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Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Titel: Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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übernehmen, General? Sie?«
    »Ich will nicht behaupten, daß das, was Sie jetzt sagen, nicht angebracht wäre, Major. Von Ihrem Standpunkt aus ist es das wahrscheinlich ... Aber es ist Ihnen vielleicht in den Sinn gekommen, daß ich keineswegs verpflichtet war, heute nachmittag hierherzukommen.«
    Bonner begriff, daß Cooper recht hatte. Es wäre für alle – ihn ausgenommen – viel einfacher gewesen, wenn der General nichts gesagt hätte. »Warum sind Sie dann gekommen? «
    »Weil Sie genug durchgemacht haben; Sie verdienen etwas Besseres als das, was Sie bekommen. Ich möchte, daß Ihnen klar ist, daß ich das weiß. Wie auch immer die Sache ausgeht. Ich werde dafür sorgen, daß Sie ... immer noch imstande sein werden, einen pensionierten Vorgesetzten in Rutland zu besuchen.«
    Der General war also auf dem Weg nach draußen, dachte Paul. Der Kommandant kommandierte nicht mehr, er schloß nur seine letzten Deals ab. »Womit Sie sagen wollen, daß Sie mich aus dem Militärgefängnis heraushalten würden. «
    »Das verspreche ich Ihnen. Man hat es mir versichert. «
    »Aber die Uniform bin ich los?«
    »Ja ... Es tut mir leid. Wir bewegen uns auf eine sehr delikate Situation zu.... Wir müssen streng nach Vorschrift handeln ... Wir können es uns nicht leisten, daß die Motive der Army in Frage gestellt werden. Wir dürfen nicht zulassen, daß man uns irgendwelche Vertuschungsmanöver vorwirft. «
    »Da kommt wieder diese Wortklauberei, General. Sie verstehen sich darauf nicht besonders gut, wenn ich das sagen darf. «
    »Das dürfen Sie, Major. Wissen Sie, ich habe es versucht. Ich habe es in den letzten sieben oder acht Jahren versucht,
es besser zu lernen. Ich scheine kein Talent dafür zu haben; ich werde nur schlechter. Ich würde das ja gerne so sehen, daß das eine der besseren Eigenschaften von uns Männern vom alten Schlag ist.«
    »Was Sie mir hier sagen, ist, daß die Army mich irgendwo bequem wegstecken möchte. Wo man mich nicht sieht.«
    Brigadier Cooper sank in den Sessel, die Beine ausgestreckt, die typische Ruhehaltung eines Frontoffiziers in seinem Zelt. »Aus den Augen, aus dem Sinn, aus dem Bilde, Major ... Wenn möglich, aus dem Lande; was ich Ihnen dringend empfehle, sobald man Ihnen den Strafnachlaß gewährt hat.«
    »Herrgott! Das Ganze ist also vorprogrammiert, oder?«
    »Es gibt da eine Möglichkeit, Bonner. Die kam mir neulich in den Sinn, gegen Mittag, in meinem Hintergarten ... In all dem Schnee. Keine komische Lösung, nur eine Ironie. «
    »Was?«
    »Sie könnten eine Begnadigung durch den Präsidenten bekommen. Wäre das keine Ironie?«
    »Wie wäre das möglich?«
    Brigadier General Cooper erhob sich aus dem Sessel und ging langsam zum Fenster zurück.
    »Andrew Trevayne«, sagte er leise.
     
    Robert Webster verabschiedete sich von niemandem, aus dem einfachen Grund, weil außer dem Präsidenten und dem Stabschef des Weißen Hauses niemand wußte, daß er ging.
    Je früher, desto besser.
    In der Presseerklärung würde stehen, daß Robert Webster aus Akron, Ohio, der fast drei Jahre als Sonderassistent des Präsidenten gedient hatte, seinen Posten aus Gesundheitsgründen aufgab. Das Weiße Haus nahm seinen Rücktritt mit Bedauern an und wünschte ihm alles Gute.
    Die Audienz beim Präsidenten dauerte genau acht Minuten, und als er den Lincoln Room verließ, konnte er den starren Blick in seinem Rücken spüren.
    Der Mann hatte kein Wort geglaubt, dachte Webster. Warum auch? Selbst die Wahrheit hatte einen leeren Klang
an sich gehabt. Die Worte waren aus ihm herausgesprudelt und hatten allenfalls seine Erschöpfung ausgedrückt, die echt war.
    »Vielleicht sind Sie bloß ausgebrannt, Bobby, erschöpft«, hatte der Präsident gesagt. »Warum nehmen Sie sich nicht ein paar Wochen frei und sehen dann, wie Sie sich fühlen? Der Druck, der auf einem lastet, wird manchmal übermächtig; das weiß ich auch.«
    »Nein, vielen Dank«, hatte er geantwortet. »Ich habe meine Entscheidung getroffen. Wenn Sie gestatten, möchte ich endgültig gehen. Meine Frau fühlt sich hier nicht wohl. Ich in Wirklichkeit auch nicht. Wir möchten eine richtige Familie werden und Kinder haben. Aber nicht in Washington... Ich glaube, ich habe mich zu weit von meiner Scheune entfernt, Sir.«
    »Ich verstehe. Sie haben Opfer gebracht. Sie müssen nahe an den Vierzig sein ...«
    »Einundvierzig. «
    »Einundvierzig, und immer noch keine Kinder ...«
    »Dafür war einfach keine Zeit.«
    »Nein, natürlich war da

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