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Das Geschenk der Wölfe

Das Geschenk der Wölfe

Titel: Das Geschenk der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Rice
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wir hätten es Ihnen leichter machen können, aber das war leider nicht möglich.»
    «Was soll das heißen?»
    «Die Zeit wird kommen, da Sie alles verstehen, aber jetzt geht es um etwas anderes. Wenn Stuart gleich herunterkommt, gehen Sie an die Tür und lassen die Ärzte herein. Bitten Sie die Gesetzeshüter, einstweilen draußen zu bleiben. Dann reden Sie mit ihnen. Meinen Sie, Sie schaffen das?»
    Reuben bejahte.
    Der Streit vor der Tür wurde lauter und heftiger. Grace war am besten zu verstehen. «Das ist nicht echt! Zeigen Sie mir den Arzt, der das unterschrieben hat, oder ich …»
    Margon legte Reuben die Hände auf die Schultern und fragte besorgt: «Haben Sie es unter Kontrolle?»
    Wieder bejahte Reuben.
    «Gut», sagte Margon.
    «Aber für Stuart kann ich nicht garantieren», sagte Reuben.
    «Sobald wir merken, dass er sich verwandelt, bringen wir ihn außer Sichtweite», sagte Margon. «Es ist wichtig, dass er sich zeigt. Überlassen Sie alles andere uns.»
    Stuart erschien in Polohemd und Jeans. Ängstlich sah er Reuben an. Auch Laura hatte sich umgezogen und trug jetzt ihre übliche Kombination aus grauem Pullover und Hose. Erhobenen Hauptes stellte sie sich an Reubens Seite.
    Felix gab Margon ein Zeichen, dass sie sich zurückziehen sollten, dann gingen die beiden ins Esszimmer, während Reuben zur Haustür ging und die Außenbeleuchtung einschaltete, die Alarmanlage außer Kraft setzte und die Tür öffnete.
    Durchnässte Menschen standen draußen, manche in Regenmänteln, andere mit Schirmen. Es waren mehr Polizisten, als Reuben erwartet hatte.
    Als Erste trat die russische Ärztin auf Reuben zu. Sie war um die sechzig, untersetzt und trug das graue Haar wie eine eng anliegende Mütze. Jaska folgte ihr und winkte noch mehr Leute zur Unterstützung herbei, aber Grace stellte sich allen in den Weg.
    Phil kam die Stufen zum Haus herauf, dicht gefolgt von Jim, und beide kamen herein.
    «Hören Sie», sagte Reuben zu der versammelten Menge und hob die Hände, um sie zum Schweigen zu bringen. «Ich weiß, wie kalt es da draußen ist, und ich muss mich dafür entschuldigen, dass ich Sie so lange habe warten lassen.»
    Rückwärts kamen Grace und Simon Oliver die Stufen herauf und versuchten immer noch, die Russen auf Distanz zu halten. Sofort nahm Reuben wieder den Gestank des Bösen wahr, der von den beiden Russen ausging. Jaska sah Reuben so grimmig an, als wollte er ihn hypnotisieren, und drängte sich rücksichtslos vor, während die russische Ärztin ihn mit ihren kleinen, milchig blauen Augen neugierig musterte.
    «Bitte sehr, meine Herrschaften», sagte Reuben und sah die Russen und Grace an. «Kommen Sie doch herein. Sie auch, Dr. Cutler.» Er hoffte und betete, dass Felix und Margon wussten, was sie taten. Vor allem aber hoffte er, dass er sich nicht in ihnen täuschte, und kam sich plötzlich furchtbar naiv vor. «Lassen Sie uns im Haus miteinander reden.» Dann wandte er sich an Galton. «Tut mir leid, Ihnen bei diesem Wetter Arbeit zu machen, Galton. Aber können Sie den Leuten hier vielleicht Kaffee bringen? Sie kennen sich in der Küche ja aus. Genug Tassen müssten vorhanden sein.»
    Laura, die neben Reuben stand, winkte Galton zur Hintertür und sagte, sie würde ihm helfen.
    Galton machte ein verdutztes Gesicht, nickte aber und fing gleich an zu fragen, wer Milch oder Zucker im Kaffee haben wollte.
    Grace kam herein, aber die beiden Russen blieben vor der Tür stehen, obwohl der Regen zugenommen hatte. Auf Russisch redete die Frau leise auf Jaska ein, der sich anschließend an die Polizisten wandte und sagte, sie sollten das Haus umstellen und sich in Bereitschaft halten.
    Die so Angesprochenen schienen wenig geneigt zu sein, seinen Anweisungen zu folgen. Nur wenige setzten sich in Bewegung, die anderen blieben einfach stehen. Manche kamen aber auch aufs Haus zu und versuchten, Jaska zu folgen.
    «Sie können reinkommen, Doktor», sagte Reuben. «Die anderen bleiben bitte draußen.»
    Der Sheriff meldete Protest an und kam auf Reuben zu.
    Reuben sagte nichts und ließ ihn in die Diele. Dann schloss er die Tür und wandte sich den Besuchern zu – dem Sheriff, seiner Familie, Simon Oliver, der jungen Dr. Cutler und den beiden Russen, die ihn mit eisigen Blicken musterten.
    Plötzlich stieß Dr. Cutler einen Schrei aus. Sie hatte Stuart neben dem Kamin entdeckt und lief mit offenen Armen auf ihn zu.
    «Keine Sorge, Doktor, es geht mir gut», sagte er und umarmte die Ärztin. «Es tut

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