsere Zukunft liegt nun in Ihren Händen.«

 
    3
    Sudan
Das Flüchtlingslager Yida befand sich mitten in der Wüste Sudans. Hier hatten über 55'000 Frauen, Männer und Kinder Zuflucht gefunden. Die Verhältnisse im Lager konnten nicht gerade als luxuriös bezeichnet werden, aber es gab hier zumindest für jeden Nahrung, Medizin und ein Zelt über dem Kopf. Das war mehr, als andere aus ihren Dörfern hatten.
    Viele der Geflüchteten kamen aus den umliegenden Bergen und Dörfern. Seit Jahren tobte hier ein Konflikt zwischen Rebellen und der Regierung. Wobei die Regierung den Rebellen natürlich technisch überlegen war und regelmäßig Luftangriffe gegen sie flog.
    Bei den Angriffen geriet die Zivilbevölkerung immer wieder zwischen die Fronten. Täglich suchten deshalb Dutzende von ihnen Zuflucht in einem der Lager, die von Hilfsorganisationen betreut wurden.
    Die Britin Gwendolyn Ravenhood arbeitet e für eine dieser Hilfsorganisationen. Als sie vor acht Monaten als Ärztin ins Flüchtlingslager kam, traf sie hier schlechte hygienische Zustände und eine hohe Sterblichkeitsrate an. Kaum angekommen, fragte sie sich überall durch, wie es hier zu diesen Zuständen kommen konnte und wer sich darum kümmert. Bald merkte sie, dass den Flüchtlingen zwar medizinisch geholfen wurde, aber dabei die Lagerorganisation vernachlässigt worden war. Es fühlte sich niemand so richtig zuständig dazu.
    Also begann sie diese Lücke auszufüllen und gewann immer mehr Personen, sie dabei zu unterstützen. Obwohl sie eigentlich gar nicht für diese Aufgabe in den Sudan geschickt worden war. Nach und nach verbesserten sich die Zustände und durch ihre natürliche Autorität folgten schon bald alle wie selbstverständlich ihren Anweisungen.
    Seither führt e sie dieses Flüchtlingslager an. Ihre Größe von einem Meter achtzig half dabei auch mit.
    Nun, acht Monate nach ihrer Ankunft, ging Gwendolyn durchs Lager und schaute sich aufmerksam nach Mängeln um. Auf ihrem Rundgang begegnete sie einem jungen Arzt, der gerade ein Kind mit einem Stethoskop abhörte.
    » Wie geht es Ihnen, Tom?«, fragte sie ihn, als sie bei ihm stehen blieb. »Kommen Sie zurecht bei Ihrem ersten Einsatz hier im Sudan?«
    Der junge Arzt dreht e sich zu ihr und lächelte sie an. Er war froh, dass sich hier jemand wie Gwendolyn um die Ordnung kümmerte. Er hatte da schon von ganz anderen Zuständen gehört.
    » Es ist natürlich ein Umgewöhnen, was die Menge an Patienten und die Einfachheit der zur Verfügung stehenden Mitteln betrifft«, antwortete er. »Aber es ist erstaunlich, mit welch einfachen Mitteln den Leuten hier geholfen werden kann. Wenn man die Infektionen in den Griff bekommt, ist das Leben der Patienten oft fast schon gerettet.«
    Er blickte zu dem Mädchen, das er gerade untersucht hatte und meinte weiter: »Wie zum Beispiel bei diesem Mädchen hier. So wie ihr Atmen klingt, hat sie eine Lungenentzündung. Solange wir hier genügend Antibiotika haben, ist das ja kein Problem. Aber wenn uns das ausgehen würde, dann wären wir hier ja völlig hilflos.«
    » Da haben Sie absolut Recht, Tom«, entgegnete sie. »Wie ich sehe, macht es Ihnen Freude, den Leuten hier zu helfen. Dann bringen Sie das Wichtigste für diesen Einsatz schon mal mit: die richtige Einstellung. Ohne die wird es nämlich schwierig, mit all den Bildern hier fertig zu werden.«
    Sie blickt e Tom ein paar Sekunden lang genau an und meinte dann weiter: »Ich habe in diesem Lager schon einige gute Ärzte gesehen, die an der Größe des Leids zerbrochen sind. Oft weil sie aus anderen Idealen hierher gekommen sind. Weil es sich vielleicht im Lebenslauf gut macht oder weil sie das Gefühl hatten, dass man das zu Hause von ihnen erwartet. Doch das reicht nicht aus, um mit dem hier fertig zu werden.«
    Sie zeigt e dabei mit dem Arm auf die umliegenden Zelte, unter denen jeweils dutzende von abgemagerten Frauen, Kinder und einige wenige Männer saßen.
    Sie schenkt e ihm ein Lächeln und meinte weiter: »Bei Ihnen habe ich ein gutes Gefühl, Tom. Ihre Augen haben den Glanz, den es hier braucht.«
    »Danke, Dr. Ravenhood«, erwiderte der junge Arzt lächelnd. »Ihre

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