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Das geraubte Paradies

Das geraubte Paradies

Titel: Das geraubte Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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Sammelpunkt zurück.«
    »Licht Gottes, Pinetti! Pinetti, wo bist du?«
    »In Deckung, Männer. Da kommen wir nicht durch!«
    »Wo ist der Lieutenant? Weiß jemand, ob der Lieutenant noch lebt?«
    »Ich sage euch, da drüben am Westpass geht es ganz schön übel zu«, sagte Ferrer, der sich durch die Kommunikationsverbindungen schaltete und dabei den Funksprüchen lauschte, die aus dem kleinen Lautsprecher an seinem Kontrollpult drangen. »Unsere Leute sind auf dem Rückzug. Dymond hat ihnen ganz schön eingeschenkt.«
    »Der Kampf ist schon vorbei?« Emm sah ihn fassungslos an.
    »Nein, das glaube ich nicht. Aber man will sich wohl neu gruppieren.«
    »Und wie sieht es bei der Erdenwacht aus?«
    »… brauchen dringend mehr Munition. Bitte bestätigen.«
    »Vier von den AHEL-Kanonen an der rechten Flanke sind ausgefallen.«
    »Schickt ein verdammtes Technikteam da hoch. Ohne die Kanonen überrennen die uns.«
    »Ich glaube, der Feind zieht sich zurück.«
    »Klingt, als wären die heilfroh über die Verschnaufpause. Denn von einem Gegner zu wissen und ihn abzuwehren sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe.« Ferrer regelte die Lautstärke runter, und das panische Stimmengewirr wurde zu einem drängenden Gemurmel.
    »Wolltest du nicht Kontakt mit Paladin Alecander aufnehmen?«, erinnerte ihn Carya. »Wie es um die Lage bestellt ist, können wir später herausfinden.«
    »Was glaubst du, was ich die ganze Zeit versuche? Ich sende schon seit Minuten den vereinbarten Standardcode. Aber auf allen Frequenzen ist die Hölle los. Da draußen herrscht das pure Chaos.«
    »Dann sperr doch einfach ein paar andere Leute aus«, schlug Carya vor. »Wozu sitzen wir hier in der Hauptkommunikationsanlage?«
    »Darum geht es nicht. Das Problem ist, dass unsere Leute uns gerade einfach nicht bemerken, weil sie zu sehr mit sich selbst beschäftigt sind.«
    »Ruf etwas lauter.«
    »Also gut, ich drehe den Saft etwas hoch.« Ferrer gab in das Kontrollpult vor sich einen Befehl ein. »Ich will ja bloß vermeiden, dass wir unsere eigenen Leute blockieren. Bei denen könnte im Moment jeder Funkspruch lebenswichtig sein. Ha … wartet! Ich glaube, ich habe Julion erwischt.« Er deutete auf den Schirm vor sich, wo in mehreren chaotisch angeordneten Kästen gut ein Dutzend Funkkanäle gleichzeitig mitprotokolliert wurden. Eifrig beugte er sich über das Kontrollpult, und seine Stimme gewann an Dringlichkeit: »Magier ruft Ritter. Magier ruft Ritter. Ritter? Hörst du mich? Hier ist Ferrer.«
    »Magier?«, echote Carya und sah Emm belustigt an.
    »Ferrer fand die Idee toll, uns allen Codenamen zu geben«, erwiderte die junge Invitro.
    »Und wer bist du?«
    »Frag nicht.«
    »Sicher Prinzessin«, warf Pitlit feixend ein.
    »
Ritter an Magier
«, drang plötzlich die Stimme von Paladin Julion Alecander aus dem Lautsprecher. Kanonendonner und undeutliches Männergebrüll untermalten seine Worte.
»Ich höre dich.«
    »Julion! Verdammt, bin ich froh, dich zu erreichen«, rief Ferrer.
    »Wo wart ihr, Ferrer? Wir haben stundenlang euren Funkspruch erwartet!«
    »Tut mir wahnsinnig leid, dass wir uns nicht gemeldet haben. Unser Geheimversteck wurde entdeckt und wir mussten fliehen. War nicht so leicht, eine neue Funkstation zu finden, die bis zu euch durchkommt …«
    »Bist du allein?«
    »Nein, Prinzessin ist auch hier.«
    Nun musste auch Carya grinsen. Emm verzog das Gesicht.
    »Dieser Angriff auf euer Versteck kam zu einem ungünstigen Zeitpunkt«
, sagte Alecander.
»Es wäre gut zu wissen gewesen, wie genau die Zonengarde über unseren Angriff informiert war.«
Etwas in seiner unmittelbaren Umgebung explodierte mit unglaublicher Wucht.
»Hört zu, ich kann jetzt nicht reden. Ich muss den Rückzug koordinieren. Wir müssen uns neu formieren. Wenn ich etwas Ruhe habe, melde ich mich.«
    »Alles klar«, bestätigte Ferrer. »Aber vielleicht solltet ihr stattdessen vorrücken. Deren Truppen sind auch erschöpft.«
    »Nichts zu machen. Wir hatten zu hohe Eingangsverluste. Wenn wir nicht wollen, dass die Männer sich in Panik zerstreuen, müssen wir sie entlasten. Ich melde mich. Ritter En…«
    »Halt!«, rief Carya dazwischen. »Bitte, wartet noch einen Moment.«
    »Prinzessin? Bist du das?«
, fragte Alecander verwirrt.
    »Nein. Hier ist Carya.«
    »Carya!«
    »Ja, und Pitlit ist auch bei mir. Sagt mir bitte: Ist Jonan bei euch? Lebt er noch?«
    Ein kurzer, hämmernder Feuerstoß unterbrach sie für einen Augenblick.
»Nein, Canaro!«
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