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Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Titel: Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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entlassen?«
    Andrew erwiderte den Blick des Vorsitzenden. »Ja, das wünsche ich, Sir.«
    »Ich darf hoffen, daß es eine kurze Erklärung sein wird, Mr. Undersecretary«, sagte Gillette. »Dieser Ausschuß muß versuchen, seine Geschäfte – auf Ersuchen des Präsidenten – zu Ende zu bringen, und es ist spät.«
    »Ich werde mich kurz fassen, Mr. Chairman.« Trevayne nahm ein Blatt Papier aus dem Stapel, der vor ihm lag, und blickte zu den Senatoren hinauf. Er lächelte nicht; er legte überhaupt kein Gefühl in seine Miene und sprach mit einfachen Worten: »Ehe Sie zu dem Beschluß kommen, ob Sie meine Ernennung nun bestätigen oder ablehnen, Gentlemen, sollten Sie, glaube ich, die Ergebnisse von vorläufigen Studien kennen, die ich angestellt habe. Sie werden die Basis meiner Tätigkeit – der Tätigkeit des Unterausschusses – sein, sofern Sie mir die Bestätigung zuteil werden lassen. Und da es sich hier um eine Anhörung unter Ausschluß der Öffentlichkeit handelt, bin ich zuversichtlich, daß meine Bemerkungen auch nicht über diesen Raum hinausgehen werden... Ich habe die letzten Wochen – mit Unterstützung der Kontrollbehörde – damit verbracht, die Aufträge des Verteidigungsministeriums bei den folgenden Firmen zu analysieren: Lockheed Aircraft, I. T. T. Corporation, General Motors, Ling-Tempco, Litton und Genessee Industries. Nach meiner Überzeugung haben eine, zwei oder möglicherweise sogar drei dieser Firmen entweder individuell oder gemeinsam Schritte unternommen, um sich innerhalb der-Entscheidungsprozesse der Bundesregierung außergewöhnliche
Autorität zu beschaffen. Das ist in höchstem Maße unkorrekt. Nach allem, was ich feststellen konnte, muß ich Ihnen jetzt sagen, daß ich fest überzeugt bin, daß insbesondere eine Firma sich hier besonders hervorgetan hat. Mir ist voll bewußt, wie schwerwiegend diese Anschuldigung ist. Es ist meine Absicht, sie zu begründen, und bis zu diesem Zeitpunkt werde ich die betreffende Firma nicht namhaft machen. Das ist meine Erklärung, Mr. Chairman.«
    Im Saal herrschte Stille. Jeder der Senatoren hielt seine Augen auf Andrew Trevayne gerichtet. Keiner sagte etwas, niemand bewegte sich.
    Senator Gillette griff nach dem Hammer, hielt dann aber inne und zog die Hand zurück. Dann sagte er leise: »Sie sind entschuldigt, Mr. Undersecretary ... Und vielen Dank.«

9.
    Trevayne zahlte das Taxi und stieg vor dem Hotel aus. Es war warm, eine laue Brise wehte. September in Washington. Er sah auf die Uhr; es war fast halb zehn, und er war am Verhungern. Phyllis hatte gesagt, daß sie das Abendessen auf’s Zimmer bestellen würde; ein ruhiges Abendessen oben war genau das, was sie wollte. Ein ruhiges Abendessen mit zwei Leibwächtern rund um die Uhr – eine Aufmerksamkeit des Weißen Hauses – im Hotelkorridor.
    Trevayne ging auf die Drehtür zu, als ein Chauffeur, der am Haupteingang gestanden hatte, auf ihn zukam.
    »Mr. Trevayne?«
    »Ja?«
    »Würden Sie so freundlich sein, Sir?« Der Mann deutete an den Randstein auf einen schwarzen Ford LTD, offensichtlich ein Regierungsfahrzeug. Trevayne ging zu dem Wagen und sah Senator Gillette, die Brille auf der Nase, etwas finster blickend, auf dem Rücksitz. Die Scheibe summte herunter, und der alte Mann beugte sich vor.
    »Könnten Sie fünf Minuten für mich erübrigen, Mr. Undersecretary? Laurence wird uns um den Block herumfahren.« «

    »Natürlich.« Trevayne stieg ein.
    »Fast alle denken, der Frühling sei die beste Jahreszeit in Washington«, sagte Gillette, als der Wagen sich langsam in Bewegung setzte. »Ich nicht. Mir hat immer der Herbst besser gefallen. Aber ich bin natürlich ein gegensätzlicher Typ. «
    »Das muß nicht sein. Oder vielleicht bin ich auch ein gegensätzlicher Typ. September und Oktober sind für mich die besten Monate. Besonders in New England.«
    »Zum Teufel, das sagen alle. Alle Ihre Dichter ... Die Farben, kann ich mir vorstellen.«
    »Wahrscheinlich.« Trevayne sah den Politiker an, und sein Gesichtsausdruck vermittelte seine Botschaft.
    »Aber ich habe Sie nicht aufgefordert, mit mir um den Block zu fahren, um mit Ihnen über den Herbst in New England zu diskutieren, nicht wahr?«
    »Wahrscheinlich nicht.«
    »Nein, selbstverständlich nicht ... Nun, Sie haben Ihre Bestätigung. Sind Sie zufrieden?«
    »Natürlich.«
    »Das tut gut«, sagte der Senator desinteressiert und sah zum Fenster hinaus. »Man würde meinen, daß der Verkehr jetzt nachläßt, aber das tut er

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