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Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Titel: Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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es völlig klarmache, daß der Unterausschuß nicht ohne Kooperation des Senates funktionieren kann, insbesondere nicht ohne die aktive Mitwirkung dieser Gruppe hier. Wenn ich von denen keine Zusage bekomme, hat es keinen Sinn, wenn ich weitermache.«
    Madison starrte seinen Mandanten an. »Und was werden Sie dadurch gewinnen?«
    »Die werden dann ein Teil der ... Inquisition. Jeder Mann für sich ein Inquisitor, und keiner sicher, in welchem Maß sein >geschätzter Kollege< eingeschaltet ist. Gemeinsamer Wohlstand, gemeinsame Verantwortung.«
    »Und gemeinsame Risiken?« fragte Madison leise.
    »Das haben Sie gesagt; nicht ich.«
    »Und was passiert, wenn die Sie ablehnen?«
    Trevayne sah zu der sich versammelnden Gruppe von Senatoren hinüber. Seine Augen blickten in weite Ferne, seine Stimme war ausdruckslos und kalt. »Dann berufe ich morgen eine Pressekonferenz ein, die diese gottverdammte Stadt in Stücke reißt.«
    Walter Madison wurde klar, daß es nichts mehr zu sagen gab.
     
    Trevayne wußte, daß es aus der Anhörung hervorkommen mußte. Als eine sich langsam offenbarende Notwendigkeit; logisch, ohne Druck. Er fragte sich, wer die Worte als erster sagen und damit die Frage erzwingen würde.
    Es überraschte ihn nicht sehr, daß es der alte Senator Talley war, der verwitterte Landrichter aus West Virginia. Ein Mitglied der Minderheit, Fassade. Keiner von Nortons >Kollegen<.
    Es geschah um fünf Uhr siebenundfünfzig. Talley beugte sich vor und sah den Vorsitzenden an; das Wort wurde ihm erteilt, und er wandte sich dem Kandidaten zu und sprach.
    »Mr. Trevayne, wenn ich Sie richtig verstehe, und das tue ich, glaube ich, ist Ihre Hauptsorge das Maß an praktischer Unterstützung, das Ihnen von denjenigen von uns zuteil werden wird, die solche Unterstützung bieten können. Das kann ich verstehen; das ist eine logische Forderung ... Nun, Sie sollten wissen, Sir, daß der Senat der Vereinigten
Staaten nicht nur eine große Institution ist, sondern auch eine Gruppe von Persönlichkeiten, die diesem Staat und ihrem Amt sehr ergeben sind. Ich bin sicher, daß ich für alle von ihnen spreche, wenn ich Ihnen sage, daß mein Büro Ihnen offensteht. Es gibt eine Anzahl von Einrichtungen der Regierung im Staate West Virginia; ich hoffe, daß Sie sich aller Informationen bedienen werden, die mein Büro Ihnen liefern kann.«
    Mein Gott, dachte Trevayne, der meint das völlig ernst. Regierungseinrichtungen!
    »Danke, Senator Talley. Nicht nur für Ihr Angebot, sondern auch dafür, daß Sie hier ein praktisches Thema geklärt haben. Nochmals vielen Dank, Sir. Ich kann nur hoffen, daß Sie für alle sprechen.«
    Armbruster aus Kalifornien lächelte und sagte langsam: »Haben Sie etwa Grund, anders zu denken?«
    »Ganz und gar nicht.«
    »Aber Sie würden mehr Vertrauen empfinden«, fuhr der Kalifornier fort, »würden unsere Bestätigung mehr schätzen, wenn im Protokoll der Sitzung dieses Nachmittags eine gemeinsame Resolution stünde, daß wir Ihren Unterausschuß auf jede uns mögliche Art unterstützen wollen.«
    »Das würde ich, Senator.«
    Armbruster wandte sich zur Mitte des Tisches. »Ich hätte keinen Einwand gegen diese Bitte, Mr. Chairman.«
    »So sei es.« Gillette hatte Trevayne angestarrt. Jetzt schlug er seinen Hammer einmal hart auf. »Im Protokoll soll stehen. . .«
    Es geschah. Einer nach dem anderen gaben die Senatoren ihre Erklärungen ab, jeder so ehrlich, so echt, wie in der vorangegangenen Aussage.
    Trevayne lehnte sich in seinen Sessel zurück und lauschte den wohlgewählten Worten, registrierte Sätze, von denen er wußte, daß er sie sich bald seinem Gedächtnis einprägen würde. Er hatte es geschafft; er hatte die Gruppe dahin manövriert, daß sie freiwillig diese Resolution faßte. Es machte kaum einen Unterschied, daß wenige, wenn überhaupt welche, ihre Worte honorieren würden. Das wäre nett, aber es hatte eigentlich nichts zu bedeuten. Was etwas zu bedeuten
hatte, war die Tatsache, daß er sie im Protokoll stehen hatte, sie jederzeit zitieren konnte. Webster im Weißen Haus hatte ihm eine Kopie des Protokolls versprochen; es würde nicht schwierig sein, einzelne Teile davon an die Presse durchsickern zu lassen.
     
    Gillette blickte von seinem Allerheiligsten auf Trevayne herab. Seine Stimme war ausdruckslos, seine Augen – hinter seinen dicken Brillengläsern ins Riesenhafte vergrößert – kalt und feindselig.
    »Wünscht der Kandidat eine Erklärung abzugeben, ehe wir ihn

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