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Das geschenkte Leben

Das geschenkte Leben

Titel: Das geschenkte Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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»Haben Sie unsere Drogenliste durchgesehen? Alle verbotenen Drogen in bester Qualität zu den kontrollierten internationalen Preisen plus fünfundzwanzig Prozent. Wenn Sie einen Tip wollen, wir haben sehr schön ausgestattete Nebenräume mit psychedelischer Musik.«
    »Nicht für mich, danke. Joan? Willst du einen Trip?«
    »Ich? Ich begnüge mich mit Champagner. Und ich könnte ein belegtes Brot vertragen, oder so etwas. Gibt es hier eine Küche?«
    »Selbstverständlich, Madame. Von neunzehn Uhr bis fünf Uhr früh warme Speisen. Alles von einem kleinen Imbiß bis zu gebackenem Hummer. Darf ich Ihnen die Speisekarte bringen?«
    »Nein, danke. Vielleicht eine große Platte mit kleinen belegten Brötchen für uns alle, Jake. Und vergiß diese andere Sache nicht.«
    Sie sah, wie Jake eine Zehndollarnote hervorzog. Sie verschwand in der Hand des Mädchens, während Jake mit leiser Stimme zu ihr sprach.
    Die Bedienung lächelte und antwortete mit klarer Stimme: »Leider nicht, Sir. Ich darf nicht einmal mit unseren Kunden tanzen. Aber ich kann es arrangieren. Für Sie, Sir? Oder auch für Madame?«
    »Nein«, antwortete Jake. »Es war bloß Neugierde.«
    »Meine Neugierde«, warf Joan ein. »Es tut mir leid; ich hätte ihn nicht drängen sollen, Sie zu fragen.«
    »Madame, unsere Gäste dürfen so neugierig sein, wie sie wollen.«
    Joan beugte sich vorwärts und las den Namen des Mädchens, der über ihrer linken Brust auf die Haut geschrieben oder tätowiert war. »Darf ich Sie noch etwas fragen, Marie?«
    »Bitte sehr, Madame.«
    »Leben Sie in der aufgegebenen Zone hier?«
    »O nein! Mein Mann wäre sehr dagegen, schon wegen der Kinder. Verschiedene von uns wohnen außerhalb. Sie werden von einem bewaffneten Bus abgeholt und zurückgebracht. Mein Mann arbeitet in Nachtschicht in der Kugellagerfabrik – es paßt gut, und wir verdienen ein schönes Stück Geld.«
    »Wer kümmert sich nachts um Ihre Kinder? Nachbarn?«
    »O nein, Mama wohnt bei uns. Kein Problem. Tatsächlich ist dies ein guter Arbeitsplatz für mich. Ich war Kellnerin in jenem Restaurant der Innenstadt, wo ich Uniform tragen mußte. Die Arbeit war schwer, und die Trinkgelder waren klein. Hier ist die Arbeit leicht, und die Trinkgelder sind meistens hoch. Manchmal wird ein Gast zudringlich, wenn er getrunken hat, aber so leicht kriege ich keine blauen Flecken – und Betrunkene sind oft besonders großzügig. Es gibt niemals Schwierigkeiten; die Wachen beobachten alles.« Sie lächelte Joan an. »Sie könnten hier in zwei Sekunden Arbeit finden, Madame. Angenehme Manieren und eine gute Figur – mehr ist nicht nötig. Und Sie haben beides.«
    »Danke, Marie.«
    »Bitte entschuldigen Sie mich jetzt – neue Gäste sind gekommen. Die kalte Platte wird sofort vorbereitet.«
    Das Mädchen ging. Joan sagte: »Würdest du sagen, daß sie ihre Nische gefunden hat?«
    »Es scheint so. Solange sie ihre Figur behält und ihr Geld spart. Sie bringt hier keine Beiträge für die Sozialversicherung zusammen. Dies zählt nicht als ein Job, es ist nicht auf der Landkarte.«
    »Dann bezahlt sie auch keine Einkommenssteuer?«
    »Das schon, weil sie außerhalb wohnt. Die Tatsache, daß ihr Einkommen in einem Gebiet erzielt wird, wo es keine Jurisdiktion, keine Polizei und keine Kontrollen gibt, bedeutet den Steuerschnüfflern nichts. Aber sie wird einen guten Teil hinterziehen. Wollen wir nicht diese Musik probieren?«
    »Jake, ich dachte, du tanzt nicht?«
    »Ich tanze dieses moderne Zeug nicht. Aber ich kann es versuchen, wenn du willst. Ich möchte wissen, ob diese Combo Rock spielen kann? Dieses neue Zeug hat so wenig Beat, daß ich nicht verstehe, wie sie es Tanzmusik nennen können.«
    Joan lachte. »Ich bin soviel älter als du, daß ich Rockmusik verabscheute, statt sie zu mögen. Ich bin noch aus der Ära des Foxtrotts und des Tangos.«
    Doch bevor sie sich entschließen konnten, kamen Kellnergehilfen mit vier Drehsesseln, und Joan beschloß, daß es besser aussehen würde, eine Weile in ihnen zu sitzen, nachdem sie wegen der Stühle ein Aufhebens gemacht hatte. Dann kam eine große Platte mit Appetithappen, und Roberto und Winifred kehrten an den Tisch zurück. Winnie sagte: »Oh, Essen! Lebe wohl, schlanke Linie! Bob, wirst du mich lieben, wenn ich fett bin?«
    »Wer weiß? Fangen wir an, dann werden wir es erfahren« sagte er und griff zu.
    »Winnie, schütte diese Cola in den Eiskübel und trink Champagner. Du solltest dich schämen.«
    »Joanie, du

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