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Das Geschenk des Osiris

Das Geschenk des Osiris

Titel: Das Geschenk des Osiris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anke Dietrich
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Und nun komm endlich hoch!« Er drehte sich um und trabte zurück auf seinen Posten am Eingang zu Amunhoteps Privatgemächern.
    Verschlafen stand Satra auf und tapste zum Badehaus, um sich zu waschen. Anschließend füllte sie eine Schüssel mit warmem Wasser, nahm ein paar Leinentücher und die Gefäße mit Salbe und einem Gemisch aus Natron und Asche und begab sich in das Schlafgemach ihres Herrn zurück, wo bereits Ipuki auf sie wartete. In einer Ecke des Raums erblickte sie Maiherperi, der lässig an einer Wand lehnte und sie argwöhnisch beobachtete.
    Gemeinsam mit Ipuki wusch Satra den Oberpriester, rieb seinen Körper mit Asche und Natron ab und salbte anschließend seine Haut. Amunhoteps Rücken und sein Gesäß waren bereits wundgelegen. Ipuki entnahm einem kleinen Gefäß eine Paste, die er gleichmäßig auf die betroffenen Körperpartien auftrug, damit sie sich nicht weiter entzündeten. Dann hoben sie gemeinsam Amunhotep vom Bett und legten ihn vorsichtig auf den gefliesten Boden, damit Satra ein sauberes Laken aufziehen konnte. Als Amunhoteps ausgemergelter Körper wieder auf seinem Lager ruhte, betteten sie sein Genick auf die Kopfstütze, ohne dabei seinen Verwundung zu berühren.
    »Ich gehe jetzt zu den Küchen und hole das Frühstück für den Herrn«, teilte der Wab-Priester Satra mit, der nach Einschätzung der Dienerin ungefähr in ihrem Alter war.
    Satra blieb alleine mit dem nubischen Wachsoldaten zurück.
    Sie sammelte das Laken, Tücher und Salben zusammen und brachte alles aus dem Zimmer. Als sie zurückkam, stand Maiherperi noch immer an die Wand gelehnt und machte keinerlei Anstalten, zu verschwinden.
    Verstohlen warf Satra ihm einen Blick zu und fragte sich, wie lange er dort wohl noch ausharren würde und ob sie ihm eine Frage stellen dürfe. Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, schien er völlig unbeteiligt zu sein, aber sie wusste, dass dem nicht so war. Maiherperi würde jeden ihrer Handgriffe argwöhnisch beobachten.
    »Warum gibt es mit einem Mal so viele fremde Gesichter im Haushalt des Herrn?«, fragte sie ihn ganz beiläufig im Plauderton, erntete nur einen vernichtenden Blick und hielt daraufhin lieber den Mund.
    Als Ipuki wieder erschien, hatte er ein kleines Tablett in den Händen, auf dem ein Becher mit warmer Fleischbrühe stand.
    Satra fragte sich gerade, wie sie die Flüssigkeit Amunhotep einflößen sollte, als sich der Wab schon auf der Bettkante niedergelassen hatte und den Oberkörper des Verwundeten in seinen Arm nahm.
    Er öffnete ihm den Mund, führte vorsichtig ein etwas breiteres Röhrchen in die Speiseröhre ein und gab Amunhotep darüber die warme Flüssigkeit zu trinken.
    Beeindruckt stand Satra da und sah Ipuki zu, wie dieser mit geschickten und sicheren Handbewegungen seine Arbeit verrichtete.
    »Pass genau auf, wie ich das mache«, sagte er, als er ihre Verwunderung bemerkte. »In ein paar Tagen wirst du es alleine tun.« Er sah von seiner Arbeit hoch und musterte sie. »Glaubst du, dass du das kannst?«
    Unsicher zuckte Satra mit den Schultern. »Das weiß ich nicht.«
    »Du musst ganz vorsichtig beim Einführen des Röhrchens sein, damit du nicht den Hals verletzt. Und du musst darauf achten, dass du das Röhrchen in die richtige Öffnung des Halses steckst, ansonsten bringst du den Oberpriester um«, erklärte Ipuki ihr, und sie nickte.
    »Ja, ich weiß.«
    »Ach, du weißt?« Überrascht sah Ipuki erneut zu ihr auf. »Dann habe ich wohl eine kleine Heilkundige vor mir.« Er grinste und widmete sich wieder seiner Aufgabe. »Sehr gut, dann brauche ich dir keine weiteren Erklärungen zu geben.«
    »Doch«, erwiderte Satra gekränkt. »Ich habe niemals behauptet, dass ich etwas von Medizin verstehe.« Ihre grünen Augen funkelten den jungen Wab-Priester verärgert an, doch dieser kümmerte sich nicht weiter um sie.
    Nachdem er Amunhotep den Inhalt des Bechers eingeflößt hatte, entfernte er vorsichtig das Röhrchen und legte den Kopf des Priesters zurück auf die Stütze. Dann nahm er das Tablett und den Becher auf und verschwand, ohne ein weiteres Wort mit Satra gewechselt zu haben.
    Maiherperi stand derweil noch immer in der Ecke des Schlafgemachs, und Satra schien es, als würde er auch weiterhin dort ausharren wollen. Sie zuckte kaum merklich mit den Schultern, ließ sich mit gekreuzten Beinen auf ihrem Strohsack nieder und wartete, dass ihr jemand ihr Frühstück bringen würde. Sie hatte Hunger.
    Wenig später erschien Moses und brachte Brot,

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