Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Titel: Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
Manövrierfähigkeit – völlige Beherrschung der Dynamik von null bis siebzigtaused Fuß; Geschwindigkeit Mach drei.
    Das war es, worum es ging.
    Aber er wünschte, daß es nicht so zu geschehen brauchte.
     
    Er erinnerte sich an das, was vor knapp drei Stunden geschehen war, am Morgen. Er hatte in seinem Büro gesessen und versucht, der Beurteilung der neuen Einrichtung in Benning, die ihm ein Colonel geliefert hatte, einen Sinn abzugewinnen. Das Ganze war Unsinn. Angefordert war ein achtzigprozentiger Austausch; und besagte Anforderung stammte von dem ehemaligen leitenden Offizier. Ein altes Armyspiel, das von zweitrangigen Typen gerne gespielt wurde.
    Während Bonner seine negative Bewertung über das Blatt kritzelte, tönte der Summer seiner Sprechanlage. Er wurde angewiesen, sich sofort im vierten Stock zu melden bei Brigadier General Cooper. Lester Cooper war ein weißhaariger, zäher, glattzüngiger Vertreter einer Menschengattung, wie das Pentagon sie hervorbrachte. Ein ehemaliger Kommandant von West Point, dessen Vater dort dieselbe Position innegehabt hatte. Ein Mann der Army, dessen ganzes Leben der Army gewidmet war.
    Der Brigadier hatte es nicht an Deutlichkeit fehlen lassen. Nicht nur, was er tun sollte, sondern – ohne die exakten Worte zu benutzen – weshalb man ihn dazu ausgewählt hatte. Paul Bonner sollte um der militärischen Notwendigkeit willen Informant sein. Falls es zu irgendwelchen Beanstandungen kommen sollte, galt er als ersetzbar.
    Aber die Army würde sich seiner annehmen. Wie sie sich schon einmal seiner angenommen hatte, damals in Südostasien; wie sie ihn schon einmal beschützt und ihm ihre Dankbarkeit gezeigt hatte.
    Es war alles eine Frage der Prioritäten; daran hatte der Brigadier keine Zweifel gelassen. Er hatte es so angeordnet, daß keine Zweifel bleiben konnten. »Sie müssen das verstehen, Major. Wir unterstützen die Aktivitäten dieses Trevayne.
Die vereinigten Stabchefs haben den Wunsch geäußert, daß wir in jeder möglichen Art und Weise kooperieren, und das haben wir. Aber wir dürfen nicht zulassen, daß er lebenswichtige Installationen stört. Gerade Sie sollten das erkennen... So, und Sie haben ja inzwischen eine freundschaftliche Beziehung zu ihm hergestellt. Sie haben...«
    Im Laufe der nächsten fünf Minuten hätte Brigadier General Cooper seinen Informanten beinahe verloren. Er machte Anspielungen auf einige Zusammenkünfte zwischen Bonner und Trevayne, die der Major in keinem Bericht aufgeführt und von denen er auch nicht im Büro gesprochen hatte. Dafür gab es keinen Anlaß; es handelte sich um Zusammenkünfte rein gesellschaftlicher Art, die überhaupt nichts mit dem Verteidigungsministerium zu tun hatten. Einer dieser Anlässe war ein Wochenende gewesen, das er mit den Trevaynes in Connecticut auf High Barnegat verbracht hatte. Das andere Mal war es eine Einladung zum Abendessen, die Bonners augenblickliche Freundin, eine geschiedene Frau in McLean, für Andy und Phyllis gegeben hatte. All dies hatte nichts mit dem Unterausschuß und seinem Auftrag zu tun. Der Major war verärgert.
    »General, weshalb hat man mich überwacht?«
    »Das galt nicht Ihnen, das galt Trevayne.«
    »Weiß er davon?«
    »Vielleicht. Er weiß ganz sicher von den sich abwechselnden Streifen des Schatzamts. Anweisung vom Weißen Haus. Er kümmert sich verdammt gut um sie.«
    »Und die überwachen ihn?«
    »Offen gesagt, nein.«
    »Warum nicht... Sir?«
    »Diese Frage könnte Ihre Zuständigkeiten übersteigen, Bonner. «
    »Ich möchte Ihnen nicht widersprechen, aber da man mich dazu delegiert hat... sehr eng mit Trevayne zusammenzuarbeiten, finde ich, daß man mich von solchen Dingen informieren sollte. Ich hatte den Eindruck, daß die Wachen als Vorsichtsmaßnahmen von ›1600‹ eingesetzt werden. Da sie sich in maximaler Position für Überwachung befinden, aber nicht benutzt werden – wenigstens nicht von
uns – und wir zusätzliches Personal einsetzen, finde ich, daß wir hier entweder duplizieren oder sogar widersprüchlich handeln.«
    »Womit Sie sagen wollen, daß Sie nicht damit einverstanden sind, daß ich hier Informationen verlese, die Sie diesem Büro nicht geliefert haben.«
    »Ja, Sir. Wenn eine Überwachung stattgefunden hat, hätte ich informiert werden müssen. Ich bin auf diese Weise in eine höchst präjudizierte Lage gebracht worden.«
    »Sie sind ein Dickschädel, Major.«
    »Ich bezweifle, daß man mir diesen Job gegeben hätte, wenn ich das nicht

Weitere Kostenlose Bücher