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Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Titel: Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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»Ich begreife, offen gestanden, nicht ganz, worauf Sie hinauswollen. «
    »Das liegt doch auf der Hand. Wenn Sie gegen eine Bande von Dieben ermitteln, verlassen Sie sich doch auch nicht auf die Hilfe eines der größten Verbrecher der ganzen Stadt.«
    Trevayne erinnerte sich an die erste Reaktion Walter Madisons auf Bonner. Der Anwalt hatte gemeint, das Verteidigungsministerium befleißige sich hier ja nicht gerade besonderer
Subtilität. »Ich glaube, ich kann Sie beruhigen, Mr. Bruce. Major Bonner ist in keiner Weise für irgendwelche hier getroffenen Entscheidungen verantwortlich. Wir diskutieren unsere Arbeit nicht mit ihm – nur in ganz allgemeinen Begriffen, und wenn ich mich nicht täusche, gewöhnlich in humorvoller Form. Er kümmert sich einfach um Routinedinge, und das übrigens in wesentlich geringerem Maße als am Anfang. Meine Sekretärin hat die meisten dieser Zuständigkeiten übernommen und spricht Bonner nur an, wenn sie nicht weiterkommt. Das Verteidigungsministerium versteht sich ganz hervorragend darauf, Plätze in ausgebuchten Flugzeugen zu bekommen oder einen leitenden Firmenmitarbeiter ausfindig zu machen, dessen Gesellschaft mit dem Pentagon in Verbindung steht. Ich wiederhole, er hat uns in vielen Dingen sehr geholfen.«
    »Aber Sie räumen ein, daß es ungewöhnlich ist, daß er sich in diesem Gebäude befindet.«
    »Das Militär ist nicht gerade wegen seiner Sensibilität berühmt, Mr. Bruce. Ich denke, das ist vielleicht sogar ganz gut so ... Hören Sie, wir haben hier mit Verteidigungskontrakten zu tun; wir brauchen einen Verbindungsmann. Weshalb die Army gerade Bonner ausgewählt hat, kann ich unmöglich sagen. Aber sie hat es getan, und er hat befriedigende Arbeit geleistet. Ich will nicht sagen, daß er gerade begeistert war – ich glaube nicht, daß er sehr viel von uns hält. Aber er ist ein guter Soldat. Ich glaube, daß er jeden Auftrag ausführen würde, den man ihm erteilt, gleichgültig, was er persönlich davon hält.«
    »Nett formuliert.«
    »Ich wüßte nicht, wie ich es sonst ausdrücken sollte.«
    »Sie sagen damit, daß er nicht versucht, den Standpunkt des Pentagon zu vertreten?«
    »Die wenigen Male, die ich ihn um seine Meinung gefragt habe, hat er sehr deutlich den militärischen Standpunkt vertreten. Ich wäre auch beunruhigt gewesen, wenn er das nicht getan hätte. Sie etwa nicht? ... Wenn Sie versuchen, hier irgendeine Verschwörung auszugraben, werden Sie sie nicht finden. Um Ihre eigene Logik einzusetzen, Mr. Bruce,
Bonners Ruf war uns bekannt. Oder ist uns zumindest zu Ohren gekommen. Natürlich waren wir beunruhigt. Aber diese Unruhe erwies sich als ungerechtfertigt.«
    »Sie geben mir nicht das, was ich will, Trevayne.«
    »Mir scheint, Sie wollen eine Schlagzeile für Ihre Kolumne, in der steht, daß Bonner die Arbeit des Unterausschusses behindert. Daß man ihn auf uns angesetzt hat, damit er seinen Vorgesetzten geheime Informationen durchgeben kann. Ich sagte Ihnen ja, ich habe Ihre Artikel gelesen. Es war ein hübscher Versuch, sehr logisch. Aber es stimmt nicht. Es wäre zu auffällig, und das wissen Sie auch.«
    »Welche Meinung vertritt er denn? Vielleicht würde ich mich damit zufrieden geben. Was hat er denn gesagt, was den >militärischen Standpunkt‹ vertritt?«
    Trevayne musterte den kleinen Journalisten. Er begann gereizt zu werden – und er war jetzt nervös. Er erinnerte sich an Paul Bonners schreckliche Gegenstrategie gegen den hypothetischen Friedensmarsch – die Truppen, die schnelle Niederschlagung – und wußte, daß dies etwas von der Art war, wie Roderick Bruce es drucken wollte. »Das ist ja verrückt. Sie würden sich mit so ziemlich allem zufrieden geben, das Bonner in den Dreck zieht, oder nicht?«
    »Sie haben es erfaßt, Trevayne. Weil er nämlich dreckig ist . Er ist ein Irrer, den man vor drei Jahren hätte vergasen sollen.«
    »Das ist ja eine ziemlich harte Anklage. Wenn das Ihre Gefühle sind, haben Sie ja die nötige Leserschaft; sagen Sie es ihnen ... wenn Sie etwas beweisen können.«
    »Die decken diesen Hurensohn alle. Alle decken sie ihn. Wohin man immer auch greift, er steht unter Naturschutz. Selbst von den Leuten, die ihn nicht ausstehen können – vom Mekong bis Da Nang – sagt keiner ein Wort. Das beunruhigt mich. Ich würde meinen, daß Sie das ebenfalls beunruhigt.«
    »Ich verfüge nicht über Ihre Informationen. Ich habe schon genügend Probleme, ohne aus Halbwahrheiten oder Lügen weitere schaffen zu

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