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Das geraubte Paradies

Das geraubte Paradies

Titel: Das geraubte Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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Teufel tötet Ihr meinen Fahrer? Der Mann war, nebenbei bemerkt, ein Leibwächter des Mondkaisers. Seiner Majestät wird es überhaupt nicht gefallen, wenn er davon hört.«
    »Keine Sorge, das wird nicht geschehen – oder zumindest erst, wenn es keine Rolle mehr spielt«, antwortete Aidalon. »Castillos, DeVito, schaffen Sie die Leiche in den Lastwagen.« Er wandte sich an den Soldaten mit dem angeblichen Unfall. »Porta, entsorgen Sie mit DeVito den Toten irgendwo im Gebirge. Wir, Estarto, machen unterdessen einen Ausflug nach Arcadion, um Ihren Vater zu besuchen.«
    »Soll das ein Scherz sein?« Jonan glaubte, sich verhört zu haben. »Es geht Euch allein um Euren Handel mit meinem Vater?«
    Unwillig schlug der Großinquisitor die Spitze seines Stocks auf die Straße. »Unsinn. Natürlich geht es mir nicht allein darum. Sie dort abzuliefern ist bloß ein angenehmer Nebeneffekt, während ich darauf warte, dass der Mondkaiser, Maximilian, Alecander und Iudicaton phänomenal scheitern. Und dann, wenn all diese Verräter Vergangenheit sind, werde ich mit der Erdenwacht in Verbindung treten und über die Konditionen meines persönlichen Aufstiegs sprechen. Dass ich denen geholfen habe, den Sieg über diese verblendeten Narren zu erringen, sollte ihnen einiges wert sein.« Aidalon vollführte eine knappe Geste, und während Ramin sein Gewehr auf Jonan richtete, schulterte Burlone das seine, um seinen Elektroschockstab vom Gürtel zu nehmen.
    »Aber Ihr selbst habt vor wenigen Tagen noch zu diesen Verrätern, wie Ihr sie jetzt nennt, gehört«, rief Jonan verzweifelt. »Wolltet Ihr nicht nach all Euren Mühen sehen, wie Eure Pläne Früchte tragen? Ich erinnere mich an solche Worte im Zelt des Mondkaisers in Albertville.«
    »Der kluge Mann ändert seine Meinung rechtzeitig, wenn er erkennt, dass ein Plan zum Scheitern verurteilt ist. Denn letzten Endes ist Überleben wichtiger als Ideale. Außerdem konnte ich den Mondkaiser ohnehin noch nie ausstehen. Und wenn der Ketzerkönig mit seinen Truppen fällt, werde ich gar ein Fass besten Weines aufmachen, so viel versichere ich Ihnen, Estarto. Doch genug geredet. Wir haben eine lange Reise vor uns. Gardist Burlone, stellen Sie den Gefangenen ruhig.«
    Burlone hob den Elektroschockstab und trat drohend auf Jonan zu. Jonan konnte geradezu sehen, wie sich hinter dem schwarzen Visier ein zufriedenes Grinsen auf dem stoppelbärtigen Gesicht ausbreitete. »Auf diese Gelegenheit habe ich schon lange gewartet«, tönte sein einstiger Kamerad, bevor er Jonan den Elektroschockstab gegen die Brust rammte und abdrückte. Ein bläulicher Blitz entlud sich knisternd, dann gingen bei Jonan die Lichter aus.

Kapitel 33
    Ich habe verstanden, Paladin Alecander«, sagte Carya. »Vielen Dank für die Informationen. Hoffen wir, dass sie mir helfen.«
    »Ja, hoffen wir es. Viel Glück, Carya.«
Die Verbindung wurde unterbrochen, und Carya sah zu Ferrer hinüber, der alles mitgeschrieben hatte, was ihnen von Alecander übermittelt worden war.
    Der Invitro-Techniker blickte auf den Schirm seines tragbaren Rechners und zuckte mit den Achseln. »Ich bin kein Waffenspezialist, aber wenn er sagt, dass wir die Rakete auf diese Weise unbrauchbar machen können, wird es wohl so sein. Eigentlich zerstören wir ja bloß den Steuerrechner. Der lässt sich reparieren. Aber es verschafft unseren Leuten jenseits der Berge mindestens eine zusätzliche Woche. Das muss genügen.«
    »Dann sind wir hier also fertig?«, fragte Emm.
    »Sieht so aus«, sagte Ferrer. Sie hatten noch einmal mit Alecander darüber gesprochen: Dem Paladin und seinen Verbündeten wäre es natürlich am liebsten gewesen, wenn sie die Anlage weiterbesetzt hätten, um die Kontrolle über den Kommunikationsverkehr zu behalten. Aber wenn Carya und Ferrer loszogen, um das Hauptquartier der Erdenwacht zu infiltrieren, ging das einfach nicht. Emm und Pitlit konnten und wollten nicht alleine zurückbleiben. Also war man zu dem ursprünglichen Plan zurückgekehrt, die Anlage zu zerstören.
    »Packen wir unsere Sachen und sehen zu, dass wir von hier abhauen«, fuhr Ferrer fort. »Aber vorher muss ich noch dem Rechnerraum unten einen Besuch abstatten. Würde mir jemand von euch eine Pistole leihen?« Er sah Carya und Emm mit fragend erhobenen Augenbrauen an.
    Emm reichte ihm ihre Waffe. »Aber erschieß dich nicht aus Versehen selbst«, warnte sie ihn.
    »Nichts läge mir ferner. Ich …«
    »Leute, wir kriegen ein Problem!«, schrie Pitlit von

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