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Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Titel: Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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finden.«
    »Ich wiederhole: wo fangen Sie an?«
    »Ich habe angefangen ... Ich habe das ernst gemeint, was ich bezüglich eines Schemas gesagt habe. Ein einzelnes Unternehmen, das groß genug ist, um ungeheuere Mittel zu benötigen; kompliziert genug, um mit Dutzenden, ja mit Hunderten von Auftragnehmern und Unterauftragnehmern verbunden zu sein. Ein Projekt, das seine Einzelteile aus Dutzenden von Staaten bezieht ... Und das habe ich gefunden. «
    William Hills Augen ließen Trevayne nicht los. »Wollen
Sie sich auf ein Vorhaben konzentrieren; ein Exempel statuieren? «
    Hills Tonfall zeigte unverkennbar Enttäuschung an.
    »Ja. Ich werde Assistenten auf die andere Arbeit ansetzen; die Kontinuität wird nicht verlorengehen. Aber meine vier Spitzenleute und ich konzentrieren uns auf einen Konzern.«
    Hill sprach ganz leise. »Ich habe die Gerüchte gehört. Vielleicht werden Sie Ihren Feind finden.«
    Trevayne zündete sich eine Zigarette an und sah zu, wie die Gasflamme seines Feuerzeugs auf einen kleinen gelben Ball zusammenschrumpfte, weil die Füllung am Ende war. »Mr. Ambassador, wir werden Hilfe brauchen.«
    »Warum?« Hill begann auf einem Notizblock herumzukritzeln. Die Striche, die er mit dem Bleistift zog, wirkten kontrolliert – und zornig.
    »Weil sich ein Schema zu zeigen beginnt, das uns sehr beunruhigt. Lassen Sie es mich so formulieren: je klarer dieses Schema wird, desto schwieriger ist es, spezielle Informationen zu beschaffen; wir glauben, daß wir etwas festgenagelt haben, aber es entzieht sich uns immer wieder. Allem Anschein nach gilt es, um jeden Preis konkreten Aussagen aus dem Wege zu gehen.«
    »Sie müssen es mit einer sehr weit verzweigten Organisation zu tun haben.« Er sprach mit monotoner Stimme.
    »Ja, ein Konzern mit einem Komplex von Tochtergesellschaften, der – um die Formulierung eines Mitarbeiters zu benutzen – >verdammt unglaublich< ist. Die Hauptfabriken liegen an der Westküste. Aber die Verwaltung befindet sich in Chicago. Eine ungeheure Diktatur und – «
    »Die aussieht wie eine Ehrenliste von West Point oder Annapolis. « Hill unterbrach ihn schnell und leise, und das humorvolle Funkeln in seinen Augen verblaßte.
    »Ich wollte noch eine Anzahl hochgestellter – oder ehemals hochgestellter – Bewohner Washingtons hinzufügen. Ein paar ehemalige Senatoren und Repräsentanten, drei oder vier Kabinettsmitglieder – über ein paar Jahre verteilt, natürlich.«

    William Hill nahm den Notizblock, auf dem er herumgekritzelt hatte, und legte den Bleistift weg.
    »Mir scheint, Trevayne, daß Sie sich mit dem Pentagon anlegen, mit den beiden Häusern des Kongresses, hundert verschiedenen Branchen, der Gewerkschaftsbewegung und dazu noch ein paar Staatsregierungen.«
    Hill drehte den Notizblock so, daß Trevayne ihn sehen konnte.
    Auf ihm waren Hunderte winziger Linien gezogen, die alle in der Mitte auf zwei Worte zusammenliefen. >Genessee Industries‹.

16.
    Sein Name war Roderick Bruce, ein Name, dessen Klang ebenso intelligent erdacht wirkte, wie der Mann selbst. Ein Name, der einem ins Ohr ging; eine schnelle Zunge, und ein suchender Blick – das alles wirkte wie äußere Zeichen seiner Reporterpersönlichkeit.
    Seine Kolumnen fanden sich in achthunderteinundneunzig Zeitungen über das ganze Land verstreut. Für Vorträge nahm er dreitausend Dollar, die er ohne Ausnahme – öffentlich – verschiedenen Wohltätigkeitsorganisationen stiftete. Und was das überraschendste von allem war, seine Kollegen mochten ihn.
    Der Grund seiner Popularität beim Vierten Stand ließ sich freilich leicht erklären. Rod Bruce – von der ›Washington-New York Medienachse‹ – vergaß nie, daß er als Roger Brewster in Erie, Pennsylvania, geboren wurde, war unter seinen journalistischen Brüdern großzügig und bezüglich seines Images in der Öffentlichkeit stets auf eine sich selbst nicht zu ernst nehmende Art humorvoll.
    Kurz gesagt, Rod war ein netter Kerl.
    Nur dann nicht, wenn es um seine Informationsquellen und die Intensität seiner Wißbegierde ging.
    Erstere hütete er eifersüchtig, in letzterer war er gnadenlos.

    Soviel hatte Andrew Trevayne über Bruce in Erfahrung gebracht und war nun sehr interessiert, den Mann persönlich kennenzulernen. Der Journalist war sofort bereit, die Geschichte der vier nicht funktionsfähigen Atom-U-Boote mit ihm zu diskutieren. Aber er hatte auch keine Zweifel daran gelassen, daß der Vorsitzende des Unterausschusses unglaublich starke

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