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Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Titel: Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Stadt buchstäblich neu mit Europäern.
    Nach dem Kriege fand Aaron Green neue Interessen. Er sah die riesigen Profite voraus, die in der sich schnell entwickelnden Fernsehbranche zu erzielen waren, und begann, sich diese Profite mittels Werbung zu beschaffen. Die Kreativität des geschriebenen, gesprochenen und visualisierten Wortes.
    Es war gerade, als hätte die Nachkriegsära auf seine kombinierten Talente gewartet. Aaron Green gründete die Green
Agency und besetzte sie mit den intelligentesten Köpfen, die er finden konnte. Seine Millionen gestatteten es ihm, die besten Leute aus existierenden Agenturen abzuwerben; seine Druckereien verschafften ihm die Möglichkeit, Kunden von anderen wegzulocken, indem er ihnen Verträge anbot, die seinen Wettbewerbern unmöglich gewesen wären; seine Kontakte in Regierungskreisen sorgten dafür, daß es zu keinen Kartellklagen kam, und als schließlich die Sendepläne für die Fernsehwerbung aufgestellt wurden, hatte es Greens plötzliche Überlegenheit in den Magazinen und Zeitungen bewirkt, daß die Green Agency die gesuchteste Werbegesellschaft in New York geworden war.
    Das persönliche Leben von Aaron Green war von Wolken umgeben. Er hatte wieder geheiratet, hatte zwei Söhne und eine Tochter, lebte auf Long Island in einer Villa mit etwa zwanzig Zimmern und Gärten, die es mit denen der Tuillerien hätten aufnehmen können; spendete zahlreichen Wohltätigkeitsorganisationen mit außergewöhnlicher Großzügigkeit und verlegte hochwertige Literatur, ohne auch nur an Gewinn zu denken. Er leistete seine Beiträge zu politischen Kampagnen, ohne viel Interesse an Parteien, dafür aber mit scharfem Blick für gesellschaftliche Reformen. Eine Eigenschaft allerdings hatte er, die am Ende dazu führte, daß ihn die Union für bürgerliche Freiheiten vor Gericht zitieren ließ. Er weigerte sich, Mitarbeiter einzustellen, die deutscher Herkunft waren. Ein nichtjüdischer deutscher Name reichte bereits aus, um einen Bewerber scheitern zu lassen.
    Aaron Green zahlt die ihm auferlegte Strafe und fuhr in aller Stille fort, genauso zu handeln wie eh und je.
    Trevayne beendete sein Frühstück und versuchte, sich ein Bild von Green zu machen. Warum Genessee Industries? Warum insgeheim dieselbe Art militaristischer Zielsetzung unterstützen, der er entkommen war, und die ihm allem Anschein nach immer noch verachtenswert erschien? Ein Mann, der auf der Seite der Entrechteten stand und sich für liberale Reformen aussprach, war nicht gerade der logische Advokat des Pentagon.
     
    Am Flughafen von Westchester gab er den Mietwagen zurück
und charterte einen Helikopter, der ihn nach Hampton Bays auf Long Island fliegen sollte.
    In Hampton Bays mietete er wieder einen Wagen und fuhr nach Sail Harbor, zu Aaron Greens Haus.
    Er traf um elf Uhr am Tor ein, und als ein erschreckter Green ihn im Wohnzimmer begrüßte, verriet ihm der Ausdruck seiner Augen, daß der alte Herr eine Warnung erhalten hatte.
    Aaron Greens Gesicht zeigte Sorge und Zorn. »Es ist Sabbat, Mr. Trevayne. Ich hätte angenommen, daß Sie darauf Rücksicht nehmen würden, wenigstens insoweit, daß Sie vorher anrufen. Dieses Haus wird orthodox geführt.«
    »Ich bitte um Entschuldigung. Das wußte ich nicht. Mein Terminkalender ist sehr beengt; die Entscheidung, hierherzufahren, fiel in letzter Minute. Ich habe Freunde in der Nähe besucht ... ich kann zu einem anderen Zeitpunkt zurückkommen. «
    »Machen Sie es nicht noch schlimmer. East Hampton ist nicht Boise, Idaho. Kommen Sie auf die Veranda.« Green führte Trevayne in einen großen, von Glas umschlossenen Raum, der den Ausblick zur Seite und zu der Rasenfläche hinter dem Haus bot. Überall waren Pflanzen – es war wie ein Sommergarten, mitten im Winter.
    »Hätten Sie gerne Kaffee? Vielleicht ein paar süße Brötchen? « fragte Green, als Andrew sich setzte.
    »Sie sind zu liebenswürdig.«
    »Ich habe damit gerechnet, daß Sie mich aufsuchen würden. Eines Tages; ich war nicht sicher, wann, und habe ganz sicher nicht angenommen, daß es so bald sein würde.«
    »Wie ich höre, ist das Verteidigungsministerium ... erregt. Man hat mit Ihnen Verbindung aufgenommen.«
    »Und ob man das hat. Und mit einigen anderen auch. Sie haben in vielen Bereichen erregte Reaktionen ausgelöst, Mr. Trevayne. Sie erzeugen Furcht in Menschen, die dafür bezahlt werden, daß sie keine Furcht haben. Ich habe einigen gesagt, daß sie von mir keinen Pfennig Gehalt mehr bekommen würden.

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