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Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Titel: Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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einzige Mensch, der es mit angehört hat, war ein Mann namens Miller ... Laurence Miller, so wie ich mich erinnere. Der Chauffeur. Fragen Sie ihn. Wenn er Ihnen so viel gesagt hat, warum dann nicht auch den Rest?«
    »Er ist dem alten Mann loyal. Außerdem ist er mit einem Legat bedacht worden. Er sagt nichts; er behauptet, er hätte nie zugehört, wenn auf dem Hintersitz etwas gesprochen wurde. Dafür war es zu viel.«
    »Wieder nichts zu machen. Es war eine ehrenwerte Meinungsverschiedenheit. Wenn Miller Ihnen etwas anders sagt, würde ich das an Ihrer Stelle bezweifeln.«
    »Sie sind aber nicht an meiner Stelle ... Noch eine Wahl, Ihre letzte, Trevayne. Wenn Sie diesmal wieder ablehnen, dann werde ich ein großes Hindernis für Sie sein. Vielleicht erwähne ich sogar, daß Sie mich gebeten haben, die Sache zu unterdrücken. Was würden Sie davon halten?«
    »Sie sind ein widerwärtiger kleiner Mann. Ich glaube nicht, daß ich Ihre Kolumne künftig noch lesen werde.«
    »Ihre Worte. «
    »Gefolgt von anderen; aus dem Zusammenhang gegriffen. «
    »Erzählen Sie mir etwas über Bonner.«
    »Paul Bonner?« Trevayne hatte das unangenehme Gefühl, daß Roderick Bruces letzte Wahl der wirkliche Grund seines Hierseins war. Nicht daß die beiden ersten Vorschläge belanglos gewesen wären – das waren sie nicht, sie waren nicht akzeptabel –, aber die Stimme des Journalisten verriet ein Maß an Intensität, das bei den anderen Fragen nicht zugegen war; seine Drohung war diesmal unmittelbarer.
    »Major Paul Bonner, ohne Mittelnamen, Erkennungszeichen Nummer 158-3288; Special Forces, Abwehrabteilung, augenblicklich dem Department of Defense zugeteilt. Neunzehnhundertsiebzig aus Indochina zurückgerufen nach Verbringung von drei Monaten Einzelhaft – Offiziersabteilung natürlich – in Vorbereitung eines Kriegsgerichtsverfahrens. Keine Interviews zulässig; keine Information erhältlich. Mit Ausnahme einer liebenswürdigen Formulierung eines Generals im Eye Corps: der >Killer von Saigon‹. Das ist der Bonner, den ich meine, Mr. Trevayne. Und wenn Sie ein so treuer Leser meiner Kolumne sind, dann wissen Sie, daß ich erklärt habe, der Major gehörte in Leavenworth hinter Schloß und Riegel, und nicht auf die Straßen von Washington. «
    »Der Artikel muß mir entgangen sein.«
    » Die Artikel. Welche Funktion hat Bonner? Weshalb hat man ihn Ihnen zugewiesen? Kannten Sie ihn vorher? Haben Sie ihn angefordert?«
    »Sie sprechen schrecklich schnell.«
    »Ich bin schrecklich interessiert.«
    »Um Ihre Fragen der Reihe nach zu beantworten – wenn ich kann; Bonner ist lediglich Verbindungsmann zum Verteidigungsministerium. Wenn ich etwas brauche, beschafft er es. Das sind übrigens seine Worte, und er ist verdammt tüchtig gewesen. Ich habe keine Ahnung, weshalb man ihn mir zugewiesen hat; mir ist auch bekannt, daß ihm der Job keine besondere Freude macht. Ich kannte ihn nicht, also konnte ich ihn natürlich auch nicht anfordern.«

    »Okay.« Bruces Augen ließen Trevayne nicht los. Er machte ein paar schnelle vertikale Bewegungen mit seinem goldenen Stift, Bewegungen in der Luft, ohne irgend etwas zu berühren. Wieder eine Geste, die Trevayne irritierte. »Das stimmt; das ist programmiert. Aber ... glauben Sie es?«
    »Ob ich was glaube?«
    »Daß der ›Killer von Saigon< bloß ein Botenjunge ist? Das glauben Sie wirklich?«
    »Natürlich. Er hat mir sehr viel geholfen. Diese Büros, Fahrzeuge, Reservierungen im ganzen Land. Ganz gleich, wie seine Ansichten auch sein mögen, sie haben nichts mit dem zu tun, was er hier macht.«
    »Sie haben Ihre Mitarbeiter erwähnt. War er Ihnen bei der Auswahl behilflich?«
    »Selbstverständlich nicht.« Trevayne ertappte sich dabei, wie er die Stimme hob. Der Grund seines Ärgers bestand darin, daß Paul Bonner am Anfang versucht hatte, ihm bei der >Auswahl< seiner Mitarbeiter behilflich zu sein. »Um gleich Ihrer nächsten Frage zuvorzukommen, Major Bonners Ansichten stehen in einigem Gegensatz zu den meinen. Das ist uns beiden bewußt; keiner von uns versucht, den anderen zu bekehren. Trotzdem vertraue ich ihm. Nicht, daß dafür ein Grund bestehen würde; er hat mit unserer Arbeit überhaupt nichts zu tun.«
    »Ich würde sagen, daß er sehr viel damit zu tun hat. In seiner Position weiß er, was Sie tun, mit wem Sie sprechen, welche Firmen Sie sich näher ansehen -«
    »Bei dieser Art von Information handelt es sich ja auch nicht um Geheimsachen, Mr. Bruce«, unterbrach Trevayne.

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